Wenn Katzen Dinge wie Plastik oder Textilien fressen, die sie eigentlich gar nicht verdauen können, droht ein lebensgefährlicher Darmverschluss. Tut Ihr Vierbeiner dies regelmäßig, ist vom sogenannten Pica-Syndrom bei Katzen die Rede. Die Verhaltensstörung ist nach Meinung einiger Experten erblich. Wer das Pica-Syndrom therapieren will, sollte zunächst feststellen, ob auch die Eltern des Haustieres zu dieser Störung geneigt haben. In diesem Fall könnte es schwierig werden, der Katze das Fressverhalten abzugewöhnen. Wenden Sie sich auf jeden Fall an einen Tierarzt und behandeln Sie die Störung gemeinsam.
Pica-Syndrom therapieren bei Mangelerscheinungen
Auch körperliche Ursachen wie Krankheiten oder Mangelerscheinungen kommen in Betracht. Lassen Sie von Ihrem Tierarzt abklären, ob Ihrer Katze etwas fehlt. Bei Eisenmangel fressen manche Katzen sogar die Streu aus dem Katzenklo. Mit Nahrungsergänzungsmitteln oder einer entsprechenden Behandlung der Erkrankung ließe sich dann das Pica-Syndrom therapieren. Ebenfalls hilfreich kann eine Umstellung der Ernährung sein: Füttern Sie statt Dosenfutter eher Trockenfutter – dieses enthält mehr verdauungsfreundliche Rohfasern.
Tipps bei psychischer Verhaltensstörung
Ist Ihre Katze häufig allein und langweilt sich, könnte das fehlgeleitete Essverhalten auch eine Kompensation für die fehlende Aufmerksamkeit sein. Hinterfragen Sie, ob die aktuellen Lebensbedingungen noch eine artgerechte Haltung der Katze erlauben. Wenn Sie das Pica-Syndrom therapieren wollen, sollten Sie Ihrer Samtpfote ausreichend Zeit schenken und regelmäßig mit ihr spielen und ihr Streicheleinheiten zukommen lassen.
Auf der anderen Seite kann eine sehr enge Bindung zum Halter auch zu Stress führen – spätestens dann, wenn er nicht verfügbar ist. Als Ersatzhandlung beginnt manche Katze, dann unverdauliche Dinge zu fressen. Hier gilt es, das Haustier zu mehr Eigenständigkeit zu erziehen: Reduzieren Sie die Interaktion mit Ihrem Haustier schrittweise, auch wenn es schwerfällt. Bestimmen Sie selbst, wann gestreichelt wird.
Katzen den Zugang verwehren
Gleichzeitig sollten Sie dafür Sorge tragen, dass Ihr Vierbeiner keinen Zugang zu den Gegenständen hat, die er immer wieder anknabbert. Wenn Ihre Katze den Teppich angefressen hat, sollten Sie ihr den Zugang zu der entsprechenden Stelle verwehren, indem Sie etwa ein Möbelstück darauf platzieren. Auch ein Fernhaltespray könnte helfen. Neues Katzenspielzeug könnte helfen, das Pica-Syndrom zu therapieren: Die Verhaltungsstörung lässt sich so in einem gesunden Jagdtrieb kanalisieren.
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