Kastration bei Katzen

Kastration bei Katzen: Ablauf, Vor- und Nachsorge

Eine Kastration variiert im Ablauf – je nach Geschlecht des Tieres. Bei Katzen fällt der Eingriff komplizierter aus als bei Katern. Aber was genau passiert eigentlich mit eurem Haustier, nachdem ihr es in die Obhut des Tierarztes gegeben habt? Und wie sieht die Nachsorge aus?
Die Kastration gilt bei Katzen und Katern als Routineeingriff – Wan Fahmy Redzuan / Shutterstock
Die Kastration gilt bei Katzen und Katern als Routineeingriff – Wan Fahmy Redzuan / Shutterstock

Sofern ihr mit eurer Katze oder eurem Kater nicht züchten wollt, ist es ratsam, euer Haustier kastrieren zu lassen. So vermeidet ihr zuverlässig unerwünschten Nachwuchs. Mit der richtigen Nachsorge erholt sich euer Stubentiger rasch von dem Routineeingriff.

Vorbereitung auf die Operation

Vor der Kastration sollte euer Haustier etwa neun Stunden keine Nahrung zu sich nehmen. Eure Katze oder euer Kater werden für die Operation unter Narkose gesetzt. Befindet sich dann noch Nahrung im Verdauungstrakt, kann es zu Komplikationen wie Erbrechen kommen.

Der Tierarzt führt direkt vor dem Eingriff einen Gesundheitscheck durch, um zu prüfen, ob eure Katze eine Vollnarkose verträgt. Ist das Tier gesund und sind alle Organe funktionstüchtig, spricht nichts gegen die OP.

Vor dem Beginn der eigentlichen Operation bekommen die Tiere schließlich noch eine spezielle Augensalbe verabreicht, damit ihre Augen nicht austrocknen. Die Augen der Katze bleiben wegen des fehlenden Lidschlags während der Narkose offen. Anschließend wird eure Katze an die Narkoseüberwachungsgeräte angeschlossen und der Tierarzt kann sie operieren.

So läuft die Kastration bei einer weiblichen Katze ab

Der Ablauf des Eingriffes unterscheidet sich, je nachdem, ob ihr einen Kater oder eine Katze kastrieren lasst. Bei der Kastration eines weiblichen Tieres entfernt der Tierarzt die Eierstöcke. Dabei handelt es sich um einen invasiven Eingriff. Das heißt, die Bauchdecke der Fellnase muss aufgeschnitten werden.

  1. Nachdem die Katze sediert – also unter Narkose gesetzt wurde – wird sie in Rückenlage auf den OP-Tisch gelegt. 
  2. Der Tierarzt rasiert und desinfiziert einen Bereich unterhalb des Bauchnabels.
  3. Danach macht er mit einem Skalpell einen kleinen Schnitt durch Haut, Unterhaut und Bauchdecke. Der Schnitt ist etwa ein bis zwei Zentimeter lang. 
  4. Mithilfe eines speziellen Operationsbestecks erfasst der Tierarzt den Eierstock, fixiert ihn, bindet ihn ab und entfernt ihn schließlich.
  5. Abschließend näht er die Wunde mithilfe eines Fadens wieder zu, damit sie verheilen kann. Einige Tierärzte benutzen selbstauflösende Fäden, sodass kein späteres Fädenziehen notwendig ist.

Hinweis: Ist eure Katze gerade rollig, solltet ihr die Kastration nach Möglichkeit verschieben. Die Eierstöcke sind während der Rolligkeit stärker durchblutet als sonst. Dadurch steigt das Risiko für Komplikationen während der Operation.

So ist der Ablauf der Kastration bei Katern

Wird ein Kater kastriert, entfernt der Tierarzt seine Hoden. Hierbei handelt es sich nicht um einen invasiven Eingriff, da sich die Hoden an der Außenseite des Körpers befinden. Die OP läuft bei Katern deshalb unkomplizierter ab als bei Katzen.

  1. Sobald der Kater unter Narkose liegt, rasiert der Tierarzt die Haare am Hodensack des Tieres und desinfiziert die Stelle. 
  2. Dann setzt der Veterinär zwei kleine Schnitte in die Haut und bindet Gefäße und Samenleiter ab. 
  3. Schließlich entfernt er die Hoden. 

Die Wunden sind in der Regel so klein, dass es meist nicht nötig ist, sie zu vernähen. Für gewöhnlich verheilt die Wunde von selbst. 

Nachsorge: So geht es nach der Kastration eurer Katze weiter

Sowohl Katze als auch Kater bekommen nach der Operation eine Aufwachspritze und werden dann in eine warme, weiche Box gelegt. Dort kann euer Liebling in Ruhe aus der Narkose aufwachen.

Ihr könnt euer Haustier nach dem Eingriff normalerweise noch am selben Tag wieder beim Tierarzt abholen. Zu Hause solltet ihr die Fellnase an einen ruhigen, warmen und eventuell etwas abgedunkelten Ort mit einem Schlafplatz am Boden bringen.

Nach der Kastration und der Narkose reagieren Katzen empfindlich auf Geräusche und andere Irritationen. Andere Tiere sollten deshalb zunächst ferngehalten werden. Achtet außerdem auf die folgenden Punkte:

  • Stellt eurem Haustier etwas frisches Wasser hin, damit es seinen Durst stillen kann. 
  • Erst wenn die Narkose abgeklungen und die Fellnase wieder vollständig wach ist, könnt ihr eurer Katze Futter anbieten. Es kann allerdings ein bis zwei Tage dauern, bis euer Haustier wieder normal frisst. Der Tierarzt wird euch hierzu normalerweise umfassend aufklären.
  • Treppen, Kratzbaum, Regale und Schränke sind in der Genesungszeit tabu. Die Fellnase könnte sich beim Klettern oder Springen verletzen. 
  • Hochheben solltet ihr eure Katze in der ersten Zeit nach der Kastration möglichst gar nicht. Wenn es doch sein muss, achtet darauf, keinen Druck auf ihren Bauch auszuüben.

