Katzenerziehung

Revierkämpfe unter Katzen vermeiden: Geht das?

Zum instinktiven Revierverhalten von Katzen gehören Revierkämpfe dazu. Vor allem Kater, die sich in der Rangordnung noch behaupten müssen, und Katzenmütter kämpfen teilweise bis aufs Blut und können Verletzungen davontragen. Lassen sich diese Kämpfe vermeiden?
Diese zwei Katzen kämpfen darum, wem das Revier gehört – Shutterstock / DavidTB
Diese zwei Katzen kämpfen darum, wem das Revier gehört – Shutterstock / DavidTB

Die Revierkämpfe lassen sich vor allem bei Freigängern kaum vermeiden, da sie sich ihre Umgebung mit den Nachbarskatzen teilen müssen. Nachdem Wohnungskatzen ihre Rangordnung geklärt haben, lassen die Kämpfe normalerweise nach. Streiten sich die Katzenmitbewohner dennoch ständig, passen sie eventuell nicht zusammen.

Verhindert eine Kastration Revierkämpfe?

Eine Möglichkeit, die Zahl der Revierkämpfe zumindest zu reduzieren, ist eine Kastration. Weibliche Katzen verteidigen ihr Revier vor allem dann, wenn sie Junge haben, ansonsten vermeiden sie die Auseinandersetzung mit Artgenossen nach Möglichkeit. Kater hingegen nutzen Revierkämpfe, um einen höheren Platz in der Rangordnung zu erstreiten – zum Beispiel, wenn sie neu im Revier sind. Junge, unkastrierte Kater, die unter drei Jahre alt und noch in der Pubertät sind, gehen dabei besonders frech und wagemutig vor.

Zudem durchstreichen unkastrierte Kater größere Gebiete, sodass sie auf mehr Artgenossen treffen können, die sie zum Kampf herausfordern. Ohnehin ist es ratsam, Freigänger kastrieren zu lassen, damit sich die Katzen nicht ungewollt vermehren und noch mehr heimatlose Streunerkatzen geboren werden. Die Kastration ist also in jedem Fall zu empfehlen, auch, wenn sich Revierkämpfe dadurch nicht ganz vermeiden lassen.

Revierkämpfe zu vermeiden, ist schwierig

Wer Revierkämpfe ganz vermeiden möchte, müsste seine Katze allein in der Wohnung halten – was jedoch für das Tier schnell langweilig und trostlos werden kann. Bei der Adoption einer zweiten Katze können Sie die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Katzenmitbewohner verstehen, steigern, indem Sie darauf achten, dass sie vom Alter, Geschlecht und der Katzenpersönlichkeit her zueinander passen. Es hilft zudem auch bei Wohnungskatzen, Streit einzudämmen, wenn sie kastriert sind.

Revierkämpfe bei Freigängern lassen sich einschränken, wenn der Garten sorgfältig eingezäunt wird, sodass Artgenossen nicht mehr durch das Revier Ihrer Katze streichen und für Unruhe sorgen können. Ein solcher gesicherter Freigang erlaubt Ihrer Katze, im Garten zu spielen und zu schnüffeln, ohne in Revierkämpfe verwickelt zu werden. Das ist allerdings sehr aufwendig und auch hier empfiehlt es sich, Katzen zu zweit zu halten.

Verletzte Katzen zum Tierarzt bringen?

Sollte es trotz allem zu Revierkämpfen gekommen sein, behalten Sie Ihre Katze im Auge. Scheint sie Schmerzen zu haben oder verhält sich anders als sonst, hat sie womöglich bei den Kämpfen einen Kratzer oder eine Verletzung abbekommen. Selbst, wenn diese nicht gleich zu sehen sind, können sie sich entzünden. Im Zweifel oder wenn Sie Veränderungen am Katzenverhalten bemerken, gehen Sie vorsichtshalber zum Tierarzt. Je früher die Wunder versorgt und eine eventuelle Entzündung behandelt wird, desto schneller verheilt die Verletzung.

Selbst, wenn Kater durch Revierkämpfe vor allem testen wollen, wer der Stärkere ist, und sich nicht gegenseitig verletzen wollen, kann es zu Bissen und Kratzern kommen. Dabei werden möglicherweise Krankheiten übertragen. Daher sollten Sie Ihre Freigängerkatze gegen typische Katzenkrankheiten wie Katzenschnupfen, das Feline Leukämievirus (FeLV) und Tollwut impfen lassen.

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