Hundegesundheit

Hund sabbert: 8 Gründe für starkes Speicheln

Klar, fast jeder Hund sabbert hin und wieder. Je nach Rasse ist das ständige Speicheln sogar völlig normal. Sollte der Speichelfluss des Vierbeiners allerdings plötzlich stark zunehmen, kann dies ein Anzeichen für gesundheitliche Probleme oder Schmerzen sein.
Übermäßiges Speicheln kann bei Ihrem Hund diverse Gründe haben – Shutterstock / eurobanks
Übermäßiges Speicheln kann bei Ihrem Hund diverse Gründe haben – Shutterstock / eurobanks

Es gibt zahlreiche Gründe dafür, dass ein Hund sabbert und schmatzt. Zum einen spielt die Rasse eine Rolle. Bei Hunden wie Mastiffs, Bernhardinern, Neufundländern oder Boxern ist starkes Speicheln zuchtbedingt nichts Ungewöhnliches. Wenn euer Vierbeiner allerdings nicht dazu gehört und plötzlich sehr stark speichelt, solltet ihr der Ursache auf den Grund gehen.

Hund sabbert viel: Auf der Suche nach der Ursache

Um zu klären, was hinter dem plötzlich extremen Sabbern steckt, beobachtet euren Vierbeiner zunächst genau: Zeigt er weitere Symptome, die auf eine Erkrankung wie eine Erkältung schließen lassen? Ist er zum Beispiel müde oder lustlos? Schüttelt er ständig den Kopf? Verweigert er das Futter?

Anschließend könnt ihr das Maul des Hundes auf sichtbare Veränderungen kontrollieren. Solltet ihr nicht selbst herausfinden können, wieso der Hund die ganze Zeit sabbert, ist der Gang zum Tierarzt in jedem Fall sinnvoll.

Zur ersten Orientierung findet ihr hier die häufigsten Ursachen für einen enormen Speichelfluss beim Hund im Überblick.

1. Fremdkörper im Maul

Häufig ist der Grund für das übermäßige Speicheln ein Fremdkörper, der sich zwischen den Zähnen oder im Zahnfleisch des Hundes festgesetzt hat. Bei einem Blick ins Maul eures pelzigen Partners könnt ihr beispielsweise ein Stück Knochen, Holz oder eine Fischgräte entdecken.

Ist tatsächlich ein Fremdkörper zu sehen, solltet ihr ihn vom Tierarzt entfernen lassen. Er kann die entstandene Wunde anschließend auch gleich fachgerecht desinfizieren und versorgen. 

2. Zahnfleischentzündungen und Zahnerkrankungen

Ist das Zahnfleisch gerötet oder angeschwollen oder entdeckt ihr einen abgebrochenen oder lockeren Zahn? Dann kann auch dies die Ursache dafür sein, dass euer Hund sabbert.

Zahnfleischentzündungen durch Bakterien, eine sogenannte Gingivitis, äußert sich zudem meist durch Mundgeruch. Neigt eure Fellnase dazu, solltet ihr sein Gebiss täglich mit einer Hundezahnbürste reinigen. Typisch bei Zahnschmerzen ist zudem die Verweigerung des Futters.

3. Extreme Hitze

Viele Hunde sind wärmeempfindlich. Besonders Hunde mit einer kurzen Schnauze wie der Mops, der Boston Terrier oder die Bulldogge beginnen deshalb bei großer Hitze schnell stark zu speicheln.

Hier gilt es, immer Wasser für die Vierbeiner parat zu haben und sie nicht zu lange der prallen Sonne auszusetzen. Im schlimmsten Fall kann das Sabbern ein erstes Warnsignal für Wassermangel, also eine Dehydrierung sowie im Folgenden für einen Hitzschlag sein.

4. Angst und Stress

Ängstliche Hunde neigen ebenfalls zum Speicheln. So sabbern zahlreiche Hunde beim Autofahren. Dies wird meist durch Nervosität oder Reiseübelkeit verursacht.

Aus diesem Grund ist es ratsam, den Hund langsam an das Fahren im Auto zu gewöhnen. Setzt ihn zum Beispiel die ersten Male lediglich in den Wagen, ohne loszufahren. Dies wird seine Aufregung lindern.

Auch das Aufeinandertreffen mit anderen Artgenossen, beispielsweise beim Gassi gehen, kann Stress und damit ein übermäßiges Speicheln bei eurer Fellnase verursachen.

5. Undefinierbare Schmerzen

Wenn ein Hund sabbert und gleichzeitig winselt oder sich nicht bewegen möchte, ist dies häufig seine Art, euch mitzuteilen, dass er Schmerzen hat. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein und ihr solltet auf jeden Fall den Tierarzt aufsuchen.

6. Nebenwirkung von Medikamenten

Nimmt euer Hund aktuell Medikamente? Starkes Sabbern kann als Nebenwirkung einiger Präparate auftreten. Ein Blick auf den Beipackzettel schafft Gewissheit. Es macht in diesem Fall Sinn, mit dem Tierarzt Rücksprache zu halten. Der Veterinär kann möglicherweise ein alternatives Präparat mit weniger ausgeprägten Nebenwirkungen verschreiben.

7. Verdacht auf Vergiftung

Dass ein Hund plötzlich stark sabbert, kann auch auf eine Vergiftung hinweisen. Hat der Vierbeiner giftige Pflanzen oder andere giftige Substanzen zu sich genommen oder ist er Opfer eines Giftköders geworden, kann übermäßiges Speicheln als Symptom auftreten. Meist geht eine Vergiftung mit weiteren Begleiterscheinungen wie Erbrechen, Zittern, Krämpfen und Bewusstlosigkeit einher.

Wenn euer Hund extrem sabbert und ihr dahinter eine Vergiftung vermutet, ist schnelles Handeln gefragt. Es gilt: Sofort zum Tierarzt!

8. Krankheiten abklären

Könnt ihr die vorherigen Gründe allesamt ausschließen, kann das Speicheln auch tiefer gehende Ursachen haben. Lebererkrankungen und Magenprobleme sowie ein Abszess oder Tumor können zu den Auslösern zählen. Eine Erkrankung der Speicheldrüse ist ebenso möglich. 

Sollte der starke Speichelfluss trotz eurer Bemühungen über einen längeren Zeitraum anhalten, sind umfassende Untersuchungen beim Tierarzt notwendig.

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