Kastration bei Katzen

Katze kastrieren lassen: Vorteile und Nachteile

Eine Katze kastrieren zu lassen ist heute ein Routineeingriff, der nicht nur für Freigänger, sondern auch für viele Wohnungskatzen sinnvoll ist. Aber welche Vorteile und Nachteile gehen mit der Operation eigentlich einher?
Katze kastrieren: Ein Vorteil ist die bessere Verträglichkeit mit Artgenossen — Bild: Shutterstock / ruzanna
Katze kastrieren: Ein Vorteil ist die bessere Verträglichkeit mit Artgenossen — Bild: Shutterstock / ruzanna

Damit sich Kater und Katzen nicht unkontrolliert vermehren, lassen viele Besitzer ihre Samtpfoten kastrieren. Dabei werden die Hoden beziehungsweise Eierstöcke der Tiere operativ entfernt. Doch: Was spricht eigentlich sonst noch für den Eingriff und was dagegen? Hier ein Überblick.

Vorteile der Katzenkastration: Weniger Gefahren im Alltag

Einer der wichtigsten Vorteile, die dafür sprechen, eine Katze kastrieren zu lassen, ist die deutlich höhere Lebenserwartung kastrierter Tiere. Sie können oft zwischen 18 und 20 Jahre alt werden, während die durchschnittliche Lebenserwartung unkastrierter Katzen nur bei 6 bis 12 Jahren liegt. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Ein erhöhtes Gesundheitsrisiko bei potenten Katzen liegt unter anderem in ihrer Neigung zum Streunen. Auf ihren manchmal tagelangen Touren sind sie Verletzungsgefahren durch Revierkämpfe und stark befahrene Straßen ausgesetzt. Außerdem können sie sich leichter bei anderen Katzen mit Krankheiten wie Katzenleukose (FeLV) und Katzenaids (FIV) infizieren.

Verhaltensänderung zum Positiven hin

Mit der Kastration lässt sich eine Verhaltensänderung der Samtpfoten feststellen. Kastrierte Katzen werden häuslicher, ruhiger und sind weniger aggressiv gegenüber anderen Katzen. Auch unangenehme Verhaltensweisen – etwa das Markieren mit Urin oder lautes Miauen – nehmen ohne den Fortpflanzungstrieb ab. Kastrierte Katzendamen werden außerdem nicht mehr rollig, was für die Samtpfoten eine enorme Erleichterung bedeutet.

Achtung! Eine Sterilisation hat diesen Effekt nicht; sie macht lediglich unfruchtbar, aber es werden dennoch weiterhin Sexualhormone produziert. Sollten Sie mit Ihrer Katze also nicht züchten und keinen Nachwuchs wollen, ist eine Kastration anzuraten.

Katzenkastration dem Tierschutz zuliebe

Mit der Kastration seiner Katze vermeidet man außerdem, dass sie sich während ihres Freigangs unkontrolliert fortpflanzt. Katzen sind normalerweise mehrmals im Jahr paarungsbereit. Sie können bis zu dreimal im Jahr einen Wurf mit drei bis sechs Jungen bekommen. Dies kann zu einem Übermaß an wild lebenden Katzen führen.

Wer seine Freigängerkatze nicht kastrieren lässt, läuft Gefahr, ungewollt einen Beitrag zu dieser unkontrollierten Katzenvermehrung zu leisten. Denn so süß Katzenbabys auch sind: Viele von ihnen finden kein schönes Zuhause, in dem sie liebevoll und artgerecht versorgt werden. Immer mehr überfüllte Tierheime und herrenlose Streuner verdeutlichen eine Entwicklung, die Sie nicht unterstützen sollten.

Auch wer seiner Katze lediglich einen Wurf zugestehen und die Kätzchen verschenken will, handelt nicht unbedingt im Sinne der Samtpfoten: Denn jedes dieser Kätzchen schmälert die Chancen von Tierheimbewohnern auf ein neues Zuhause. Wer den Nachwuchs durch Katzenkastration begrenzt, leistet damit also einen wertvollen Beitrag zum Tierschutz.

Nachteile der Katzenkastration: Neigung zu Übergewicht

Dennoch können auch Nachteile entstehen, wenn man seine Katze kastrieren lässt. So fürchten einige Katzenbesitzer zum Beispiel das einmalige Risiko einer Narkose bei der Operation. Da die Kastration einer Katze heute aber ein Routineeingriff ist und die meisten Tierkliniken modern ausgestattet sind, ist dieses Risiko nur sehr gering.

Eine der bekanntesten Folgeerscheinungen des Kastrierens ist wohl die Neigung zum Übergewicht von Katzen, das mit der hormonellen Umstellung einhergehen kann. Da die Tiere keine Sexualhormone mehr ausschütten, steigt auch ihr Appetit, während sie gleichzeitig dazu neigen, sich weniger zu bewegen. Oft bildet sich infolgedessen ein Hängebauch bei den Fellnasen.

Ein wenig auf die Ernährung seines Stubentigers zu achten, ist also ratsam für den Besitzer, um keine Nachteile für die Gesundheit seiner Samtpfote zu riskieren. Dasselbe gilt für das erhöhte Risiko der Harnsteinbildung. Wer seine Katze davor schützen möchte, daran zu erkranken, sollte sie richtig füttern mit einer ausgewogenen, artgerechten Ernährung. Ein Tierarzt kann Sie diesbezüglich beraten.

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