Hundeerziehung

Mobbing unter Hunden: Wie Sie Ihren Hund schützen

Leider kommt es gelegentlich zu Mobbing unter Hunden, wenn mehrere Vierbeiner aufeinandertreffen – zum Beispiel auf der Hundewiese oder in einer Spielgruppe. Gehört Ihr Hund zu den Mobbing-Opfern, sollten Sie ihn unbedingt schützen, damit er keine Angststörung oder Verhaltensprobleme entwickelt. Wie Sie am besten eingreifen, erfahren Sie hier.
"Beschütz mich, Herrchen. Die anderen Hunde sind gemein zu mir!": Wenn Hunde Angst vor Artgenossen haben, sollten Sie das ernst nehmen – Shutterstock / Kellymmiller73
"Beschütz mich, Herrchen. Die anderen Hunde sind gemein zu mir!": Wenn Hunde Angst vor Artgenossen haben, sollten Sie das ernst nehmen – Shutterstock / Kellymmiller73

Aus einem Spiel kann rasch Mobbing unter Hunden werden, wenn ein Vierbeiner die Abbruchsignale Ihres Haustiers ignoriert. Im Rahmen der Gruppendynamik können sich weitere Hunde dem Raufer anschließen und gemeinsam unterdrücken Sie ihr "Opfer" und schikanieren es. Oft heißt es dann: "Die machen das schon unter sich aus" oder "Tja, da muss er durch, der soll lernen sich zu wehren!" – doch das stimmt in diesem Fall nicht.

Warum Sie Mobbing unter Hunden nicht dulden sollten

Bei Rangordnungskämpfen, die zum natürlichen Hundeverhalten gehören, ist es in der Tat empfehlenswert, sich als Mensch herauszuhalten und nur einzugreifen, wenn der Hundestreit eskaliert. Mobbing unter Hunden hat jedoch nichts damit zu tun, herauszufinden, wer der Stärkere ist oder wem das Revier gehört. Sondern es ist bereits klar, wer wem unterlegen ist, und trotzdem lässt der Stärkere nicht vom Schwächeren ab. Ihr Hund versucht dann womöglich, sich aus der Situation zu befreien und sucht bei Ihnen Schutz. Schicken Sie ihn dann nicht wieder zurück zu den anderen Tieren, denn damit senden Sie ihm ein falsches Signal.

Wenn Sie ihn nicht schützen, lernt Ihr Hund, dass er sich nicht auf Sie verlassen kann. Kommt er wieder in eine Mobbing-Situation, wird er womöglich vor Angst davonlaufen oder er reagiert von vorneherein aggressiv auf Artgenossen, die seinen Mobbern ähneln, weil er denkt, Angriff sei die beste Verteidigung. Möglich ist auch, dass sich seine Furcht zu einer Angststörung entwickelt oder dass sich sein aggressives Verhalten auf andere Bereiche ausweitet. Danach kann nur noch ein erfahrener Tierpsychologe oder eine Problemhundetherapie helfen.

Ihren Hund vor Mobbern schützen: Tipps

Greifen Sie am besten sofort ein, wenn Sie merken, dass die Spielpartner Ihres Hundes überreizt und aufgedreht erscheinen und Ihr Vierbeiner durch Beschwichtigungssignale oder andere Abwehrreaktionen zeigt, dass er keine Lust mehr auf das Spiel hat. Dann können Sie das Mobbing unter Hunden mit Glück verhindern. Daher ist es wichtig, Vierbeiner nur unter Aufsicht miteinander spielen zu lassen und sie dabei genau im Auge zu behalten. Fängt einer der Hunde an, Ihr Haustier zu schikanieren, bitten Sie den anderen Hundehalter, seinen Mobber an die Leine zu nehmen. Auch, wenn Sie Angst um Ihren Hund haben und der Ansicht sind, der andere Hundehalter hätte nicht richtig aufgepasst, versuchen Sie, ruhig und freundlich zu bleiben.

Nehmen Sie Ihren eigenen Hund aus der Spielsituation heraus und an die Leine, sofern er nicht von sich aus zu Ihnen läuft, damit Sie ihn schützen. Wichtig ist, dass Sie die ganze Zeit gelassen bleiben und keine Hektik verbreiten. Ansonsten denkt Ihr Haustier, dass es allen Grund hat, sich zu fürchten, wenn sogar sein Lieblingsmensch nervös wird. Verlassen Sie den Ort des Geschehens und gehen Sie entspannt eine Runde Gassi. Eine ruhige Strecke, auf der Sie nicht so viele andere Hunde treffen, ist dabei ideal. Für die Zukunft empfiehlt es sich, passendere Spielpartner für Ihren Vierbeiner zu finden. Schließlich gehört das Spielen zum normalen Hundesozialverhalten dazu, nur Spaß soll es natürlich allen machen. Größe, Kraft, Temperament, Alter und Geschlecht der Tiere sollten möglichst ähnlich sein, damit es nicht zu Schieflagen und Mobbing unter Hunden kommt.

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