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Können Hunde einen Schlaganfall bekommen?

Ja, auch Hunde können einen Schlaganfall bekommen. Zeigt ein Vierbeiner Symptome, die auf einen Schlaganfall hindeuten, zählt jede Sekunde. Was einen sogenannten Hirnschlag ausmacht, wie er behandelt wird und welche Folgen er haben kann, erfahren Sie hier.
Nach einem Hunde-"Schlaganfall" braucht der Vierbeiner viel Ruhe – Bild: Shutterstock / Anna Hoychuk
Nach einem Hunde-"Schlaganfall" braucht der Vierbeiner viel Ruhe – Bild: Shutterstock / Anna Hoychuk

Bei einem Schlaganfall wird die Blutversorgung des Gehirns plötzlich gestört – etwa aufgrund einer beschädigten Ader oder eines Gerinnsels. Die Hirnzellen werden dadurch nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. In der Folge sterben die Zellen ab, was Auswirkungen wie Lähmungen oder Gehstörungen haben kann.

Schlaganfall beim Hund erkennen: Symptome

Einen Schlaganfall beim Hund erkennen Sie vor allem an diesen Symptomen:

  • Gleichgewichtsstörungen und Apathie
  • Bewusstseinsstörungen und in schweren Fällen Bewusstseinsverlust (der Hund ist kaum ansprechbar, reagiert nicht)
  • Augen bewegen sich schnell hin und her (Nystagmus)
  • Sehvermögen ist gestört (der Hund läuft gegen Türen, Schränke oder andere Gegenstände)

Hinweis: Sollten Sie derartige Symptome bei Ihrem Vierbeiner feststellen, muss er sofort in tierärztliche Behandlung. Es besteht Lebensgefahr!

Hinzu kommen bei einem Schlaganfall oft unspezifische Symptome, die zusammen mit den gerade genannten ein Alarmzeichen sein können:

  • Schwäche der Gliedmaßen, oft kann der Hund nicht mehr stehen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Kontrollverlust der Blase, sodass Urin abgesetzt wird (Inkontinenz)
  • Oft halten Hunde den Kopf schief

Die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen

Bis der Tierarzt die Behandlung übernehmen kann, sollten Sie die folgenden Erste-Hilfe-Maßnahmen beherzigen:

  • Ruhe bewahren
  • Hund bequem betten (etwa gepolstert auf dem Boden)
  • Möbel oder Gegenstände, an denen er sich verletzen könnte, beiseite räumen
  • Dem Hund Wasser anbieten, um eine Dehydration zu vermeiden

So wird ein Schlaganfall bei Hunden behandelt

In einem ersten Schritt untersucht der Tierarzt Ihren Hund. Um nach Blutungen, Blutgerinnseln und Entzündungen im Gehirn zu schauen, greift er auf bildgebende Verfahren wie Röntgenuntersuchung, CT-Scan oder MRT zurück. Der Tierarzt kann dadurch einen Schlaganfall ausschließen oder bestätigen.

Hatte Ihr Hund tatsächlich einen Schlaganfall, werden zunächst die akuten Symptome behandelt. Bei Krämpfen erhält der Hund krampflösende Mittel. Gegen Übelkeit und Erbrechen kann ein sogenanntes Antiemetikum helfen, gegen Orientierungslosigkeit ein Beruhigungsmittel.

Die langfristige Behandlung richtet sich nach der Ursache des Schlaganfalls. Was genau ihn ausgelöst hat, kann mit einer Anamnese oder weiteren Untersuchungen wie einer Blutentnahme ermittelt werden.

Ursachen für einen Schlaganfall können zum Beispiel sein:

  • Diabetes
  • eine nicht richtig arbeitende Schilddrüse
  • Herzerkrankung
  • Nierenerkrankung
  • Bluthochdruck
  • Gehirntumor

Bei Bluthochdruck kommen gefäßerweiternde oder blutverdünnende Mittel zum Einsatz. Bei Entzündungen verabreicht der Tierarzt Antibiotika. Ein Gehirntumor muss in der Regel operativ entfernt werden.

Darüber hinaus wird der Tierarzt Ihnen erklären, was Sie zu Hause tun können, damit es Ihrem Hund besser geht. Zur häuslichen Pflege gehören folgende Punkte:

  • Stellen Sie Ihrem Hund ein bequemes Bett zur Verfügung.
  • Sorgen Sie für eine ausreichende Futter- und Wasserversorgung.
  • Geben Sie Ihrem Hund regelmäßig die verschriebenen Medikamente.
  • Massieren Sie Ihren Hund. Das ist förderlich für seine Bewegung.

Diese Folgen kann ein Schlaganfall haben

Hatte Ihr Hund einen Schlaganfall, können Lähmungen, Gehstörungen, eine verminderte Gedächtnisleistung und Inkontinenz die Folge sein. Ihr Hund ist dann ganz besonders auf Ihre Unterstützung angewiesen. Er sollte spüren, dass Sie ihn nach wie vor lieben und sich um ihn kümmern.

Wie können Sie einem Schlaganfall beim Hund vorbeugen?

Je älter Ihr Hund ist, desto höher ist das Risiko für einen Schlaganfall. Haben Sie einen Senior zu Hause, ist es besonders wichtig, dass Sie auf die folgenden Punkte achten:

  • Gewicht: Achten Sie darauf, dass Ihr Hund nicht übergewichtig wird. Übergewicht ist verantwortlich für viele Krankheiten und steigert auch das Risiko für einen Schlaganfall.
  • Bewegung: Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Hund ausreichend bewegt. Das beugt Übergewicht vor und verbessert den Sauerstofftransport im Körper Ihres Vierbeiners.
  • Stress: Vermeiden Sie lang andauernden Stress für Ihren Hund. Eine langfristige psychische Belastung kann einen Schlaganfall begünstigen.

Schlaganfall oder Vestibularsyndrom?

Schlaganfälle sind bei Hunden sehr selten. Viel häufiger tritt das sogenannte Vestibularsyndrom auf, das dem Schlaganfall sehr ähnlich ist – die Symptome sind fast identisch. Die Ursachen unterscheiden sich jedoch. Mehr erfahren Sie unserem Ratgeber: Vestibularsyndrom beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung.

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