In der Regel werden Hundewelpen zwischen dem 60. und 65. Tag der Trächtigkeit geboren. Mit den Vorbereitungen solltet ihr allerdings schon eine Woche vorher beginnen. Wenn sich bis zum 69. Tag der Trächtigkeit noch immer keine Anzeichen für eine bevorstehende Geburt der Welpen zeigen, müsst ihr mit eurer Hündin zum Tierarzt gehen.
Vorbereitung: Das braucht ihr für eine Hundegeburt
Naht der Geburtstermin eurer Welpen, solltet ihr als Erstes eine Wurfkiste an einem ruhigen und warmen Ort vorbereiten. Sie muss groß genug für die Hündin und ihre Welpen sein und so gestaltet, dass die werdende Mutter leicht hinein kommt. Passende Wurfkisten sind zum Beispiel im Tierhandel oder über das Internet zu bekommen und bestehen meistens aus (unbehandeltem) Holz, es gibt sie aber auch aus Kunststoff.
Je nach Größe eures Hundes könnt ihr auch ein Hundekörbchen mit hohem Rand benutzen. Hier müsst ihr allerdings darauf achten, dass der Rand so hoch ist, dass die Welpen später wirklich nicht herausfallen können. Ein stabiler, ausreichend großer Pappkarton eignet sich ebenfalls, allerdings eher für kleine Hunde wie Malteser oder Chihuahuas.
Legt außerdem folgende Utensilien bereit:
- saubere Handtücher
- eine Infrarotlampe zum Wärmen der Hundewelpen
- frisches Wasser
- Zwirn und Schere für ein eventuelles Abbinden der Nabelschnur
Auch die Nummer eures Tierarztes solltet ihr bereithalten, falls es zu Komplikationen kommt.
Wann geht es los? Anzeichen dafür, dass die Geburt der Welpen bevorsteht
Als aufmerksamer Besitzer werdet ihr bestimmte Verhaltensweisen an eurer Hündin bemerken: Sie frisst nichts mehr, erbricht sich stattdessen womöglich und wirkt sehr ruhelos. Auch das regelmäßige Ablecken der Vulva gehört zu den Zeichen der anstehenden Geburt – der Grund hierfür kann normaler Ausfluss sein, aber auch bereits austretendes Fruchtwasser.
Generell löst sich während der Eröffnungsphase der Geburt der Schleimpfropf im Gebärmutterhals, sodass klarer Schleim austritt. Ab jetzt dauert es meist noch zwischen sechs und 36 Stunden, bis die ersten Welpen geboren werden.
Ein eindeutiges Zeichen, dass die Geburt bevorsteht, ist die Temperatur der Hündin: Rund zwölf Stunden vor der Niederkunft sinkt ihre Körpertemperatur um 1 Grad ab, von etwa 38 bis 39 Grad auf etwa 37 bis 38 Grad. Wenn die werdende Mutter zu hecheln beginnt und unruhig hin und her rennt, kann es jeden Moment losgehen. Redet jetzt beruhigend auf sie ein, lasst sie aber sonst in Ruhe.
Hilfe bei der Geburt: Euer Hund schafft das!
Die Hundewelpen werden in einer Fruchthülle geboren, die von der Mutter normalerweise sofort abgeleckt wird. Nur wenn sie das nicht tut, solltet ihr einschreiten und diese mit den Fingern abziehen, damit das Neugeborene Luft bekommt. Danach beißt das Muttertier die Nabelschnur durch – sollte das nicht der Fall sein, müsst ihr diese mit dem bereitgelegten Zwirn abbinden und anschließend durchschneiden.
Generell gilt: Ihr solltet nicht zu früh eingreifen, um eure Hündin nicht unter der Geburt zu stören – aber auch nicht zu lange warten, denn das kann für die Welpen gefährlich werden. Es ist ein Stück weit eine Gratwanderung, zu der ihr euch vorab am besten von eurem Tierarzt gründlich beraten lasst. Er kann euch sagen, wie lange ihr warten solltet, bevor ihr helfend einschreitet.
Dauer: Wie lange dauert eine Hundegeburt?
Hat die Geburt erstmal eingesetzt, das heißt, die Presswehen haben begonnen, dauert es meist zwei bis vier Stunden, bis die ersten Welpen auf der Welt sind. Insgesamt können bis zu zwölf Stunden vergehen, bis alle Welpen eines Wurfs geboren wurden. Die kleinen Hunde kommen zum Teil mit einem Abstand von nur 15 Minuten auf die Welt. Es kann aber auch vorkommen, dass zwischen den Welpen eine bis vier Stunden vergehen.
Direkt im Anschluss wird die Mutter ein Tierbaby nach dem anderen ablecken und putzen. Die Milchzitzen finden die Kleinen meist instinktiv. Nach der Geburt braucht euer Hund vor allem viel Wasser und Ruhe. Die neugeborenen Welpen profitieren außerdem von der Infrarotwärmelampe. Falls irgendwann im Laufe der Geburt oder der Nachsorge Komplikationen auftreten, solltet ihr sofort einen Tierarzt verständigen.
Die Geburt beschleunigen: Geht das?
Wenn sich die Geburt bei eurem Hund ungewöhnlich in die Länge zieht oder es zu anderen Problemen kommt, solltet ihr grundsätzlich den Tierarzt hinzuziehen. Auf keinen Fall solltet ihr versuchen, die Geburt selbst zu beschleunigen! Zwar kursieren im Netz diverse Tipps und Hausmittel, diese können eurem Haustier und den noch ungeborenen Welpen im schlimmsten Fall aber sogar gefährlich werden.
Wendet euch stattdessen lieber an euren Tierarzt, er kennt bei Bedarf Mittel, um die Geburt manuell zu unterstützen. Im Notfall kann er als letzte Option außerdem einen Kaiserschnitt durchführen, um Hund und Welpen zu retten.
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