Wenn es um Durchfall beim Hund geht, müsst ihr zwischen akutem und chronischem Durchfall unterscheiden. Akuter Durchfall tritt nur kurzzeitig und als direkte Reaktion auf etwas auf, zum Beispiel auf eine Magenverstimmung. Chronischer Durchfall wiederum hält über längere Zeit am Stück an, heilt möglicherweise gar nicht richtig aus oder tritt immer wieder auf.
Durchfall beim Hund: Mögliche Ursachen
Durchfall ist oft ein Anzeichen dafür, dass euer Hund etwas Unverträgliches gefressen hat. Zu den häufigsten Ursachen für Durchfall zählen:
- Generell falsche Ernährung oder etwas Falsches gefressen
- Ernährungsumstellung, zum Beispiel Durchfall durch noch ungewohntes Barfen, also die Ernährung mit rohem Frischfleisch
- Vergiftungen
- Infektion mit Parasiten, Bakterien oder Viren
- Nebenwirkung nach Entwurmung
- Unverträglichkeit von Medikamenten
Was hilft bei Hunden gegen Durchfall? So behandelt ihr euren Vierbeiner
Euer Hund hat nur leichte Beschwerden? Dann reicht es häufig aus, ihm für 12 bis 48 Stunden kein Futter zu geben. In dieser Zeit darf er nur Wasser trinken – davon aber reichlich. Durchfall sorgt für einen erhöhten Flüssigkeitsverlust und den müsst ihr bei eurem Hund ausgleichen. Füllt den Wassernapf eures Hundes mehrmals täglich mit frischem Wasser auf und achtet gut darauf, dass er es auch wirklich trinkt.
Der Tierarzt kann euch außerdem eine Elektrolytlösung oder ein probiotisches Pulver für euren Hund verschreiben. Dies könnt ihr in Wasser auflösen und es eurem Vierbeiner zu trinken geben. Die Elektrolytlösung hilft, den Wasser- und Mineralstoffhaushalt eures Hundes wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Das probiotische Pulver wiederum trägt dazu bei, mögliche Durchfallerreger aus dem Darmtrakt zu verdrängen. So unterstützt beides euren Vierbeiner bei der Genesung. Gönnt eurem Haustier außerdem viel Ruhe.
Achtung! Dies gilt nur für erwachsene, ansonsten gesunde Hunde. Welpen, ältere und geschwächte Hunde solltet ihr bei Durchfall umgehend zum Tierarzt bringen. Unter Umständen ist in diesen Fällen eine Infusion nötig – und dafür muss euer Haustier meist in die Tierklinik eingeliefert werden.
Hund hat Durchfall: Schonkost entlastet Magen und Darm
Bessert sich der Durchfall nach einem bis zwei Tagen, könnt ihr euren Hund langsam mit Schonkost zu füttern beginnen. Das besonders leicht verdauliche Tierfutter gibt es im Zoofachhandel zu kaufen, ihr könnt es aber auch selbst zubereiten.
Gute Zutaten für Schonkost sind zum Beispiel:
- Mageres Fleisch, etwa Huhn oder fettarme Stücke vom Rind oder Lamm.
- Gekochter Reis (in Wasser ohne Salz).
- Magerquark oder Hüttenkäse.
- Selbst gemachtes, ungewürztes Kartoffelpüree.
- Gekochter Kürbis und gekochte Karotten
- Fein geriebener Apfel oder pürierte, reife Banane.
So gewöhnt sich euer Hund wieder an normales Futter
Hat sich der Durchfall bei eurem Hund nach ein paar Tagen wieder gelegt, solltet ihr trotzdem nichts überstürzen. Gewöhnt euren Vierbeiner stattdessen Schritt für Schritt wieder an sein normales Futter. Wichtig dabei: Gebt eurem Hund vor allem am Anfang nur kleine Portionen und diese über den ganzen Tag verteilt. Behaltet euer Haustier dabei aufmerksam im Auge: Verträgt er sein gewohntes Futter bereits gut? Oder scheint sein Körper noch nicht damit zurechtzukommen?
