Ein Chip hilft dabei, dass eine Katze eindeutig identifiziert werden kann – zum Beispiel, wenn sie wegläuft und ihr rechtmäßiger Besitzer ermittelt werden soll. So gibt er gerade Besitzern von Freigängern mehr Sicherheit, ihre Samtpfote im Fall der Fälle wiederzufinden. Doch auch eine Wohnungskatze sollten Sie vorsichtshalber chippen lassen, falls sie doch einmal aus der Tür entwischt.
Chippen der Katze beim Tierarzt
Beim Chippen wird der Katze ein Microchip unter die Haut gesetzt. Der Chip ist etwa 10 x 2 Millimeter groß und wird mithilfe einer Spritze im Nackenbereich eingesetzt. Die Behandlung geht schnell und unterscheidet sich kaum von der mit einer normalen Spritze, zum Beispiel beim Impfen – eine Narkose ist dafür normalerweise nicht nötig. Die Kosten für das Chippen betragen der Regelung in der Gebührenordnung für Tierärzte zufolge zwischen 30 und 50 Euro.
Ist der Chip einmal eingesetzt, hält er ein Leben lang, ist äußerlich nicht sichtbar und behindert die Katze nicht in ihrem üblichen Tagesablauf. Das ist zum Beispiel ein wesentlicher Vorteil gegenüber einem Halsband mit Adressanhänger. Bei ihren Ausflügen können Freigänger mit einem Halsband an Ästen und im Gebüsch hängenbleiben und sich schlimmstenfalls verletzen. Der Chip ist so lange inaktiv, bis ein Lesegerät an den Nacken gehalten wird, um die Daten zu lesen. Außerdem besteht der Chip aus einem gewebeverträglichen Material wie Glas oder Kunststoff, sodass der Körper Ihrer Katze auf den Fremdkörper nicht mit Entzündungen reagiert.
So funktioniert der Mikrochip
Nachdem die Samtpfote gechippt wurde, ist es möglich, eine 15-stellige Nummer mit einem Lesegerät auszulesen, das dafür über den Nacken gehalten wird. Dank ihm kann die Katze dann eindeutig identifiziert werden, da die Nummer individuell ist. Tätowiernummern hingegen werden teils mehrfach vergeben. Damit der rechtmäßige Besitzer eines Tieres schnell ausfindig gemacht werden kann, ist eine Registrierung in bestimmten Datenbanken nötig – zum Beispiel bei "Tasso e.V." oder "FINDEFIX – Das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes". Dieser Vorgang ist kostenlos und kann direkt vom Tierarzt vorgenommen werden. Sprechen Sie sich jedoch kurz mit ihm ab, um sicherzugehen. Dort werden neben der Identifikationsnummer die Daten des Tieres und des Tierhalters erfasst.
Wichtig bei Urlaub mit der Katze
Das Chippen der Katze ist in Deutschland derzeit übrigens freiwillig – es sei denn, Sie möchten mit Ihrem Tier innerhalb Europas verreisen. Dafür braucht es einen EU-Heimtierausweis, in dem auch die Microchipnummer und das Datum der Implantation vermerkt sind. Ist der Ausweis vor 2011 ausgestellt worden, reicht auch eine Tätowiernummer.
Wie lässt sich erkennen, ob eine Katze gechippt ist?
Leider ist ein Chip von außen nicht sichtbar und lässt sich auch nur mit Mühe unter der Haut ertasten. Daher ist es für Katzenbesitzer sinnvoll, ihr Haustier nicht nur chippen, sondern auch tätowieren zu lassen. Die Tätowierung verblasst zwar mit der Zeit und die Nummer ist nicht individuell, aber für Außenstehende ist sofort zu erkennen, dass Ihre Katze ein Zuhause hat, falls sie einmal entlaufen sollte.
Wenn Sie selbst eine Katze in Ihrer Umgebung beobachten, bei der Sie unsicher sind, ob sie eine Familie hat oder Streunerin ist, schauen Sie also zunächst nach einer Tätowierung im Ohr. Sehen Sie dort nichts und das Tier wirkt auffallend zutraulich, ist vielleicht auch schon abgemagert, ist es recht wahrscheinlich, dass sie irgendwo ausgebüxt ist. Versuchen Sie, die Katze einzufangen, und bringen Sie sie dann zu einem Tierarzt oder einem Tierheim. Dort haben die Mitarbeiter ein Lesegerät, mit dem Sie nachprüfen können, ob das Tier einen Chip hat. Weitere Tipps, wie Sie im Falle eines Katzenfunds richtig reagieren, finden Sie in unserem Ratgeber "Katze zugelaufen: Was tun?".
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