Bei Sodbrennen handelt es sich um eine Übersäuerung des Mageninhalts, die bei Hunden nicht immer einfach festzustellen ist – auch nicht vom Tierarzt. Maßnahmen wie Blutuntersuchungen oder Röntgenaufnahmen geben keinen Aufschluss darüber, sodass es darauf ankommt, die Symptome genau zu beobachten und auf mögliche Verhaltensveränderungen zu achten.
Was ist Sodbrennen?
Bei einem gesunden Hund gelangt die gefressene Nahrung über die Speiseröhre (Ösophagus) in den Magen. Dort wird Magensäure produziert, die hilft, die Nahrung zu zersetzen und zu verdauen. Der Magen hat zwei Schließmuskel als "Türpförtner": Zum einen dort, wo das Hundefutter von der Speiseröhre in den Magen gelangt und zum anderen dort, wo das Futter vom Magen weiter in Richtung Darm wandert.
Ist der erste Schließmuskel (Refluxbarriere) einmal etwas schwach, kann die produzierte aggressive Magensäure zurück in die Speiseröhre wandern – inklusive Mageninhalt. Dies passiert häufig dann, wenn zu viel Magensäure produziert wird (Übersäuerung). Tatsächlich kann aber auch ein Mangel an Magensäure zu Sodbrennen führen: In diesem Fall wird die Nahrung nicht schnell genug verdaut, gärt im Magen und führt dann zu einem unangenehmen Aufstoßen inklusive Mageninhalt.
In beiden Fällen hat euer Hund Sodbrennen.
Sodbrennen beim Hund: Mögliche Ursachen
Neben einer zu schwachen Refluxbarriere können auch Faktoren wie Stress oder ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt Sodbrennen beim Hund begünstigen. Auch eine falsche Fütterung kann sich negativ auf den Magen des Vierbeiners auswirken. Zu große Portionen, zu fettiges Futter, viel Getreide oder stark gewürztes Essen fördern Sodbrennen – vor allem, wenn ein Hund über einen längeren Zeitraum hinweg so ernährt wird.
Sodbrennen beim Hund erkennen: Symptome
Sodbrennen beim Hund könnt ihr anhand verschiedener Symptome erkennen. Schwierig ist die Diagnose, weil die einzelnen Anzeichen auch auf andere Krankheiten hindeuten oder einfach eine ganz harmlose, vorübergehende Erscheinung sein können.
Diese Symptome weisen auf die auch Refluxösophagitis genannte Erkrankung hin:
- Vermehrtes Speicheln
- Vermehrtes Schmatzen
- Fressen von Gras
- Übermäßiges Lecken (am Boden, an Oberflächen oder sich selbst)
- Aufstoßen
- Schluckbeschwerden
- Würgen
- Husten
- Erbrechen (unter anderem auch von Schleim)
Wenn ihr eines oder mehrere dieser Anzeichen bei eurem Hund beobachtet, zögert nicht, einen Tierarzt aufzusuchen. Er kann feststellen, ob die Symptome Begleiterscheinungen von Sodbrennen sind oder auf andere Krankheiten hindeuten.
Sodbrennen bei Hunden behandeln: Was hilft?
Gegen Sodbrennen beim Hund helfen simple Hausmittel. So sollte euer Vierbeiner etwa mehr Wasser trinken, um die Magensäure zu verdünnen. Weitere Hausmittel gegen Refluxösophagitis beim Hund sind:
- Abgekühlter Kräutertee aus magenfreundlichen Kräutern wie etwa Fenchel oder Anis
- Möhrensaft
- Heilerde
Wichtig: Beachtet auch bei bewährten Hausmitteln immer die Dosierung und sprecht vorab mit eurem Tierarzt, ob es für euren Hund geeignet ist!
Weniger Hausmittel und mehr instinktives "Löschmittel" bei Sodbrennen ist Gras. Sicher habt ihr schon des Öfteren beobachtet, dass euer Hund hin und wieder Gras anknabbert. So reguliert er unter anderem den Säuregehalt seines Magens. Lasst euren tierischen Freund einfach ein paar Halme anfressen, wenn er Sodbrennen hat – in vielen Fällen löst dies das Problem.
Welches Futter bei Sodbrennen? Hund mit Schonkost aufpäppeln
Verzichtet unbedingt auf schwer verdauliches Fressen für euren von Sodbrennen geplagten Hund. Auch Knochen sollten in dieser Zeit nicht gefüttert werden.
Stattdessen gehören Lebensmittel auf den Speiseplan, die wenig Kohlenhydrate enthalten, fettarm und damit leicht verdaulich sind. Als Schonkost für einen Hund mit Sodbrennen eignen sich beispielsweise:
- mageres Fleisch
- Quark
- Hüttenkäse
- Gemüsebrei
Um die Verdauung nicht zu sehr zu strapazieren, solltet ihr das Futter am besten in kleine Portionen aufteilen. Ideal sind vier bis fünf Rationen am Tag. Euer Hund hat ständig Sodbrennen? Dann leidet er womöglich unter einem Mangel an Magensäure. In diesem Fall ist es umso wichtiger, nur kleine Portionen zu füttern, damit das Futter im Magen nicht zu gären anfängt.
Wichtig: Generell solltet ihr auf keinen Fall ohne tierärztlichen Rat Mittel für Menschen gegen Sodbrennen bei Vierbeinern einsetzen. Wenn euer Hund länger an der Übersäuerung leidet beziehungsweise die oben genannten Symptome zeigt, geht mit ihm zum Tierarzt. Dieser kann gegebenenfalls auch Medikamente einsetzen, um die Probleme zu bekämpfen.
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