Im Zweifel wechselt die kleinen Futterportionen mit Schonkost ab, bis ihr sicher seid, dass euer Hund wieder genesen ist. Und zögert nicht, euren Tierarzt um Rat zu fragen, wenn euer Vierbeiner euch weiter Sorge bereitet!
Können Hausmittel oder Homöopathie Hunden mit Durchfall helfen?
Neben Wasser und Schonkost könnt ihr eurem Hund Ballaststoffe als Hausmittel gegen Durchfall geben. Flohsamenschalen können beispielsweise dazu führen, dass sich der Kot wieder verdickt und die Beschwerden gelindert werden. Allerdings behandelt ihr damit nicht die Ursache für den Durchfall und überseht möglicherweise eine ernsthafte Erkrankung.
Was die Homöopathie zur Behandlung von Durchfall bei Hunden angeht, scheiden sich die Geister. Einige schwören darauf, andere halten sie für wirkungslos. Dringend abzuraten ist von eigenen Experimenten – lasst euch vor der Anwendung homöopathischer Mittel bei Tieren stets ausführlich von einem Tierheilpraktiker und einem Tierarzt beraten.
Kohletabletten gegen Durchfall beim Hund
Kohletabletten sind ein bewährtes Mittel gegen akuten Durchfall beim Hund. Sie binden Giftstoffe im Verdauungstrakt des Tieres, sodass es diese mit Glück vollständig ausscheiden kann, ohne Schaden zu nehmen. Wichtig ist, dass ihr euch von eurem Tierarzt immer genau über die richtige Anwendung und Dosierung beraten lasst und schnell handelt.
Wann ihr einen Tierarzt aufsuchen solltet
Leidet euer Hund unter starkem oder wässrigen Durchfall, solltet ihr sofort mit ihm zum Tierarzt gehen. Gleiches gilt, wenn die Beschwerden sich nach 24 Stunden noch nicht gebessert haben.
In diesen Fällen solltet ihr ebenfalls sofort mit eurem Hund zum Tierarzt gehen:
- Euer Hund leidet gleichzeitig unter Erbrechen.
- Euer Haustier bekommt Fieber (ab über 39 °C Körpertemperatur).
- Der Durchfall ist blutig, scheint aus Schleim zu bestehen oder sieht anderweitig ungewöhnlich aus.
- Euer Hund trinkt nichts.
Achtung! Zusätzliche Symptome wie Zittern, Schwäche oder Appetitlosigkeit können auf eine Vergiftung hindeuten. Hier heißt es: Sofort zum Tierarzt, es handelt sich um einen Notfall.
So könnt ihr Durchfall bei Hunden vorbeugen
Gebt eurem Hund am besten nur Futter, das auch wirklich für ihn geeignet ist. Also keine Überbleibsel vom Grillen oder andere Essensreste, keine Wurst, keinen Aufschnitt und keine Süßigkeiten. Vor allem Schokolade ist giftig für Hunde!
Achtet außerdem auf hochwertiges Futter. So senkt ihr das Risiko für unverträgliche Zusatzstoffe deutlich. Das Hundefutter und das Wasser für euren Hund sollte außerdem stets frisch sein. Denn auch abgestandene Lebensmittel können für Durchfall sorgen.
Hund hat ständig Durchfall: Was tun?
Manche Hunde leiden ständig an Durchfall, der sich nicht durch die genannten Maßnahmen lindern lässt. Dies ist dann meistens ein Symptom für eine chronische Krankheit, zum Beispiel eine Futterallergie, eine chronische Darmentzündung (IBD) oder eine Bauchspeicheldrüsenschwäche (EPI). Geht daher unbedingt mit eurem Hund zum Tierarzt, wenn der Durchfall nicht nachlässt.
Der Veterinär kann feststellen, ob eine der Krankheiten bei eurem Haustier vorliegt. Ist das der Fall, braucht euer Hund dauerhaft spezielles Futter. Der Tierarzt kann euch außerdem sagen, ob euer vierbeiniger Freund Nahrungsergänzungsmittel oder bestimmte Medikamente benötigt, die ihm helfen, die Symptome seiner Erkrankung zu lindern und Mangelerscheinungen vorzubeugen.
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