Wer mit einem Hund spricht, kann offenbar nicht anders: Die Stimmlage wird erhöht, die Worte werden besonders deutlich betont, absurde Begriffe wie "Pupsi" kommen einem über die Lippen – fertig ist die typische Babysprache, in der so manch ein Herrchen und Frauchen mit dem eigenen Hund kommuniziert.
Jedes Schwanzwedeln und jeder treue Hundeblick wird dann mit einem enthusiastischem "Ja, du Feiner!" belohnt. Doch wer mit seinem Hund wie mit einem Baby spricht, der tut seinem Vierbeiner etwas Gutes. Denn Fellnasen gefällt genau das. Das geht zumindest aus einer Studie von New Yorker Forschern hervor, die im Journal "Animal Cognition" veröffentlicht wurde.
Hunde mögen Babysprache
Zu der Erkenntnis kamen die Wissenschaftler, durch ein Experiment, an dem 37 Hunde teilnahmen. Jeder der Vierbeiner wurde an der Leine in einen Raum geführt, in dem sich zwei Menschen befanden. Anschließend spielten die Forscher den Tieren verschiedenen gesprochene Sätze und Wörter vor – einmal in einer normalen Tonalität, ein anderes Mal mit Babystimme.
Währenddessen haben die Wissenschaftler gemessen, wie lange die Hunde bei den jeweiligen Aufnahmen aufmerksam waren. Dann ließen die Forscher die Hunde von ihren Leinen, um zu sehen, bei welchem der beiden Menschen sie lieber verweilen.
Das Ergebnis: Welpen bevorzugen tatsächlich hohe Stimmen. Die kleinen Hundebabys waren grundsätzlich aufmerksamer, sobald man mit ihnen mit einer übertriebenen, hohen Stimme sprach. Ältere Tiere interessierten sich hingegen mehr für den Inhalt der gesprochenen Sätze und Wörter – beispielsweise für Begriffe wie "Gassi", "Futter" oder Ähnliches.
Hunde wie Babys ansprechen: Was steckt dahinter?
Wenn Herrchen oder Frauchen mit ihren Hunden wie mit Babys sprechen, dann wirkt das auf den ersten Blick lustig. Forscher gehen allerdings davon aus, dass das Phänomen wichtig für die Mensch-Tier-Beziehung ist. Es stärkt die Bindung zwischen beiden.
Hinter der Babysprache steckt übrigens weniger eine Reaktion auf einen niedlichen Hund als vielmehr ein grundsätzlicher Impuls, sich mit dem Tier, das die Sprache nicht versteht, verständigen zu wollen. Beim Anblick eines Welpen verstärkt sich dieser Reiz. Der Grund: das Kindchen-Schema, bei dem die Gesichtszüge und Proportionen eines Babys ein Schutz- und Pflegeverhalten auslösen.
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