In der Zeit, in der die Narkose noch wirkt, kann es zudem passieren, dass eure Katze ihr Katzenklo nicht rechtzeitig erreicht. Stellt es also am besten mit in das "Patientenzimmer" und deckt Polstermöbel zum Schutz mit Handtüchern ab.

Kastration bei Katzen: Wie lange dauert die Heilung?

Es dauert in der Regel zehn Tage, bis die Wunde vollständig verheilt ist und sich die Fäden aufgelöst haben bzw. gezogen werden können. Ist eure Katze ein Freigänger, solltet ihr sie vor diesem Zeitpunkt möglichst nicht nach draußen lassen.

Bei Katzen wird nach einer Kastration üblicherweise eine Halskrause, ein Kragen oder ein Body empfohlen. Ansonsten passiert es schnell, dass eure Fellnase sich die Wunde aufleckt und es zu Komplikationen bei der Heilung kommt.

Kater brauchen einen solchen Schutz nicht unbedingt. Aber wenn ihr merkt, dass er sich die Wunde stark leckt, kann eine Halskrause auch bei frisch kastrierten Katern sinnvoll sein.

Sollte die Kastrationswunde schlecht riechen, Flüssigkeit aus ihr austreten oder euch irgendetwas anderes seltsam vorkommen, dann zögert nicht, den Tierarzt aufzusuchen.

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10 Kommentare
  • person

    10-10-2017 17:10:56

    AngieBlack: Ich habe meinen Orientalisch Kurzhaar Kater gestern im alter von 5 Monaten Kastrieren lassen, lief alles Super ab, und dafür das es von unserer Tierklinik gemacht wurde (Tierarzt des Vertrauens) war es auch Recht günstig mit knappen 60€. Ich bin froh das es ihm gut geht und alles glatt gegangen ist
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  • person

    12-01-2016 13:01:12

    AnnaLenaFiedler: Also ich habe meine 7 Monate alte Katze gestern kastrieren lassen. Auch sie ist eine reine Hauskatze. Die Aussage, das sie deshalb nicht kastriert werden sollte, finde ich unverantwortlich. Gerade bei einer jungen Katze sind die Risiken für die OP verhältnismäßig gering. Meine Coco hat die OP super hinter sich gebracht und ist heute, einen Tag später schon wieder die Alte. Nimmt man sich einmal 10 Minuten Zeit und informiert sich darüber, wie viele Krankheiten durch die Kastration ausgeschlossen werden können, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich jemand dagegen entscheidet. Man kann der Katze damit vieles ersparen. Ich bin froh mich dafür entschieden zu haben, zum besten Wohl meines Kätzchens.
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  • barbelschal

    21-05-2014 09:05:41

    barbelschal: Ich habe meiner Katze keiner Kastration unterzogen. Ich hatte zu viel Angst, dass ihr etwas passiert. Sie ist eine reine Wohnungskatze. Also ist das eh nicht so schlimm.
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  • biancasturmer16

    01-04-2014 22:04:39

    biancasturmer16: Die Katze einer Freundin wird bald einer Kastration unterzogen. Da werde ich ihr diesen Artikel direkt mal zeigen. Es wird sie sicher noch einmal interessieren, wie die einzelnen Schritte aussehen. Man erfährt zwar einige Infos vom Tierarzt aber was so wirklich dahintersteckt weiß man ja doch eher selten. Hat denn jemand von euch schon einmal schlimme Erfahrungen bei einer Kastration euer Katze gesammelt?
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  • sabineschul

    05-02-2014 21:02:01

    sabineschul: Ich halte eine Kastration bei Haukatzen für unnötig. Wenn die Katze wirklich nur im Haus ist und nicht nach draußen geht, muss man sie auch nicht kastrieren lassen. Denn eine Kastration kann auch viele Gefahren mit sich bringen.
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  • johannesgebel92

    04-02-2014 21:02:19

    johannesgebel92: Es ist wirklich mal gut zu wissen, wie eine Kastration abläuft. Am meisten Sorge habe ich immer bei der Narkose. Denn da liegt das höchste Risiko. Läuft eine Kastration bei Hunden eigentlich genauso ab?
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  • person

    30-12-2013 23:12:49

    melindakruppe: Danke für die Informationen. Es ist wirklich mal gut zu wissen, wie so eine Kastration abläuft. Natürlich erklärt der Tierarzt auch einiges aber es war jetzt doch mal interessant zu lesen.
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  • beateschonmann

    09-12-2013 14:12:48

    beateschonmann: Das ist wirklich sehr interessant mal zu erfahren, wie so eine Kastration abläuft. Es stimmt ja eigentlich, man gibt sein Tier in die Hände des Tierarztes. Und dann erfährt man nichts. Aber nachdem ich nun den Artikel gelesen habe, bin ich doch beruhigt. Der Eingriff scheint ja nicht zu schlimm zu sein.
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  • michaelschi

    04-06-2013 10:06:37

    michaelschi: Man muss eine Kastration bei Katzen durchführen. Sonst vermehren sich die Tiere doch ungemein.
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  • lauragartne

    04-06-2013 09:06:43

    lauragartne: Ich habe ja immer an meine Katze kastrieren zu lassen. Ich glaube auch, dass eine Kastration bei Katzen ziemlich gefährlich ist.
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