Katzenerziehung

Wieso sind Katzen so neugierig?

Ob Einkaufstaschen, neues Spielzeug oder ein leerer Karton – unsere Fellnasen lieben es, unbekannte Objekte sorgfältig zu beschnuppern und zu erkunden. Aber warum sind Katzen so neugierig? Tatsächlich ist es ein natürlicher Instinkt, der den Stubentigern innewohnt und ihnen in der Wildnis das Überleben sichert.
"Nanu? Was ist denn das?", wundert sich diese neugierige Katze. Ob sie wohl die Kamera meint? – Shutterstock / www.julian.pictures
"Nanu? Was ist denn das?", wundert sich diese neugierige Katze. Ob sie wohl die Kamera meint? – Shutterstock / www.julian.pictures

Dabei sind Katzen nicht die einzigen Lebewesen, die neugierig sind, und von ihrem Forschungsdrang profitieren. Auch bei anderen Tieren und Menschen bestimmt Neugier einen Teil ihres natürlichen Verhaltens. Wer neugierig ist, entdeckt neue Quellen für Ressourcen, lernt dazu und wird mit der Zeit schlauer.

Besonders bei Kindern lässt sich dies beobachten: Als Babys versuchen sie, alles buchstäblich zu begreifen, sie stecken sich alles Mögliche in den Mund, um es zu untersuchen. Später löchern sie ihre Eltern mit Fragen und möchten am liebsten alles wissen: "Warum ist das so?", "Was ist das?" oder "Was machst du da?" – mit solchen und anderen Fragen versuchen Kinder, ihre Umwelt besser zu verstehen.

Erkundungsverhalten: Warum Katzen neugierig sind

Katzen wollen ebenfalls ihre Umwelt besser verstehen, damit sie sich darin leichter und sicherer orientieren können. Sie sind stets auf der Suche nach potenziellen Futterquellen und nach sicheren Rückzugsorten. Dabei befinden sich Angst und Neugier in einem ständigen Wechselspiel. Während Angst zu Vermeidungsverhalten führt, äußert sich Neugier im sogenannten Erkundungsverhalten oder Explorationsverhalten. Eine neugierige Katze nähert sich einem unbekannten Objekt oder einem fremden Terrain sehr vorsichtig. Sie bleibt immer auf der Hut, wachsam und fluchtbereit, falls plötzlich eine Gefahr auftauchen oder sich der fremdartige Gegenstand als potenziell gefährlich entpuppen sollte.

Befinden sich Katzen im "Erkundungsmodus", sind sie hochkonzentriert, alle Sinne sind hellwach. Ganz langsam schleicht sie sich Schritt für Schritt an den Untersuchungsgegenstand an und beschnuppert ihn ausgiebig. Vielleicht tapst sie dabei behutsam drumherum, beäugt das Objekt aufmerksam oder stupst es flüchtig mit der Pfote an. Passiert nichts, was sie erschreckt, gewinnt die Neugier die Oberhand und die Katze wird mutiger. Sie wagt sich noch näher heran, traut sich vielleicht, den Gegenstand anzuknabbern oder das unbekannte Gebiet für eine Ruhepause zu nutzen. Sollten Sie Ihre Katze einmal bei einem solchen Erkundungsverhalten beobachten, stören Sie sie keinesfalls bei ihren Nachforschungen. Sie könnte sonst einen Schreck bekommen und sich künftig weniger neugierig, dafür aber ängstlicher zeigen.

So fördern Sie die Neugier Ihrer Katze

Solange es nicht in gefährlichen Übermut und Leichtsinn ausartet, ist Neugier eine sehr positive Eigenschaft, die es zu fördern gilt. Beim Spielen mit Ihrer Katze können Sie ihren neugierigen Instinkt herausfordern und damit auch ihre Intelligenz schulen – und das mit Spaß und Leichtigkeit. Sprechen Sie dabei alle Sinne Ihrer Katze an: den Geruchssinn, das Gehör, den Sehsinn, den Tastsinn, ihren Geschmack und ihr Denken.

Überraschen Sie Ihre Katze ab und zu mit einem neuen Spielzeug – dabei können Sie Katzenspielzeug auch ganz einfach selber machen. Mit Baldrian oder Katzenminze duften die Spielsachen verführerisch für Ihre Samtpfote. Spielangeln, die Sie in unterschiedlichen Schnelligkeiten hin und her bewegen können, sind spannend für die Katzenaugen und reizen außerdem ihren Jagdinstinkt. Alles, was raschelt und knistert, könnte potenzielle Beute sein – da wird Ihre Miez bestimmt neugierig, wenn sie ein Papierbällchen über den Boden rollen hört.

Ein Fummelbrett spricht gleich mehrere Sinne Ihrer Fellnase an: Sie erschnuppert die Leckerlis, die darin versteckt sind, muss nachschauen, wo sie sich befinden, und sich dann eine Lösungsstrategie überlegen, um an sie heranzukommen. Anschließend muss sie Geschicklichkeit beweisen, indem sie mit den Pfoten die Leckerlis aus dem Fummelbrett herausangelt. Wechseln Sie zwischen den Spielzeugen hin und her, damit es nicht langweilig wird.

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