Abgesehen vom Tötungsbiss tritt beim Nackenbiss stets die Beißhemmung in Kraft. Das bedeutet, dass Katzen genau wissen, wie und wo sie im Nacken zubeißen können, ohne das andere Tier dabei tödlich zu verletzen.
Kätzchentransport mit dem Nackenbiss
Wenn kleine Kätzchen neugierig auf Entdeckungstour gehen, kann es schon einmal vorkommen, dass sie sich verlaufen. Sie rufen dann nach ihrer Mutter, die kommt, um die Kitten abzuholen. Um sie zu transportieren, beißt die Katzenmutter ganz sanft in den Nacken der Kätzchen. Der Biss ist dann wie eine Art Signal, der bei den Kitten den Reflex auslöst, ihre Muskulatur vollständig zu entspannen. Sie können sich dann nicht mehr bewegen und die Katzenmutter kann ihren Nachwuchs in Sicherheit bringen, ohne dass sich das Kleine durch eine falsche Bewegung versehentlich verletzt.
Achtung! Den Nackenbiss zum Transport der Jungtiere beherrschen Katzen instinktiv, Menschen hingegen können nicht wissen, wo sie genau hinfassen sollen, damit ihrem Haustier nichts passiert. Wenn Sie Ihre Katze auf den Arm nehmen oder hochheben wollen, fassen Sie sie niemals am Nacken an, das könnte sie verletzen oder ihr Schmerzen zufügen.
Der Nackenbiss als Paarungsbiss bei Katzen
Bei der Paarung kommt der Nackenbiss zum Einsatz, damit der Kater sich festhalten kann. Darüber hinaus kommt der Kater der Katze bei der Begattung zwangsläufig zu nahe, sodass die Katze den Paarungswunsch als Angriff werten kann. Der Kater beißt ihr daher zart in den Nacken, damit sie stillhält und ihn nicht mit Pfotenhieben vertreibt, weil er ihr Bedürfnis nach Individualdistanz missachtet hat.
Nackenbiss bei Katerkämpfen
In Revierkämpfen zwischen Katern kommt der Nackenbiss ebenfalls zum Einsatz, dann aber weniger zärtlich als beim Transport- oder Paarungsbiss. Allerdings achten die Kater auch hier in der Regel darauf, ihre Rivalen nicht tödlich zu verletzen. Schließlich wollen sie den Eindringling lediglich in seine Schranken weisen und ihn nicht umbringen. Sollte Ihr Kater häufig mit Verletzungen von seinen Freigängen zurückkehren, hat er wohl einen Konkurrenten in der Nachbarschaft, der ihm sein Revier streitig macht. Abhilfe kann eine Kastration schaffen – das verhindert zwar nicht alle Revierkämpfe, doch zumindest reduziert sich die Häufigkeit.
Tödlicher Biss für die Beute
Vielleicht haben Sie schon einmal erlebt, wie Ihre Katze Beute mit ins Haus gebracht hat? Oft leben die gefangenen Mäuse oder anderen Beutetiere noch, und die Katze spielt eine Weile mit ihnen. Hat sie davon genug, bricht sie den Beutetieren mit einem kräftigen, gezielten Nackenbiss das Genick. Das klingt brutal, doch auf diese Weise muss das Beutetier nicht lange leiden und stirbt sofort.
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