Eine Immunschwäche bei Katzen ist die Folge einer Infektion mit dem Felinen Immundefizienz Virus (FIV). Das Virus wird durch Blut und Speichel übertragen, zum Beispiel durch Bisse bei Revierkämpfen mit infizierten Artgenossen. Die Krankheit wird teils auch "Katzen-AIDS" genannt, weil sie der menschlichen Immunschwächeerkrankung ähnelt. Die Immunschwäche bei Katzen ist kein Todesurteil, denn mit liebevoller Fürsorge und Hilfe vom Tierarzt können kranke Tiere ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen und werden teils genauso alt wie gesunde Katzen.
Wie verläuft eine FIV-Infektion?
Nachdem eine Katze sich mit FIV angesteckt hat, zeigt sie zunächst Fieber und geschwollene Lymphknoten. Diese Symptome verklingen wieder und dann können mehrere Jahre vergehen, in der sich die Infektion überhaupt nicht bemerkbar macht. Wie lange es dauert, bis die Immunschwäche bei Katzen dann tatsächlich ausbricht, hängt unter anderem davon ab, wie gut der allgemeine Gesundheitszustand des Tiers ist. Die Abwehrkräfte lassen sich durch bestimmte Medikamente stärken, die der Tierarzt Ihrer Katze verschreiben kann, aber auch durch eine liebevolle, ruhige Umgebung ohne Stress, hochwertiges Katzenfutter und regelmäßige Fellpflege.
Bricht die Krankheit schließlich doch aus, zeigen betroffene Tiere erst milde Symptome eines allgemein geschwächten Immunsystems. Das Fell wirkt struppig und glanzlos, es kann zu Gewichtsabnahme kommen oder gelegentlich zu Fieberanfällen. Später, wenn die Immunschwäche bei Katzen weiter voranschreitet, zeigt sich eine Anfälligkeit für Infektionen, die sehr hartnäckig sind und sich nur schwer behandeln lassen. Im Endstadium ist der Katzenpatient gegen nichts mehr immun und muss immer wieder mit allen möglichen Infektionen kämpfen. Dazu gehören auch Zahnfleischentzündungen, Erkältungen und andere Krankheiten. Insgesamt haben Katzen nach Ausbruch der Immunschwäche im Durchschnitt noch etwa sechs Monate bis ein Jahr zu leben.
Immunschwäche bei Katzen: Kein Grund zum Einschläfern
Die Immunschwäche bei Katzen ist zwar nicht heilbar, doch es bedeutet nicht, dass Ihre FIV-positive Katze leidet und einem qualvollen Tod geweiht ist. Es kann fünf bis zehn Jahre, manchmal sogar noch länger dauern, bevor sich überhaupt Symptome der Anfangsphase nach dem Ausbruch bemerkbar machen. Sie brauchen sich auch keine Sorgen zu machen, dass eine FIV-positive Katze Ihre anderen Haustiere oder Sie selbst anstecken könnte. Das Virus ist nur auf andere Katzen übertragbar und auch da im Wesentlichen nur durch Bissverletzungen. Sofern es keine Revierkämpfe unter Ihren Katzen gibt, müssen Sie keine Angst haben, dass die infizierte Katze ihren gesunden Artgenossen ansteckt.
Die Diagnose FIV ist zunächst ein Schock, doch handeln Sie nicht voreilig und lassen Ihre Katze einschläfern, obwohl es ihr gut geht und sie keine Gefahr für andere darstellt. Besprechen Sie stattdessen mit Ihrem Tierarzt, wie Sie das Immunsystem Ihrer Katze vorbeugend schützen und den Ausbruch hinauszögern können. Sollte sich Ihre Katze in der Endphase der Immunschwäche befinden und sehr leiden, können Sie jedoch mit Ihrem Tierarzt beraten, ob es für sie womöglich weniger schmerzhaft wäre, sie über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen.
So erleichtern Sie Ihrer immunschwachen Katze das Leben
Alles, was das Wohlbefinden und das Immunsystem Ihrer Katze stärkt und schützt, ist für FIV-positive Fellnasen besonders wichtig. Lassen Sie sie am besten kastrieren, damit die Gefahr für Revierkämpfe nicht mehr so hoch ist. Sie können auch überlegen, ob Sie Ihre Samtpfote nicht lieber als Wohnungskatze halten wollen. Mit Kratzbäumen, Klettermöglichkeiten, einem gemütlichen Ausguckplatz am Fenster und einer Auswahl ruhiger Schlafplätze fühlen sich die Stubentiger genauso wohl wie als Freigänger – vorausgesetzt, Sie spielen und kuscheln regelmäßig mit ihr. Mögliche Kompromisse wären ein Katzengehege oder gesicherter Freigang für die Katze im Garten.
Darüber hinaus können Sie noch auf folgende Punkte achten, damit Ihre Katze lange gesund bleibt:
- ● Vermeiden Sie Stress, Unruhe und häufige Veränderungen
- ● Regelmäßige Fellpflege und Zahnpflege
- ● Hochwertiges Katzenfutter
- ● Ausreichend frisches Wasser und Trinkmöglichkeiten
- ● Medikamente und Vitamine nach Absprache mit dem Tierarzt geben
- ● Eventuell ergänzende Mittel aus der Naturheilkunde nach Absprache mit dem Tierarzt
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