Der Orientierungssinn von Katzen ist sowohl für uns Katzenliebhaber als auch für die Wissenschaftler ein Phänomen, dem auf die Schliche zu kommen ganz und gar nicht leicht ist. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über gängige Theorien zum Thema, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Der Orientierungssinn von Katzen: Haben sie einen Magnetsinn?
Einige Forscher gehen davon aus, dass sich Katzen mithilfe des Magnetfeldes der Erde orientieren und so immer wieder nach Hause finden. Tatsächlich gibt es Tiere, die das Magnetfeld beziehungsweise seine Ausrichtung der Feldlinien nutzen, um sich zu orientieren. Neben Vögeln, einigen Fischen, Schnecken und weiteren Tierarten wurde auch nachgewiesen, dass Hunde einen Magnetsinn haben. Wie das Magnetfeld genau wahrgenommen wird und ob Katzen wirklich diese Fähigkeit haben, ist noch nicht ganz klar. Es gibt gewisse Zellen, die sogenannten Magnetitzellen, die dies möglich machen können – sie konnten allerdings bisher weder bei Hunden, noch bei Katzen nachgewiesen werden.
Spezielle Nervenzellen in den Katzenaugen zur Orientierung?
Eine weitere Theorie wurde vom New Yorker Hirnforscher Frank Morell auf den Markt geworfen: Er fand heraus, dass die Tiere spezielle Nervenzellen in den Katzenaugen haben, mithilfe derer sie auch Töne über die Sehorgane wahrnehmen können. Diese Zellen sollen es den Samtpfoten möglich machen, viel mehr Töne voneinander zu unterscheiden und auch Entfernungen deutlich zu "sehen". Nimmt man diese Theorie an, so könnten Katzen hören, wie weit gewohnte Orte wie das eigene Heim oder Artgenossen entfernt sind beziehungsweise in welcher Richtung die bekannten Geräusche liegen.
Orientierungssinn von Katzen stark von Prägung abhängig
Unabhängig davon, welche Theorie nun stimmt, ist die Prägung auf den Ort, zu dem sie immer wiederkehren, entscheidend. Katzen können nur zurückfinden, wenn das Heim vertraut ist. Daher sollten Sie nach einem Umzug oder wenn Ihre Katze neu in Ihr Zuhause kommt auch mindestens vier bis sechs Wochen warten, bis Sie Ihren Stubentiger erstmals aus dem Haus lassen. Kennen Katzen ihren Rückzugsort, finden sie fast immer dahin zurück. Dabei kommt ihnen im Übrigen auch ihre besondere Sehleistung zugute. Katzen kommen mit sechsmal schwächerem Licht aus als wir Menschen, was ihnen dabei hilft, auch im Dunkeln die Orientierung nicht zu verlieren.
Übrigens: Freigänger haben gegenüber einer Wohnungskatze entscheidende Vorteile, was die Orientierung betrifft. Dies liegt vor allem daran, dass sie mit der Umgebung sehr vertraut sind, und sich ein Revier aufgebaut haben. Sie finden in der Regel schneller wieder zurück zu Frauchen und Herrchen als Wohnungskatzen, wenn diese einmal ausgebüxt sind.
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