Hundeernährung

Hund frisst Gras: Wichtig für die Hundeernährung?

Beim Spaziergang oder auch im heimischen Garten kommt es immer mal wieder vor: Euer Hund beißt kräftig ins frische Grün und kaut genüsslich auf den Halmen herum. Aber warum fressen Hunde eigentlich Gras? Die gute Nachricht vorweg: In den meisten Fällen steckt weder eine Erkrankung noch ein unnatürliches Verhalten hinter der kulinarischen Vorliebe eures Hundes.
Gelegentlicher Grasgenuss bei Hunden ist nicht besorgniserregend – Shutterstock / Aneta Jungerova
Gelegentlicher Grasgenuss bei Hunden ist nicht besorgniserregend – Shutterstock / Aneta Jungerova

Wenn die Wiesen grün leuchten, läuft einigen Vierbeinern scheinbar nur so das Wasser im Mund zusammen. Viele Hunde fressen Gras – offenbar, weil es ihnen einfach gut schmeckt. Tatsächlich kann Gras für die Hundeernährung sogar eine Bereicherung sein, denn es ist nicht nur saftig und aromatisch, sondern auch reich an Nährstoffen und Rohfasern. Nimmt der Kauspaß jedoch überhand, sollten sich Hundehalter an den Tierarzt wenden.

Warum frisst mein Hund Gras? Verschiedene Erklärungen

Wenn Hunde Gras fressen, folgen sie damit im Grunde nur einem fest in ihren Genen verankerten Trieb. Denn: Auch ihr Vorfahr der Wolf nimmt die Halme zu sich. Welche Rolle dieses Verhalten im Rahmen der Hundeernährung spielt, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Es gibt jedoch verschiedene Theorien, die sich der Frage widmen, warum ein Hund Gras frisst: 

  • Stressbewältigung oder Langeweile: Stehen die Vierbeiner unter Spannung, sinkt ihr Blutzuckerspiegel. Die Aufnahme von Gras hebt ihn wieder an und hilft somit, die Situation entspannt zu bewältigen und die Konzentration zu steigern.
  • Ausgleich von Vitamin- oder Nährstoffmangel: Gras steckt voller Folsäure und liefert Ballaststoffe.
  • Verdauung anregen: Die Ballastsstoffe in Gras kurbeln die Darmaktivität an.
  • Magenprobleme, zum Beispiel wegen zu viel Magensäure oder Haaren, die sich durch die Fellpflege im Verdauungstrakt angesammelt haben: Das Gras hilft eurem Hund, die Magenprobleme durch Erbrechen zu beseitigen. Die nur halb zerkauten Halme kitzeln die Vierbeiner beim Schlucken in der Kehle und lösen so den Würgereflex aus.

Viele Hundebesitzer erschrecken zunächst, wenn ihr Hund Gras frisst und dann gelben Schleim erbricht. Doch meist handelt es sich hierbei lediglich um eine Mischung aus Magenflüssigkeit und Galle, die beim Erbrechen eine schaumig-schleimige Konsistenz annimmt. Wirkt euer Hund allerdings zusätzlich schlapp oder bemerkt ihr andere Auffälligkeiten an ihm, solltet ihr vorsichtshalber mit eurem Tierarzt sprechen.

Ist Gras fressen für Hunde schädlich? Wann sich Hundehalter Sorgen machen müssen

Bei gelegentlichem Verzehr von Gras braucht ihr euch also keine Sorgen um euren Schützling zu machen – über 90 Prozent der Fellfreunde kauen hin und wieder an Halmen. Frisst euer Hund hingegen sehr viel Gras, schlingt ganze Büschel regelrecht hinunter und ist dabei unruhig? Dann solltet ihr mit eurem Tierarzt nach den Gründen für dieses außergewöhnliche Verhalten suchen. 

Gleiches gilt, wenn das Grasfressen mit starkem Erbrechen und Durchfall einhergeht. Spätestens, wenn ihr im Erbrochenen oder Kot Blut bemerkt, solltet ihr nicht zögern und euren Vierbeiner sofort dem Tierarzt vorstellen. Denn hierbei kann es sich um Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen wie etwa Entzündungen im Magen-Darm-Trakt handeln.

Vermutet ihr Stress hinter dem Verhalten eures Hundes? Dann gönnt eurem Vierbeiner etwas Ruhe und beobachtet, ob diese Maßnahme positive Änderungen bewirkt. Langeweile wirkt ihr etwa durch neue Spiele und andere Maßnahmen entgegen. 

Hund frisst Gras: Darauf solltet ihr achten

Die Frage, ob Gras fressen für Hunde schädlich ist, lässt sich in den meisten Fällen mit “Nein” beantworten. Gras zu kauen ist im Allgemeinen weder ungesund noch ungewöhnlich für die Vierbeiner. Haltet euren Hund also nicht ab, wenn er beim Spaziergang für einen kleinen Snack eine Pause einlegt. 

Ausnahme: Ihr wisst vom Bauern, dass in der Region gerade Insektizid oder Herbizid eingesetzt wurde oder die Wiese liegt neben einer viel befahrenen Straße. In diesen Fällen solltet ihr euren Hund auf jeden Fall davon abhalten, das Gras zu fressen. Die Agrarchemie und Abgasverschmutzungen können ihm schaden, die Pflanzenschutzmittel sogar Vergiftungen hervorrufen.

Auch unabhängig davon solltet ihr immer ein Auge auf die Wiese haben, die euer Hund gerade abknabbern möchte. Wachsen dort Pflanzen, die für euren Vierbeiner giftig sein könnten? Dann muss der Snack noch warten.

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