Hundeerziehung

Zweiter Hund: Wie ihr zwei Hunde aneinander gewöhnt

Ein zweiter Hund im Haus kann euer Familienleben positiv verändern. Bedenkt aber, dass sich die Tiere zunächst aneinander gewöhnen müssen. Mit den richtigen Tipps gelingt die Zusammenführung eurer Lieblinge aber ohne größere Probleme.
Zwei Hunde Wiese
Wenn ein zweiter Hund ins Haus kommt, sollten sich die Tiere gut riechen können. Bild: Shutterstock / Raywoo

Ein zweiter Hund in der Familie ist nicht nur für die Menschen, sondern vor allem für beide Hunde ein Segen. Schließlich geht nichts über einen lieben Artgenossen, mit dem man spielen kann. Hier erfahrt ihr, wie ihr zwei Hunde aneinander gewöhnen könnt und wie lange es dauert.

Die Konstellation muss stimmen

Bevor ihr einen zweiten Hund anschafft, solltet ihr vorfühlen, ob euer Vierbeiner offen für Familienzuwachs ist. Spielt euer Liebling im Park gerne mit seinen Artgenossen? Dann stehen die Chancen gut, dass er auch mit einem Zweithund harmonisch zusammenleben kann. In der Regel verstehen sich Hündinnen und Rüden besonders gut miteinander.

Neben dem Geschlecht spielen auch Rasse und Charakter der Hunde eine große Rolle. Die Tiere sollten sich gut ergänzen, sich jedoch auch nicht zu ähnlich sein. Zwei sehr energiegeladene Vierbeiner etwa können sich gegenseitig zu sehr anstacheln. Ein älterer Hund und ein Welpe hingegen können sich sehr gut verstehen und der Senior sogar aufblühen. Es ist jedoch auch möglich, dass ein älterer Hund von dem Jungspund genervt ist. Hier gilt es von Fall zu Fall abzuwägen.

Zweiter Hund im Haushalt: Die richtige Vorbereitung

Bei Hunden geht Liebe nicht nur durch den Magen, sondern vor allem über die Nase. Nehmt also Spielzeuge, Decken und Leinen eures einen Hundes und lasst den jeweils anderen Hund daran schnuppern. So lernen sich beide schon einmal näher kennen.

Tipp: Achtet darauf, wie eure Vierbeiner auf den Geruch des anderen reagieren. Werden die Gegenstände angeknurrt oder verscharrt, dann sollte der zweite Hund erst zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt werden. Die Hauptsache ist, dass sich keiner eurer Lieblinge durch den zweiten Hund benachteiligt oder vernachlässigt fühlt, wenn ihr sie aneinander gewöhnt.

Erste Begegnung: Auf sichere Entfernung aneinander gewöhnen

Bei der ersten Begegnung bietet sich eine neutrale Umgebung an. Wählt dafür eine abgeschiedene Stelle aus wie eine abgesperrte Grünfläche oder den nahe gelegenen Park. Ihr benötigt einen Helfer, um die zwei Vierbeiner zusammenzuführen. Jeder nimmt sich eines Hundes an, bis die beiden Tiere nach einer kurzen Eingewöhnungsphase direkt aufeinandertreffen. 

Sozialisierte Hunde können ohne Leine Kontakt zueinander aufnehmen. Wenn ihr aber nicht wisst, wie euer Vierbeiner reagieren wird, dann verwendet im besten Fall eine Schleppleine zur Sicherheit. 

Wie lange dauert es, bis Hunde sich aneinander gewöhnen?

Zeigen sich beide Hunde entspannt, könnt ihr sie in die Wohnung oder ins Haus führen. Dabei solltet ihr die Eingewöhnung so behutsam und souverän wie möglich begleiten. Es kann bis zu zwei Wochen dauern, bis jeder seinen Platz im neuen Rudel gefunden hat. Rangordnungskämpfe sind in der Regel normal. Die Hierarchie innerhalb einer Hundegruppe muss geregelt werden, auch wenn es hin und wieder etwas ruppig zugeht. Achtet jedoch darauf, dass alles im Rahmen bleibt.

7 Tipps für die Zusammenführung von zwei Hunden

  • Nehmt euch genug Zeit für die Zusammenführung eurer Vierbeiner. Geduld und Ruhe sind besonders wichtig.
  • Stellt beiden Hunden ihre eigenen separaten Fressplätze zur Verfügung.
  • Jeder Hund braucht seinen eigenen, abgetrennten Schlafplatz.
  • Schenkt beiden Hunden die gleiche Beachtung. Verbringt nicht mehr Zeit mit dem Neuankömmling, sonst wird der alteingesessene Vierbeiner eifersüchtig.
  • Lasst Rangordnungskämpfe ruhig zu – es ist ganz normal, dass sich ein Hund dem anderen erstmal unterordnen muss. Beaufsichtigt beide Streithähne in der Anfangszeit sehr gut.
  • Sorgt für viel gemeinsame Spielzeit: Besucht zum Beispiel eine Hundewiese und macht Ausflüge immer mit beiden Hunden. Gemeinsames Spielen ist sehr wichtig, da der Spaß verbindet.
  • Besucht als frisch formiertes Rudel die Hundeschule: Der Trainer kann neutral einschätzen, ob sich die Hunde verstehen und bei Bedarf Hilfestellung leisten. 

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1 Kommentare
  • person

    06-06-2021 21:06:56

    Jennifer: Ist irgendwie ein bisschen pauschalisiert der Bericht. Ich finde, wenn man sich unsicher ist, sollte man jemanden mitnehmen, der sich besser auskennt. Es ist irrelevant, ob es ein Pärchen ist oder gleichgeschlechtliche Hunde. Hunde die ähnlich ticken, können zwar anstrengend sein, aber sind auch einfacher in der Erziehung. Hunde die unterschiedliche Erziehungsmethoden benötigen, sollten nicht zusammen gehalten werden. Ein Rabauke und ein Angsthund sind keine gute Kombination. Ich bin der Ansicht, dass der 1. Hund den 2. aussuchen sollte. Der Mensch sollte seine Wünsche vor allem was Optik und Geschlecht angeht zurückstellen. Revierkämpfe habe ich auch noch nicht erlebt, sofern man beim Einzug vorab einen gemeinsamen Spaziergang macht. Der Ersthund zeigt nur die Regeln bzw. bei Junghunden Erziehungsarbeit. Wichtig wäre auch noch zu erwähnen beim Einzug des neuen Hundes mindestens zwei Wochen Urlaub zu haben um dem neuen Hund die Regeln zu zeigen und mit der Grunderziehung zu beginnen. Hundeschule ist nicht nötig, sofern man das Know-How hat.
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