Sofern ihr mit eurer Katze oder eurem Kater nicht züchten wollt, ist es ratsam, euer Haustier kastrieren zu lassen. So vermeidet ihr zuverlässig unerwünschten Nachwuchs. Mit der richtigen Nachsorge erholt sich euer Stubentiger rasch von dem Routineeingriff.
Vorbereitung auf die Operation
Vor der Kastration sollte euer Haustier etwa neun Stunden keine Nahrung zu sich nehmen. Eure Katze oder euer Kater werden für die Operation unter Narkose gesetzt. Befindet sich dann noch Nahrung im Verdauungstrakt, kann es zu Komplikationen wie Erbrechen kommen.
Der Tierarzt führt direkt vor dem Eingriff einen Gesundheitscheck durch, um zu prüfen, ob eure Katze eine Vollnarkose verträgt. Ist das Tier gesund und sind alle Organe funktionstüchtig, spricht nichts gegen die OP.
Vor dem Beginn der eigentlichen Operation bekommen die Tiere schließlich noch eine spezielle Augensalbe verabreicht, damit ihre Augen nicht austrocknen. Die Augen der Katze bleiben wegen des fehlenden Lidschlags während der Narkose offen. Anschließend wird eure Katze an die Narkoseüberwachungsgeräte angeschlossen und der Tierarzt kann sie operieren.
So läuft die Kastration bei einer weiblichen Katze ab
Der Ablauf des Eingriffes unterscheidet sich, je nachdem, ob ihr einen Kater oder eine Katze kastrieren lasst. Bei der Kastration eines weiblichen Tieres entfernt der Tierarzt die Eierstöcke. Dabei handelt es sich um einen invasiven Eingriff. Das heißt, die Bauchdecke der Fellnase muss aufgeschnitten werden.
- Nachdem die Katze sediert – also unter Narkose gesetzt wurde – wird sie in Rückenlage auf den OP-Tisch gelegt.
- Der Tierarzt rasiert und desinfiziert einen Bereich unterhalb des Bauchnabels.
- Danach macht er mit einem Skalpell einen kleinen Schnitt durch Haut, Unterhaut und Bauchdecke. Der Schnitt ist etwa ein bis zwei Zentimeter lang.
- Mithilfe eines speziellen Operationsbestecks erfasst der Tierarzt den Eierstock, fixiert ihn, bindet ihn ab und entfernt ihn schließlich.
- Abschließend näht er die Wunde mithilfe eines Fadens wieder zu, damit sie verheilen kann. Einige Tierärzte benutzen selbstauflösende Fäden, sodass kein späteres Fädenziehen notwendig ist.
Hinweis: Ist eure Katze gerade rollig, solltet ihr die Kastration nach Möglichkeit verschieben. Die Eierstöcke sind während der Rolligkeit stärker durchblutet als sonst. Dadurch steigt das Risiko für Komplikationen während der Operation.
So ist der Ablauf der Kastration bei Katern
Wird ein Kater kastriert, entfernt der Tierarzt seine Hoden. Hierbei handelt es sich nicht um einen invasiven Eingriff, da sich die Hoden an der Außenseite des Körpers befinden. Die OP läuft bei Katern deshalb unkomplizierter ab als bei Katzen.
- Sobald der Kater unter Narkose liegt, rasiert der Tierarzt die Haare am Hodensack des Tieres und desinfiziert die Stelle.
- Dann setzt der Veterinär zwei kleine Schnitte in die Haut und bindet Gefäße und Samenleiter ab.
- Schließlich entfernt er die Hoden.
Die Wunden sind in der Regel so klein, dass es meist nicht nötig ist, sie zu vernähen. Für gewöhnlich verheilt die Wunde von selbst.
Nachsorge: So geht es nach der Kastration eurer Katze weiter
Sowohl Katze als auch Kater bekommen nach der Operation eine Aufwachspritze und werden dann in eine warme, weiche Box gelegt. Dort kann euer Liebling in Ruhe aus der Narkose aufwachen.
Ihr könnt euer Haustier nach dem Eingriff normalerweise noch am selben Tag wieder beim Tierarzt abholen. Zu Hause solltet ihr die Fellnase an einen ruhigen, warmen und eventuell etwas abgedunkelten Ort mit einem Schlafplatz am Boden bringen.
Nach der Kastration und der Narkose reagieren Katzen empfindlich auf Geräusche und andere Irritationen. Andere Tiere sollten deshalb zunächst ferngehalten werden. Achtet außerdem auf die folgenden Punkte:
- Stellt eurem Haustier etwas frisches Wasser hin, damit es seinen Durst stillen kann.
- Erst wenn die Narkose abgeklungen und die Fellnase wieder vollständig wach ist, könnt ihr eurer Katze Futter anbieten. Es kann allerdings ein bis zwei Tage dauern, bis euer Haustier wieder normal frisst. Der Tierarzt wird euch hierzu normalerweise umfassend aufklären.
- Treppen, Kratzbaum, Regale und Schränke sind in der Genesungszeit tabu. Die Fellnase könnte sich beim Klettern oder Springen verletzen.
- Hochheben solltet ihr eure Katze in der ersten Zeit nach der Kastration möglichst gar nicht. Wenn es doch sein muss, achtet darauf, keinen Druck auf ihren Bauch auszuüben.
In der Zeit, in der die Narkose noch wirkt, kann es zudem passieren, dass eure Katze ihr Katzenklo nicht rechtzeitig erreicht. Stellt es also am besten mit in das "Patientenzimmer" und deckt Polstermöbel zum Schutz mit Handtüchern ab.
Kastration bei Katzen: Wie lange dauert die Heilung?
Es dauert in der Regel zehn Tage, bis die Wunde vollständig verheilt ist und sich die Fäden aufgelöst haben bzw. gezogen werden können. Ist eure Katze ein Freigänger, solltet ihr sie vor diesem Zeitpunkt möglichst nicht nach draußen lassen.
Bei Katzen wird nach einer Kastration üblicherweise eine Halskrause, ein Kragen oder ein Body empfohlen. Ansonsten passiert es schnell, dass eure Fellnase sich die Wunde aufleckt und es zu Komplikationen bei der Heilung kommt.
Kater brauchen einen solchen Schutz nicht unbedingt. Aber wenn ihr merkt, dass er sich die Wunde stark leckt, kann eine Halskrause auch bei frisch kastrierten Katern sinnvoll sein.
Sollte die Kastrationswunde schlecht riechen, Flüssigkeit aus ihr austreten oder euch irgendetwas anderes seltsam vorkommen, dann zögert nicht, den Tierarzt aufzusuchen.
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