Wichtig ist, schon früh mit dem Training zu beginnen, damit Ihre Katze den Tierarztbesuch als etwas Normales, nicht Bedrohliches betrachtet. Berücksichtigen Sie in der Katzenerziehung daher von Anfang an den Besuch in der Tierarztpraxis.
In welchem Alter ist der erste Tierarztbesuch ratsam?
Sollten Sie selbst Katzenbabys zu Hause haben, empfiehlt sich bereits im zarten Alter von zwei Wochen der erste Tierarztbesuch. Der Doktor schaut, ob die Kätzchen gesund sind und sich altersgemäß entwickeln.
Meistens bekommen die Kleinen dann schon ihre erste Wurmkur, da sich Katzenbabys in der Regel über die Muttermilch mit den Parasiten anstecken können und die Lebensgefahr eines Befalls sehr hoch ist – wesentlich höher als mögliche Nebenwirkungen einer Wurmkur. Heutzutage erfolgt diese üblicherweise über ein Spot-On-Präparat, Sie müssen also Ihren Katzenbabys keine Tabletten geben. Spot-On-Präparate gelten als recht sicher, aber wenn Sie Sorgen und Zweifel haben, zögern Sie nicht, Ihren Tierarzt zu befragen.
Tierarztbesuch mit neuem Katzenbaby
Bekommen Sie Ihr Katzenbaby erst später, hat es seinen ersten Tierarztbesuch für gewöhnlich schon hinter sich. Kommt es von einem seriösen Züchter oder aus dem Tierheim, hat es normalerweise auch schon die zweite und dritte Tierarztuntersuchung erlebt. Mit 8 Wochen stehen die Impfungen gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche an.
Mit 12 Wochen werden diese Impfungen aufgefrischt und gegebenenfalls wird Ihr Kätzchen noch gegen Tollwut und Katzenleukose geimpft. Für künftige Freigänger ist das sehr sinnvoll, für reine Wohnungskatzen hingegen optional. Haben Sie Ihr Katzenbaby von Privatpersonen bekommen, erkundigen Sie sich, ob es bereits beim Tierarzt war und geimpft ist. Wenn nicht, sollten Sie den ersten Tierarztbesuch möglichst schnell nachholen.
Erziehungstipps zum Üben vor dem Tierarzt
Mit ein paar Erziehungstipps können Sie Ihrer Katze den Tierarztbesuch sehr erleichtern. Bringen Sie Ihrem Stubentiger zum Beispiel von Anfang an bei, dass er sich ruhig und geduldig überall anfassen lässt. Dabei sollten Sie Berührungen an Augen-, Nasen-, Ohrenpartie und Pfötchen immer wieder ruhig und geduldig üben. Bauen Sie die Berührungen einfach in ihre Streicheleinheiten mit ein und reden Sie Ihrer Katze dabei gut zu. Lässt sich Ihr Haustier sogar behutsam von Ihnen die Schnauze öffnen, braucht es beim Tierarzt kaum etwas zu befürchten!
Wichtig: Früh mit dem Training beginnen
Wer junge Katzen früh trainiert, kann dafür sorgen, dass sie so wenig schlechte Erfahrungen wie möglich machen. Um gut gewappnet für den Tierarztbesuch zu sein, sollte sie zum Beispiel schon brav in die Transportbox gehen, sich auf einen Tisch heben lassen und einen Moment stillhalten können, während Sie sie sanft festhalten. Üben Sie diese wichtigen Grundlagen ab und an mit Geduld, Ruhe und viel Lob. Schon bald werden Sie für Ihr Kätzchen ganz normal werden.
Weitere Tipps für den ersten Tierarztbesuch mit Katze
Wenn es sich einrichten lässt, sollte der erste Termin beim Tierarzt ein ganz harmloser sein, damit Ihre Katze ihn nicht in schlechter Erinnerung behält. Fürs erste Mal eignet sich eine Grunduntersuchung, Impfungen können Sie dann beim zweiten Termin nachholen – warten Sie damit aber nicht lange. Auch, wenn Ihre Katze bereits vom Züchter oder Tierheim zum Tierarzt gebracht wurde, sollten Sie mit ihr in der Praxis vorbeischauen, die künftig für ihre Behandlung zuständig sein wird. Schließlich ist es sehr unwahrscheinlich, dass es derselbe Arzt ist, den Ihr Kätzchen bereits kennt.
Suchen Sie möglichst eine Praxis in Nähe Ihres Wohnorts, damit Sie nicht zu lange fahren müssen. Das wäre zusätzlicher Stress für Ihren Stubentiger. Wichtig ist, dass der Gang zum Tierarzt für Ihr Tier ganz normal wird. Es muss sich sowieso an den Tierarzt gewöhnen, deshalb nützt es nichts, den unliebsamen Gang hinauszuzögern. Gehen sie lieber einmal öfter hin als einmal zu wenig und vergessen Sie nicht, ihr braves Haustier danach ausgiebig zu loben.
Was passiert bei der Erstuntersuchung Ihrer Katze beim Tierarzt?
Normalerweise, wenn keine akute Krankheit oder Verletzung vorliegt, ist der erste Tierarztbesuch vor allem ein Kennenlerntreffen. Der Mediziner streichelt Ihre Fellnase, spricht ihr gut zu und schaut sich wie nebenbei ihre Ohren, Augen, Nase und ihr Fell an. Dabei überprüft er auf sanfte Weise ihren allgemeinen Gesundheitszustand und ihr Erscheinungsbild.
Während der Erstuntersuchung tastet der Arzt außerdem den Bauch Ihres Haustiers ab und hebt es hoch, um sicherzugehen, dass mit dem Bewegungs- und Verdauungsapparat alles in Ordnung ist. Haben Sie diese Handgriffe vorher bereits mit Ihrer Samtpfote zu Hause geübt, dürfte sie die Untersuchung nicht als stressig empfinden.
Diese Themen über Katzen könnten Sie auch interessieren:
Warum der Impfschutz bei Katzenbabys so wichtig ist