Vor allem Freigänger sind durch Zeckenbisse und die dadurch übertragbaren Infektionskrankheiten Borreliose und Anaplasmose gefährdet. Die Bundestierärztekammer (BTK) empfiehlt deshalb, das eigene Haustier nach jedem Freigang auf Parasiten zu untersuchen. Bei einem Biss muss die Zecke entfernt werden. Das sollte möglichst schnell und mit dem richtigen Werkzeug geschehen.
Mit einer Pinzette Zecken bei Katzen entfernen
Untersuchen Sie Ihre Samtpfote möglichst nach jedem Freigang auf mögliche Parasiten. Werden Sie fündig, entfernen Sie die Zecke am besten mit einer Pinzette, auf keinen Fall mit den bloßen Fingern oder Fingernägeln, da diese den Blutsauger nicht fest genug erfassen können.
Setzen Sie die Pinzette möglichst dicht am Körper Ihrer Katze um das Spinnentier herum an. Dann ziehen Sie es behutsam heraus, am besten gerade und ohne zu zögern. Wenn es Ihnen leichter fällt, Zecken bei Katzen mit einer leichten Drehbewegung herauszuziehen, ist das jedoch auch in Ordnung. Wichtig ist, dass Sie zwischendurch nicht innehalten und den Parasiten am Stück entfernen. Alternativ zu einer Pinzette können Sie auch eine Zeckenzange verwenden – der Vorgang bleibt gleich.
Katze hat Zecke: Weitere Tipps für das Entfernen
Wenn Sie Zecken bei Katzen entfernen, sollten Sie den Parasiten niemals quetschen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Sie den mit Krankheitserregern infizierten Speichel der Zecke in die Wunde "pumpen".
Ebenfalls verzichten sollten Sie auf Klebstoff oder Nagellack, um Zecken bei Katzen zu entfernen. Denn: Träufeln Sie davon etwas auf den Parasiten, entleert dieser womöglich seinen Mageninhalt in die Wunde und infiziert Ihre Samtpfote.
Seien Sie gründlich, damit nichts von der Zecke in oder auf der Haut Ihrer Katze verbleibt, was zu einer Entzündung führen könnte. Was aber tun, wenn dennoch etwas zurückbleibt – etwa der Zeckenkopf?
Zeckenkopf bei einer Katze entfernen
Wenn Sie bei Ihrer Katze eine Zecke entfernen, kann es – trotz aller Vorsicht – vorkommen, dass dabei der Zeckenkopf in der Haut stecken bleibt. Keine Sorge: Wenn Sie ein paar Dinge beachten, ist das meist nur halb so schlimm, wie es aussieht.
Versuchen Sie in einem ersten Schritt, den Zeckenkopf nachträglich zu entfernen: Legen Sie eine Chipkarte, zum Beispiel eine alte Versicherungskarte, bereit und schieben Sie das Fell Ihrer Katze an der Bissstelle auseinander.
Ist der Zeckenkopf gut sichtbar, können Sie ganz vorsichtig die Karte gegen den unliebsamen Parasiten schieben und ihn damit aus der Haut der Katze entfernen. Gelingt Ihnen das nicht, heißt es abwarten, bis der Zeckenkopf von selbst herausfällt. Damit sich die Stelle nicht entzündet, sollten Sie sie sehr gut reinigen und desinfizieren.
Halten Sie den Zeckenbiss Ihrer Katze sauber
Der Fremdkörper wird normalerweise nach kurzer Zeit von selbst abgestoßen und fällt heraus. Bevor er das tut, erhöht er aber die Gefahr einer Entzündung – ein regelmäßig aufgetragenes Hautdesinfektionsmittel für Tiere beugt diesem Risiko vor.
Falls Sie das bei einem Tierarzt oder in der Apotheke erhältliche Mittel mit einem Tuch auftragen möchten, achten Sie darauf, dass es fusselfrei ist, damit nicht noch mehr Fremdkörper in die Wunde geraten.
Im Zweifel einen Tierarzt aufsuchen
Wenn Sie sich nicht zutrauen, den Parasiten selbst zu entfernen, können Sie einen Tierarzt aufsuchen, der dies übernimmt. Wichtig: Sollten Sie Veränderungen an der Haut Ihres Haustieres feststellen – etwa Schwellungen oder Rötungen – sollte der Gang zum Tierarzt ohnehin selbstverständlich sein. Er kann feststellen, ob eine gefährliche Infektion mit FSME und Borreliose vorliegt und sie gegebenenfalls behandeln.
Parasiten vorbeugen: Zeckenschutz für Katzen
Am besten ist es natürlich, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen. Deshalb ist Zeckenschutz für Katzen in der Zecken-Hochsaison und in Zecken-Hochburgen durchaus sinnvoll. Ideal sind natürliche Hausmittel wie Kokosöl oder Bierhefe, die zwar Parasiten von der Katze fernhalten, ihr selbst aber nicht gefährlich werden.
Vorsicht vor Zeckenmitteln mit chemischen Zusätzen, insbesondere mit dem für Katzen giftigen Wirkstoff Permethrin. Sogenannte Spot-on-Präparate werden zwar auf Stellen aufgetragen, die das Tier nicht ablecken kann, können sich aber von dort über den Körper des Tieres verteilen. Putzt sich die Katze anschließend, kann der Wirkstoff so trotzdem in ihren Organismus gelangen und eine Vergiftung hervorrufen. Auch ist Vorsicht vor ätherischen Ölen geboten, die Katzen ebenso wenig vertragen.
Ein weiteres Zeckenmittel sind auch Katzenhalsbänder, die Parasiten bei Katzen vorbeugen sollen. Auch dieser Schutz ist eher ungeeignet für die Tiere. Denn bei ihnen besteht die Gefahr, dass Ihr Liebling beim Streunen in der Natur an Ästen hängen bleibt und sich verletzt.
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