Erst im letzten Drittel der Trächtigkeit einer Hündin ist es von außen nicht mehr zu übersehen, dass Welpen unterwegs sind. Dann haben die Kleinen einen Wachstumsschub und der Hundebauch wird kugelrund. Wenn Sie vorher wissen wollen, ob Ihre Hundedame Nachwuchs erwartet, kann Ihr Tierarzt Ihnen helfen.
Wie lange dauert die Trächtigkeit bei der Hündin?
Grundsätzlich gilt: Hündinnen können nur in der zweiten Phase ihrer Läufigkeit trächtig werden, da nur in dieser Zeit der Eisprung stattfindet. Die Dauer der Trächtigkeit schwankt in der Regel zwischen 61 und 65 Tagen.
Es kann allerdings passieren, dass sich der Zeitraum verkürzt, wenn die Hündin nach dem Eisprung befruchtet wurde. In diesem Fall kann die Geburt auch schon nach 54 Tagen erfolgen.
Wird die Hündin vor dem Eisprung gedeckt, kann sich die Dauer der Trächtigkeit hingegen verlängern. Denn: Die Spermien des Rüden können nach dem Deckakt mindestens sechs Tage im Eileiter der Hündin leben und dort auf den Eisprung warten. In diesem Fall kann es tatsächlich bis zu 72 Tage nach dem Decktermin dauern, bis die Welpen das Licht der Welt erblicken.
Trächtigkeit im Frühstadium erkennen: Tests beim Tierarzt
Frühestens 21 Tage nach der Empfängnis kann Ihr Tierarzt eine Trächtigkeit bei der Hündin durch einen Bluttest ermitteln. Manchmal ist dieser "Schwangerschaftstest" erst nach 25 bis 28 Tagen zuverlässig.
Eine tragende Hündin bildet das Hormon Relaxin, das sich im Blut nachweisen lässt – ist der Relaxinspiegel erhöht, ist das ein sicheres Anzeichen für eine Trächtigkeit und dafür, dass die Föten lebendig sind. Mit diesem Bluttest lässt sich die echte Schwangerschaft von der Scheinträchtigkeit abgrenzen.
Gut einen Monat nach dem Decktermin können Sie außerdem beim Tierarzt eine Ultraschalluntersuchung durchführen lassen. Theoretisch kann bereits ab dem 18. Tag der Trächtigkeit ein Ultraschall erfolgen, aber der spätere Zeitpunkt liefert verlässlichere Ergebnisse.
Auf diese Weise kann der Mediziner bereits erahnen, wie groß der Wurf wird, ob tatsächlich alle Welpen leben und ob eventuell Komplikationen bei der Trächtigkeit vorliegen. Ganz sicher lässt sich die Anzahl der Babys jedoch nicht bestimmen. Durch Abtasten kann der Arzt seine Vermutung noch zusätzlich überprüfen. Dennoch kann es bei der Geburt zu Überraschungen kommen, weil das ein oder andere Junge übersehen wurde.
Wann wächst der Bauch? Sichtbare Anzeichen für eine Trächtigkeit
In der Anfangszeit lässt sich von außen nicht erkennen, ob eine Hündin trächtig ist. Dies ändert sich ab dem 30. Tag der Trächtigkeit. Dann treten die ersten sichtbaren Anzeichen der Hundeschwangerschaft auf. Das sind Folgende:
- Ein zäher, durchsichtiger bis milchiger Ausfluss aus der Scheide macht sich bereits rund 30 Tage nach der Befruchtung bemerkbar. Hinweis: Sollte der Ausfluss sehr unangenehm riechen, lassen Sie das lieber beim Tierarzt überprüfen, da dies auf eine Komplikation hindeutet.
- Im letzten Drittel der Trächtigkeit, also ab dem 40. Tag, verändert sich Ihre Hündin merklich in ihrem Erscheinungsbild: Die Zitzen treten hervor und verändern sich farblich. Das Gesäuge verdickt sich insgesamt.
- Ab dem 40. Tag wird auch der Hundebauch immer runder.
- Ihre werdende Hundemutter hat außerdem einen gesteigerten Appetit und sollte auch spezielles Futter bekommen. Grund: Trächtige Hündinnen haben einen erhöhten Nährstoffbedarf.
Mit einem Stethoskop kann der Tierarzt darüber hinaus den Herzschlag der Welpen hören – mit 200 bis 240 Schlägen pro Minute ist dieser deutlich schneller als der Herzschlag der Hundemutter. In dieser Phase sollten Sie bereits eine gemütliche, warme Wurfkiste für Ihre Hündin vorbereiten, dann hat sie für die Geburt einen ruhigen und bequemen Rückzugsort.
Anzeichen der bevorstehenden Geburt
Schon im letzten Drittel der Trächtigkeit verändert sich Ihre Hündin. Rückt der Geburtstermin näher, werden sich wiederum die Anzeichen häufen, dass es bis zum Wurf nicht mehr lange dauert. Das sind mitunter:
- Zehn bis sechs Tage vor der Geburt sinkt die Körpertemperatur der Hündin auf 37 bis 38 Grad Celsius, kurz vor der Geburt sogar auf 36,5 Grad, bevor sie bei der Geburt wieder steigt. Tipp: Nähert sich der Geburtstermin, sollten Sie bei Ihrer Hündin regelmäßig die Temperatur messen.
- Die Hundemutter zeigt Nestbauverhalten.
- Die trächtige Hündin wirkt unruhig.
- Die Hündin beleckt ihre Vulva.
- Das Tier hat nicht mehr so großen Appetit.
- Die Beckenknochen werden deutlich sichtbarer. Grund: Die Beckenbänder senken sich ab. Die Welpen werden so in Geburtsposition gebracht.
- Die Wehen erkennen Sie an einem grünlichen Scheidenausfluss und Bauchpressen.
Hinweis: Behalten Sie Ihre Hündin ab dem 54. Tag der Trächtigkeit im Auge. Die Telefonnummer vom Tierarzt sollte stets griffbereit sein, damit Sie im Notfall rasch Hilfe holen können.
Trächtig oder scheinträchtig? Das ist hier die Frage!
Übrigens gut zu wissen: Nur weil eine Hündin Anzeichen einer Trächtigkeit zeigt, muss sie nicht zwangsläufig Welpen erwarten. Der Grund: Manchmal gaukeln ihr einfach auch nur Hormone vor, sie wäre trächtig. In diesem Fall spricht man von einer Scheinträchtigkeit. Mehr zu dem Thema erfahren Sie in unserem Ratgeber: "Scheinträchtigkeit beim Hund erkennen: Tipps"
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