Katzengesundheit

Verfilztes Fell bei Katzen: Ursachen, vorbeugen, entfernen

Wenn Katzen nach einem Spaziergang draußen verfilztes Fell haben, können die Ursachen in harmlosen Verschmutzungen liegen. Insbesondere Langhaarkatzen sind öfter mal von verfilztem Fell betroffen. In jedem Fall könnt ihr meist gut selbst vorbeugen oder die Verfilzung entfernen. Ist das Katzenfell jedoch dauerhaft verfilzt oder verschlimmert sich zusehends, ist der Tierarzt gefragt.
Langhaarige Katzen sind anfälliger für verfilztes Fell – Bild: Shutterstock / DreamBig
Langhaarige Katzen sind anfälliger für verfilztes Fell – Bild: Shutterstock / DreamBig

Damit das Fell eurer Katze schön geschmeidig, glänzend und gesund bleibt, muss es regelmäßig gepflegt werden. Normalerweise übernehmen die meisten Katzen das selbst, in einigen Fällen müsst ihr allerdings durch Bürsten mithelfen. 

Krankheiten als Ursache für verfilztes Fell bei Katzen

Kontrolliert euren Stubentiger regelmäßig auf Parasiten und andere Auffälligkeiten im Fell. Wenn ihr übermäßigen Haarausfall, fettiges Fell oder Schuppen entdeckt, solltet ihr mit eurer Katze beim Tierarzt vorstellig werden, denn: Verfilztes Fell bei Katzen kann ein Symptom für Krankheiten sein, wenn harmlose Ursachen nicht infrage kommen oder die filzigen Stellen sich ausbreiten und verschlimmern.

Verfilztes Fell bei Katzen durch Fettschwanz

Vor allem unkastrierte Kater können am sogenannten Fettschwanz leiden. Gelegentlich kommt die Erkrankung aber auch bei kastrierten Katern und weiblichen Katzen vor. Hierbei verfilzt das Fell am Po rund um den Schwanzansatz. Die Ursachen für den Fettschwanz liegen in entzündeten Talgdrüsen: Sie produzieren zu viel Sekret, das sich im Katzenfell festsetzt. 

Infolgedessen können die Poren verstopfen und es kann zu Entzündungen und Haarausfall kommen. Die Gefahr für Sekundärinfektionen durch Bakterien und Pilze steigt. Mit speziellen Pflegeprodukten könnt ihr versuchen, das verfilzte Fell zu entwirren. Wenn das nicht gelingt oder sich Entzündungen bilden, solltet ihr jedoch tierärztlichen Rat einholen.

Mineralstoff- und Vitaminmangel als Ursachen für verfilztes Fell

Leidet eure Katze unter einem Mineralstoff- oder Vitaminmangel, kann sich das ebenfalls durch verfilztes Fell bemerkbar machen. Hier ist oft die Ernährung das Problem. Eine genaue Diagnose kann aber nur der Tierarzt stellen. Er untersucht eure Mieze und leitet die passende Behandlung ein. Das kann zum Beispiel eine Futterumstellung sein.

Weitere Ursachen für verfilztes Katzenfell

Verfilztes Fell kann gehäuft bei alten Katzen auftreten, wenn diese sich nicht mehr so gut bewegen und selbst putzen können. Vor allem auf dem Rücken kann es dann schnell zu Knoten im Fellkleid kommen. Bei Langhaarkatzen ist dies dagegen auch bei jüngeren, gesunden Tieren der Fall, wenn ihr sie nicht bei der Fellpflege unterstützt. 

Besonders bei Freigängern können sich außerdem leicht Kletten im Fell festsetzen. Da verfilztes Fell schnell zu Schmerzen bei eurer Katze führen kann, solltet ihr auch vermeintlich harmlose Knötchen direkt entfernen.

Verfilztes Fell bei Katzen entfernen

Verfilzungen oder Knoten sollten immer sofort aus dem Katzenfell entfernt werden. Schnell ist aus einem kleinen Fellknötchen sonst eine große verfilzte Partie geworden. Diese ist nicht nur unschön anzusehen, sondern auch ein Gesundheitsrisiko für die Katze, da sie die Gefahr von Parasiten, Katzenpilz und anderen Hautkrankheiten erhöht.

Stubentiger im Seniorenalter und Rassen, die besonders anfällig für Kletten sind – zum Beispiel Perserkatzen – bürstet ihr am besten jeden Tag bis zu 15 Minuten. Benutzt eine weiche Bürste oder einen sogenannten Furminator, ein spezieller Entwirrkamm, und spart keine Partie aus. Vorsichtig müsst ihr bei Arten mit einem langen Schwanz- oder Beinbehang sein, zum Beispiel bei der Sibirischen Katze oder der Maine Coon. Dieser wird nicht gebürstet, sondern nur mit den Fingern entwirrt.

Erkundigt euch gegebenenfalls bei eurem Tierarzt nach weiteren geeigneten Pflegeprodukten. So beugt ihr verfilztem Fell bei eurer Katze effektiv vor – ganz verhindern lässt es sich aber nicht. Vor allem beim Fellwechsel können sich zum Beispiel trotzdem leicht Verfilzungen bilden.

Hartnäckige Kletten beseitigen: So gelingt es

Ist das Fell eurer Katze verklebt oder schmutzig, könnt ihr vorsichtig versuchen, es mit einem feuchten Tuch zu reinigen. Baden solltet ihr euren wasserscheuen Stubentiger wirklich nur im allergrößten Notfall – versucht es lieber mit einem speziellen Trockenshampoo für Katzen, das im Zoofachhandel erhältlich ist.

Mag sich eure Katze das Entwirren so gar nicht gefallen lassen, ihr wollt deswegen aber nicht gleich zum Tierarzt gehen? Dann kann ein Tierfriseur helfen. Die geschulten Mitarbeiter entfernen verfilztes Fell bei eurer Katze – auch wenn manchmal nur noch Scheren hilft. Ihr solltet euch übrigens nicht davor scheuen, im Hundesalon eine Fellpflege für eure Katze anzufragen. Ihr seid sicher nicht die einzigen Kunden, die dort mit einer Mieze statt einem Hund vorstellig werden.

Verfilztes Fell bei Katzen: Wann zum Tierarzt?

Hartnäckige Verfilzungen, die sich nicht durch Bürsten und Pflege entfernen lassen, solltet ihr auf keinen Fall selbst behandeln. Das Risiko, eure Katze zu verletzen oder ihr weh zu tun, ist zu groß. Hier hilft nur der Gang zum Tierarzt, der die Verfilzung meist unter Narkose entfernt.

Diese Themen zur Katzengesundheit könnten euch auch interessieren:

Plötzliche Unsauberkeit: Ist die Katze krank?

Kahle Stellen im Fell bei Katzen: Ursachen

Katzen im Fellwechsel: Anti-Haarball-Produkte

Hat Ihnen der Artikel gefallen?
51
3
0 Kommentare

Weitere Artikel aus Katzengesundheit