Wer schon einmal einen liebeskranken Kater gehört hat, der seiner Angebeteten ein Ständchen bringt, weiß, wie sich echter Katzenjammer anhört. Die Studenten im 18. Jahrhundert befanden die samtpfötigen Klagelaute als treffende Umschreibung des Gefühls, nach einer feuchtfröhlichen Nacht in ihrer Stammkneipe mit Brummschädel und Übelkeit aufzuwachen. Teilweise war der Begriff jedoch auch generell für körperliches Unwohlsein und Schmerzen üblich.
Was bedeutet Katzenjammer?
Nach und nach fand der Begriff "Katzenjammer" jedoch auch in den allgemeinen Sprachgebrauch Einzug. Heutzutage ist für den studentischen Katzenjammer der Sturm-und-Drang-Zeit die Bezeichnung "Kater" gebräuchlicher; sofern der Schmerz nicht auf zu viel Alkohol, sondern körperliche Fehlbelastungen zurückzuführen ist, "Muskelkater". Doch dafür hat das Wort inzwischen noch andere Bedeutungen hinzugewonnen. So herrscht zum Beispiel großer Katzenjammer, wenn auf eine besonders starke Freude eine herbe Enttäuschung folgt.
Gelegentlich wird auch etwas spöttisch von "Katzenjammer" gesprochen, wenn jemand allzu theatralisch in Selbstmitleid versinkt und lautstark sein Leid klagt. Auch bei Frust, Niedergeschlagenheit sowie starken Schuldgefühlen, Reue und Gewissensqualen ist das katzenartige Gejammer groß. Übrigens: Im US-amerikanischen Englisch gibt es ebenfalls das Wort "Katzenjammer", das aus dem Deutschen entlehnt wurde und eine große Enttäuschung oder einen Kater nach durchzechter Nacht bezeichnet. Außerdem gibt es eine norwegische Folk-Rock-Musikband, die sich so nennt.
Wie kam der Begriff "Katzenjammer" zustande?
Bei der Bezeichnung "Kater" wird vermutet, dass sie aus dem Begriff "Katarrh" entstanden ist. Früher nannte man alles, was mit Unwohlsein und Kopfschmerzen verbunden war, "Katarrh", was durch eine nachlässige Aussprache schließlich zum "Kater" wurde. Auf Katzenjammer trifft diese Hypothese nicht zu; hier befindet sich die Inspiration für die Wortschöpfung tatsächlich bei den Samtpfoten. Vor allem, wenn Kater auf Brautschau gehen oder Katzendamen rollig sind, geben sie die kuriosesten Klagelaute von sich, wie Kater Lucky in dem Video:
Die jaulenden Katzenlaute sind jedoch manchmal auch Drohgebärde bei Revierkämpfen oder Ausdruck von Angst, Unsicherheit oder Frust. Die beiden Katzen im nächsten Video sind sich auf der Straße begegnet und sind offenbar in Streit geraten:
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