Mit Eintreten der Geschlechtsreife kann eine weibliche Katze mehrmals im Jahr rollig werden. Welche Anzeichen genau damit einhergehen und wie stark sie sich äußern, ist bei jedem Tier verschieden – aber laut wird es fast immer.
Ist eure Katze rollig? Mögliche Anzeichen
Eine rollige Katze erkennt ihr an ihrem ungewöhnlichen Verhalten. Typische Anzeichen:
- Anhänglichkeit: Die Katze ist auffallend verschmust, reibt sich an euch oder anderen Tieren
- Ständiges Entlangstreichen an Gegenständen
- Rollen auf dem Boden – der Grund für den Begriff "Rolligkeit"
- Paarungshaltung: hochgereckter Po, seitlich abgeknickter Schwanz
- Lautes "Rufen" nach einem paarungsbereiten Kater
- Alles und jeder wird mit Duftstoffen markiert, die Kater anlocken sollen – starker Geruch aus dem Katzenklo inklusive
- Starke Ruhelosigkeit: Die Katze ist ständig in Bewegung
- Eventuell Appetitlosigkeit
Zudem wird eure Samtpfote versuchen, auszubüxen. Selbst, wenn sie Wohnungshaltung gewöhnt ist, wird sie alles tun, um nach draußen zu gelangen und einen Partner zu finden: am Fenster kratzen, aus der Tür rennen, sobald diese sich öffnet und mehr.
Die Katze im folgenden Video ist rollig und weist das typische Verhalten auf:
Rolligkeit bei Katzen erkennen am Verhalten anderer Tiere
Ist eure Katze rollig, werden sich plötzlich mehr Nachbarskater als sonst in der Nähe eures Hauses aufhalten. Dabei ist es nicht gesagt, dass eure Katzendame jeden Kater an sich heranlässt. Es kann vorkommen, dass eine rollige Katze einen Kater anfaucht, weil sie keine Lust auf ihn hat.
Leben noch andere Tiere im Haushalt, könnt ihr auch an ihren Reaktionen erkennen, ob eure Katze rollig ist. Die liebestolle Samtpfote irritiert ihre tierischen Mitbewohner und so können Hunde und andere Katzen ziemlich verrücktspielen, wenn ihre sonst so friedliche Gefährtin auf einmal nur noch Kater im Kopf hat.
Ab wann werden Katzen rollig?
Im Durchschnitt werden weibliche Katzen ab einem Alter von sechs Monaten geschlechtsreif. Dies kann aber bedingt durch die Rasse, Haltung und individuelle Entwicklung auch schon ab dem vierten oder erst im zwölften Lebensmonat der Fall sein. Der Beginn der Katzen-Pubertät macht sich dann durch die erste Rolligkeit bemerkbar.
Wie oft werden Katzen rollig?
Katzen haben einen anderen Sexualzyklus als Menschen. Sie haben nicht jeden Monat ihren Eisprung. Ihr Eisprung findet stattdessen für gewöhnlich erst statt, wenn sie von einem Kater gedeckt werden. Das wiederum ist nur möglich, wenn die Katze rollig ist. Wie oft das der Fall ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Der Sexualzyklus der Katze wird in der medizinischen Fachsprache als "saisonal polyöstrisch" bezeichnet. Das bedeutet, dass die Paarungsbereitschaft von Katzen sich an den Jahreszeiten orientiert und dass sie mehrmals im Jahr trächtig werden können.
Ist es mindestens zwölf Stunden am Tag hell, wird der kätzische Sexualzyklus angekurbelt und die Katze kann rollig werden. Das ist ungefähr zwischen März und September der Fall. Wird eine Katze in dieser Phase nicht gedeckt, ist sie häufig länger (bis zu 14 Tagen) und öfter rollig (bereits nach zwei bis drei Wochen wieder). Allerdings können die Ruhephasen zwischen den Rolligkeiten ebenfalls sehr unterschiedlich ausfallen. Bei manchen Katzen sind die Pausen zwischen den paarungsbereiten Episoden kürzer, bei anderen länger.
Im Herbst und Winter herrscht dafür in der Regel sexuelle Ruhe bei Katzen.
Rolligkeit: Sonderfall Wohnungskatze
Besonders schwierig ist es, bei reinen Stubentigern einzuschätzen, wie oft die Tiere rollig werden. Denn Katzen, die in der Wohnung leben, sind nicht den natürlichen Lichtverhältnissen im Freien ausgesetzt.
Somit kann sich der Sexualzyklus von Wohnungskatzen auch nicht an den Jahreszeiten orientieren. Mit Pech entfallen die Ruhephasen sogar komplett und die Katze ist dauerrollig.
Wie lange sind Katzen rollig?
Die Anfangsphase der Rolligkeit, der sogenannte Proöstrus, dauert normalerweise ein bis drei Tage. Danach beginnt die Phase, in der die Katze tatsächlich trächtig werden kann, auch Östrus genannt. Die Dauer des Östrus beträgt im Durchschnitt zwei bis vier Tage.
Insgesamt sind Katzen also zwischen drei und sieben Tagen rollig. Doch auch hier gilt: Die Durchschnittswerte können von Tier zu Tier unterschiedlich ausfallen. Manche Katzen sind bis zu zehn Tage rollig.
Achtung! Katzen sind bis ins hohe Alter paarungsbereit und können auch als Senior noch rollig werden.
Katze rollig – was tun?
Wenn eine Katze rollig ist, ist es gar nicht so einfach, sie zu beruhigen. Ihr könnt trotzdem versuchen, ihr diese Zeit möglichst stressfrei zu gestalten. Nehmt euch extra viel Zeit für eure liebestolle Samtpfote. Streichelt sie, spielt mit ihr und sorgt für eine ruhige Umgebung.
Lasst sie außerdem keinesfalls aus dem Haus, wenn ihr euch keinen Katzennachwuchs wünscht. In Absprache mit einem Tierheilpraktiker können bei manchen Katzen auch Bachblüten oder Schüßler-Salze beruhigend wirken.
Langfristig könnt ihr eurer Katze jedoch nur dann die Rolligkeit ersparen, wenn ihr sie kastrieren lasst. Wichtig: Eine Sterilisation hat nicht denselben Effekt, da diese Methode nicht die Produktion der Sexualhormone verhindert. Eine Katze wird also trotz Sterilisation rollig.
Wird eure Katze nach der Kastration immer noch rollig?
Dann solltet ihr mit ihr wieder zum Tierarzt gehen, denn es kann ein sogenanntes Ovarrest-Syndrom dahinterstecken. Dabei verbleiben versehentlich Reste des Eierstockgewebes in der Gebärmutter, sodass weiterhin Sexualhormone produziert werden. Entfernt der Tierarzt diese Reste, wird eure Katze nicht mehr rollig.
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