Katzenhaltung

Katze scharrt am Napf: Warum tut sie das?

Eure Katze scharrt am Napf, wenn sie satt ist? Dann braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. In der Regel folgt sie damit lediglich ihren Instinkten, die sie von ihrer wilden Vorfahrin, der Falbkatze, geerbt hat. Was auf uns Menschen kurios bis schrullig wirkt, ergibt für eure Vierbeiner absolut Sinn. Warum das so ist, erfahrt ihr hier.
Schon satt? Dieser Katze scheint ihr Futter nicht besonders zu schmecken. – Shutterstock / Paul Hakimata Photography
Schon satt? Dieser Katze scheint ihr Futter nicht besonders zu schmecken. – Shutterstock / Paul Hakimata Photography

In der freien Natur suchen sich Katzen meist Verstecke, eine Höhle oder einen Lieblingsbaum, als Zuhause aus. An diesem Ort fressen und schlafen sie, Sicherheit hat oberste Priorität. Zu Letzterem gehört, dass keine Essensreste die Anwesenheit der Fellnase verraten dürfen. Doch gleichzeitig müssen die Vierbeiner ihr Territorium Artgenossen gegenüber als Eigentum markieren. Bei beidem kann das scharren am Futternapf helfen.

Katze scharrt nach dem Essen: Will sie Futterreste verstecken?

Meist befinden sich noch Futterreste im oder neben dem Napf, wenn Katzen mit den Pfoten drumherum scharren. Ein ähnliches Verhalten lässt sich auch in der freien Wildbahn bei Löwen, Tigern und Wildkatzen beobachten – nur eben ohne Napf. Die Vierbeiner fressen nicht immer alles auf einmal auf, stehen dann jedoch vor dem Problem, dass der Geruch der Reste ihren Rückzugsort verrät.

Für kleinere Katzenarten ist das gefährlich, weil sie selbst Opfer größerer Raubtiere werden können. Große Raubkatzen wiederum wollen ihren Artgenossen nicht ihren Lieblingsplatz offenbaren. Also vergraben beide sämtliche Überbleibsel ihrer Mahlzeit, um den Geruch zu überdecken.

Futter scharren: Eine Form der Aufbewahrung?

Ob eure Katze und ihre wilden Verwandten ihre Futterreste nur deswegen verbuddelt, ist jedoch nicht eindeutig geklärt. Weitere mögliche Erklärungen sind:

  • Die Tiere wollen sich das Essen für später aufbewahren und möchten nicht, dass es ihnen jemand stiehlt.
  • Die Fleischreste halten sich in der kühlen Erde besser und verderben nicht so schnell.

Die Katze im Video scharrt neben dem Napf, um verschüttete Futterbröckchen zu vergraben:

Vor dem Essen neben dem Napf treteln: Vorfreude und Revier markieren

Manchmal scharrt eine Katze jedoch auch vor dem Essen neben dem Napf oder tritt schnurrend mit den Pfoten auf und ab, während ihr ihr Futter vorbereitet. Wie der Versuch, die Nahrung zu vergraben und für später aufzuheben, hat auch das instinktive Gründe: Die Fellnasen haben an ihren Pfoten Duftdrüsen und durch das Treteln verteilen sie ihren Eigengeruch auf dem Boden – so markieren sie ihr Revier.

Außerdem ist diese Geste ein Überbleibsel vom Milchtritt, den Katzenbabys bei ihrer Mutter machen, um die Milchproduktion anzuregen. Tapsen erwachsene Katzen mit den Pfoten auf und ab, zeigt das die Vorfreude auf die Mahlzeit. Sie fühlen sich rundum wohl – es ist also ein gutes Zeichen.

Katze scharrt neben dem Napf und verweigert das Futter

Eure Katze scharrt vor dem Napf und frisst nicht? Das kann ein Zeichen dafür sein, dass es ihr nicht schmeckt. Dann versucht sie mit dem instinktiven Scharren am Napf lediglich die Reste zu verbergen, weil sie nicht will, dass der verdorbene Fleischgeruch Feinde oder Rivalen anlockt.

Es kann verschiedene Gründe dafür geben, dass es eurer Katze nicht schmeckt:

  • Das Futter ist zu kalt. Nassfutter sollte mindestens 30 Minuten vor dem Servieren aus dem Kühlschrank geholt werden, damit sich der Geruch entfalten kann. Katzen lassen sich dann eher zum Fressen verleiten.
  • Das Nassfutter ist verdorben. Vor allem im Sommer wird Nassfutter schnell schlecht. Schlecht riechendes oder angetrocknetes Futter wird meist verweigert.
  • Euer Stubentiger ist schlicht wählerisch und das Futter entspricht nicht seinem Geschmack.

Es ist allerdings wichtig für die Fellnasen, dass sie regelmäßig über den Tag verteilt fressen, da sie – anders als Menschen – keine Nährstoffdepots im Körper anlegen können.

Wartet also nicht zu lange, wenn eure Katze das Futter nicht anrührt, sondern überlegt, woran es liegen könnte. Riecht das Nassfutter unangenehm, werft es weg, wascht den Napf gründlich aus und serviert eurem Liebling eine frische Portion. Ist eure Katze fertig mit dem Essen, deckt die Reste ab und stellt sie in den Kühlschrank.

Tipp: Frisst eure Fellnase ihr Futter nicht, obwohl es frisch und einwandfrei ist, probiert eine andere Sorte aus. Manchmal wollen Katzen einfach etwas Abwechslung im Napf haben – aber wechselt nicht zu häufig! Schließlich ist die Katzenernährung in der freien Natur ebenfalls nicht sonderlich abwechslungsreich. Unterschiedliche Futterzusammensetzungen können zudem zu kurzzeitigen Problemen mit dem Magen-Darm-Trakt führen, bis sich die Tiere an das neue Futter gewöhnt haben.

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