Hundeerziehung

Trennungsangst beim Hund vorbeugen: 5 Tipps

Sie ziehen Ihre Schuhe an, verlassen die Wohnung und schon geht es los: Ihr Hund bellt und jault. Trennungsangst beim Hund kann ein großes Problem für Mensch und Tier sein. Dies kann so weit gehen, dass sich Hundehalter regelrecht schlecht fühlen, wenn sie zur Arbeit oder zu Freunden gehen. Und auch der Hund leidet in der Zeit ohne Frauchen oder Herrchen unter massiven Stress, der sich zum Beispiel darin äußern kann, dass er zu Hause Dinge zerstört. Die folgenden fünf Tipps helfen Ihnen dabei, Trennungsangst beim Hund vorzubeugen.
Hunde mit Trennungsangst können während der Zeit alleine zu wahren "Zerstörungsmonstern" werden – Shutterstock / Jeroen van den Broek
Hunde mit Trennungsangst können während der Zeit alleine zu wahren "Zerstörungsmonstern" werden – Shutterstock / Jeroen van den Broek

Die möglichen Ursachen für Trennungsangst beim Hund sind vielfältig. So können beispielsweise traumatische Ängste, die der Hund in der Kindheit durch bestimmte Erlebnisse – etwa in der Mutter-Welpen-Beziehung – entwickelt hat, verantwortlich sein. Oftmals gründet das Hundeverhalten jedoch im falschen Verhalten von Frauchen oder Herrchen. Für diesen Fall sollten sich Hundehalter an die folgenden Tipps halten:

1. Hund nicht verabschieden

Es ist wichtig, dass Sie Ihren Hund in seiner Trennungsangst nicht bestätigen. Hierbei spielt der Abschied eine entscheidende Rolle. Wer seinen Hund vor dem Gehen eindringlich oder sogar entschuldigend knuddelt, ihm minutenlang gut zuredet und dann schlimmstenfalls mit der vollen Aufmerksamkeit auf den Hund gerichtet die Wohnung verlässt, zeigt dem Hund, dass er Grund dazu hat, traurig zu sein oder sich unwohl zu fühlen. Hunde sind keine Kinder, denen man erklärt, warum man geht und dass man wiederkommt.

Besser ist es, wenn Sie Ihren Hund gar nicht verabschieden oder maximal einen kleinen Streichler anbieten. Er muss verstehen, dass Sie als "Rudelführer" die Entscheidung getroffen haben, dass er zuhause bleibt. Nur wenn Sie diese Entscheidung souverän und selbstsicher fällen, fühlt sich auch ihr Hund sicher. Es muss für ihn normal sein, dass Sie gehen und ihn nicht immer mitnehmen.

2. Hund nicht sofort begrüßen

Gleiches gilt auch für die Begrüßung. Wenn Sie heimkommen, wird sich Ihr Hund mit Trennungsangst sicherlich besonders freuen und Sie wahrscheinlich stürmisch begrüßen. Auch wenn es schwerfällt, sollten Sie Ihren Hund nicht begrüßen. So versteht er bestenfalls, dass es normal ist, dass Sie nach dem Gehen auch wiederkommen und, dass es nichts Besonderes ist, wenn Sie einmal ein paar Stunden weg sind. Warten Sie circa fünf Minuten beziehungsweise so lange, bis sich Ihr Hund beruhigt hat, und holen Sie dann die Begrüßung nach, indem Sie Ihren Sofawolf knuddeln und streicheln.

3. Hund gut auslasten

Eine Ursache für Trennungsangst kann sein, dass Ihr Hund nicht ausreichend ausgelastet ist. Er bekommt dann Langeweile und hat Energien in sich, die er alleine zu Hause nicht herauslassen kann. Schlimmstenfalls äußert sich seine Unausgeglichenheit in Zerstörungswut und Sie finden zerbissene Schuhe oder zerfetzte Sofakissen vor, wenn Sie wieder heimkommen. Sorgen Sie daher dafür, dass Ihr Hund artgerechten Auslauf bekommt, genug Spiel und Spaß hat und sich bestenfalls erst einmal ausruht, wenn Sie ihn alleinlassen. Tipp: Ein großer Spaziergang direkt vor der Trennung sorgt dafür, dass Ihr Hund Energien abbauen kann und erst einmal entspannt und ausgelastet ist, wenn Sie aus der Tür entschwinden.

4. Hund wie einen Hund behandeln

Eine Regel, die grundsätzlich von jedem Hundehalter beherzigt und konsequent berücksichtigt werden sollte: Behandeln Sie Ihren Hund wie einen Hund und nicht wie einen Menschen. Hunde müssen verstehen, dass Sie als "Rudelführer" das Sagen haben und vorgeben, was richtig ist und was falsch. Wenn Sie Ihren Hund 24 Stunden an sieben Tagen die Woche an der Seite haben und ständig bemuttern, wiegt der Kontrast einfach zu groß, wenn Sie einmal nicht da sind und er allein ist.

5. Alleinsein üben

Hunde können das Alleinsein lernen und gewöhnen sich mit der Zeit daran. So können Sie Trennungsangst beim Hund vorbeugen, indem Sie ihn Schritt für Schritt daran gewöhnen, ohne Sie zu sein. Lassen Sie Ihren Hund anfangs nur ein paar Minuten alleine und erhöhen Sie nach und nach die Dauer des Fernbleibens, ohne ihn zu verabschieden oder zu begrüßen. Mit der Zeit wird Ihr Vierbeiner bestenfalls merken, dass es normal ist, auch einmal alleine zu sein.

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