Einige Katzenhalter sind davon überzeugt, dass man für das Kastrieren einer Katze mindestens bis zur Geschlechtsreife des Tieres warten sollte. Andere vertreten die Ansicht, dass der Eingriff besser schon vorher im Rahmen einer sogenannten Frühkastration durchgeführt wird.
Katze kastrieren lassen: Ab wann sind die Fellnasen geschlechtsreif?
Die meisten Katzen werden im Alter von sechs bis zehn Monaten geschlechtsreif. Kater sind tendenziell etwas später dran. Ihre Geschlechtsreife tritt meist erst mit acht bis zehn Monaten ein.
Wann genau bei einer Katze die Geschlechtsreife eintritt, ist von Tier zu Tier unterschiedlich und zum Teil nicht so ohne Weiteres festzustellen. Darum kann es für Besitzer von mehreren Katzen oder Freigängern leicht zu bösen Überraschungen kommen: Ist die Katze oder der Kater unbemerkt geschlechtsreif geworden, steht schnell ungewollter Nachwuchs ins Haus.
Wenn die Katze während der Rolligkeit durch ihr lautes Maunzen die Nachbarn um den Schlaf bringt oder der Kater anfängt, zu markieren und regelmäßig in Revierkämpfe verwickelt wird, befindet sich das Tier allerdings unbestreitbar in der Pubertät.
Vorteile einer Kastration vor der Geschlechtsreife
Eine Kastration vor der Geschlechtsreife hat Vor- und Nachteile. Befürworter der frühen Kastration sind der Ansicht, die Rolligkeit einer Katze nicht abwarten zu müssen, um das Tier kastrieren zu lassen. Sie sehen vor allem bei Freigängern und Tieren mit Geschwistern die Verhinderung unerwünschten Nachwuchses als einen entscheidenden Vorteil an. Denn: Gerade ungewollte Katzenbabys finden nicht immer auch alle ein Zuhause. Die Folge: Sie landen im Tierheim oder fristen ein Dasein als Streuner.
Bei manchen Tieren (so zum Beispiel bei Fellnasen, die im Winter geboren wurden) setzt die Geschlechtsreife schon im Alter von drei bis vier Monaten ein. Daher empfehlen Befürworter der Frühkastration, den operativen Eingriff bei Katzen mit vier Monaten und bei Katern im Alter von fünf bis zehn Monaten durchführen zu lassen.
Ein weiterer Vorteil der Kastration vor der Geschlechtsreife besteht außerdem darin, dass das Risiko von bestimmten Krankheiten wie Gesäugetumoren bei Katzen reduziert wird.
Nachteile einer Frühkastration bei Katzen
Als Nachteile führen Gegner des frühen Eingriffs an, dass das Jungtier eventuell noch nicht vollständig entwickelt ist. Sehr früh kastrierte Katzen sehen oft untypisch aus, sie werden teilweise größer als ihre Artgenossen und besonders langhaarige Rassen entwickeln möglicherweise ein stumpfes Fell. Bei Katern stellt sich zudem das typische muskulöse Erscheinungsbild nicht ein.
Außerdem wird diesen Tieren ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Harnsteinen nachgesagt, da die Harnwege noch mangelhaft entwickelt sein können. Diese Erkrankungen dürften jedoch meist eher auf das Übergewicht zurückzuführen sein, zu dem viele Katzen nach der Kastration neigen.
Nicht unbedingt ein Nachteil: Durch das Fehlen der sexuellen Reife bleiben die Tiere häufig etwas verspielter und kätzchenhafter als ihre Artgenossen.
Aus all diesen Gründen argumentieren Gegner der Frühkastration, dass eine Kastration erst nach dem Eintritt der Geschlechtsreife erfolgen sollte.
Erfragt beim Tierarzt, ab wann ihr eure Katze kastrieren lassen solltet
Wann ihr eure Katze kastrieren lassen solltet, ist je nach Haltungsbedingungen und Rasse eine sehr individuelle Frage. Den besten Rat hierzu kann euch daher euer Tierarzt geben. Der Veterinär kann auf seine Erfahrung zurückgreifen und schätzt das Tier und die gegebenen Bedingungen ein. Sucht ihn also möglichst frühzeitig auf!
Diese Themen zur Katzengesundheit könnten euch auch interessieren:
Katze kastrieren lassen: Vorteile und Nachteile
Tierarztkosten: Wie teuer ist es, eine Katze zu kastrieren?
Katze droht Übergewicht nach Kastration: Was können Sie tun?
10-04-2020 20:04:47