Weicher bis flüssiger Kot, der häufiger als sonst und teils unkontrolliert abgesetzt wird: Ihr Hund hat Durchfall. Der Kot erscheint dann mal wässrig, mal schleimig, grünlich, gelb, schwarz oder dunkelrot.
Ein weiteres begleitendes Symptom können Blähungen beim Hund sein. Manchmal kommt es auch zu gleichzeitigem Erbrechen und Durchfall (Brechdurchfall). Doch woran liegt das eigentlich und was hilft gegen Durchfall beim Hund?
So behandeln Sie leichten Durchfall bei Hunden
Wenn Ihr Hund nur leichte Beschwerden zeigt, reicht es häufig aus, wenn Sie ihm für 12 bis 48 Stunden kein Futter geben. In dieser Zeit darf er nur Wasser trinken – davon aber reichlich. Durchfall sorgt für einen erhöhten Flüssigkeitsverlust und den müssen Sie bei Ihrem Hund ausgleichen. Gönnen Sie Ihrem Haustier außerdem viel Ruhe. Hat sich der Durchfall nach 1 bis 2 Tagen wieder beruhigt, können Sie anfangen Schonkost zu füttern.
Achtung! Dies gilt nur für erwachsene, ansonsten gesunde Hunde. Welpen, ältere und geschwächte Hunde mit Durchfall sollten Sie umgehend zum Tierarzt bringen.
Viel Flüssigkeit ist wichtig für Hunde mit Durchfall
Solange Ihr Hund akuten Durchfall hat, braucht er vor allem eins: Flüssigkeit. Neben frischem Wasser können Sie Ihrem Haustier noch etwas ungewürzte, verdünnte Fleischbrühe geben. Der Tierarzt kann Ihnen außerdem eine Elektrolytlösung oder ein probiotisches Pulver für Ihren Hund verschreiben. Dies können Sie in Wasser auflösen und es Ihrem Vierbeiner zu trinken geben.
Achtung! Verliert das Tier zu viel Flüssigkeit oder ist noch sehr jung, braucht es eine Infusion – dafür ist meist ein Aufenthalt in der Tierklinik nötig.
Hund hat Durchfall: Was Sie füttern können
Wenn der Durchfall nachlässt und es Ihrem Hund wieder besser geht, können Sie ihm nach 24 bis 48 Stunden wieder feste Nahrung geben. Sein gewohntes Futter verträgt Ihr Vierbeiner aber in diesem Zustand noch nicht, daher sollten Sie Schonkost für ihn zubereiten und ihn damit nach dem Durchfall wieder aufpäppeln.
Mageres Fleisch, zum Beispiel Huhn oder fettarme Stücke vom Rind oder Lamm, können Sie zerkleinern und in Wasser kochen. Auch Reis vertragen Hunde nach einer akuten Durchfallerkrankung in der Regel gut. Kochen Sie den Reis salzfrei und vermengen ihn mit Magerquark oder Hüttenkäse.
Um etwas Abwechslung in den Ernährungsplan Ihres tierischen Patienten zu bringen, können Sie ihm auch selbst gemachtes, ungewürztes Kartoffelpüree geben. Gekochter Kürbis und gekochte Karotten sind ebenfalls leicht verdaulich und somit gut, wenn Ihr Hund Durchfall hat. Auch ein fein geriebener Apfel oder etwas pürierte, reife Banane kann für Linderung sorgen.
Können Hausmittel oder Homöopathie Hunden mit Durchfall helfen?
Neben Wasser und Schonkost können Sie Ihrem Hund Ballaststoffe als Hausmittel gegen Durchfall geben. Flohsamenschalen können beispielsweise dazu führen, dass sich der Kot wieder verdickt und die Beschwerden gelindert werden. Allerdings behandeln Sie damit nicht die Ursache für den Durchfall und übersehen möglicherweise eine ernsthafte Erkrankung.
Was die Homöopathie zur Behandlung von Durchfall bei Hunden angeht, scheiden sich die Geister. Einige schwören darauf, andere halten sie für wirkungslos. Dringend abzuraten ist von eigenen Experimenten – lassen Sie sich vor der Anwendung homöopathischer Mittel bei Tieren stets ausführlich von einem Tierheilpraktiker und einem Tierarzt beraten.
Kohletabletten gegen Durchfall beim Hund
Ein probates Mittel gegen akuten Durchfall beim Hund können Kohletabletten sein. Diese binden Giftstoffe im Verdauungstrakt des Tiers, sodass es sie mit Glück vollständig ausscheiden kann, ohne Schaden zu nehmen.
Wichtig ist, dass Sie sich von Ihrem Tierarzt immer genau über die richtige Anwendung und Dosis beraten lassen und schnell handeln. Mehr Informationen dazu lesen Sie in unserem Ratgeber "Kohletabletten für Hunde: Dosierung & Wirkung".
Wann Sie einen Tierarzt aufsuchen sollten
Leidet Ihr Hund unter starkem oder wässrigen Durchfall, ist ein sofortiger Tierarztbesuch ratsam. Gleiches gilt, wenn die Beschwerden sich nach 24 Stunden noch nicht gebessert haben.
Auch, wenn Ihr Hund gleichzeitig unter Durchfall und Erbrechen leidet oder Fieber (ab über 39 °C Körpertemperatur) bekommt, ist dies ein Grund, zum Tierarzt zu fahren. Dies ist weiterhin angeraten, wenn blutiger Durchfall beim Hund vorliegt, wenn der Kot aus Schleim zu bestehen scheint oder sonstwie eigentümlich aussieht.
Bei anhaltendem Durchfall kann Ihr Hund dehydrieren, also austrocknen. Dies kann lebensgefährlich werden. Trinkt Ihr Hund nichts oder zu wenig, ist der Gang zum Tierarzt daher ebenfalls notwendig.
Achtung! Zusätzliche Symptome wie Zittern, Schwäche oder Appetitlosigkeit können auf eine Vergiftung hindeuten. Hier heißt es: Ab zum Tierarzt, es handelt sich um einen Notfall.
Die wichtigsten Maßnahmen in der Übersicht:
● Hund 12 bis 48 Stunden fasten lassen
● Hund muss viel Wasser trinken
● Hund Ruhe gönnen
● Bei weiteren Symptomen wie Fieber, Schwäche oder Blut im Stuhl, Zittern oder Erbrechen: Ab zum Tierarzt!
● Mit Welpen, älteren oder geschwächten Hunden ebenfalls sofort zum Arzt!
● Kohletabletten für den Notfall in passender Dosierung bereithalten
So gewöhnt sich Ihr Hund wieder an normales Futter
Ihr Hund hat den Durchfall überstanden? Dann sollten Sie jetzt nichts überstürzen und Ihren Vierbeiner Schritt für Schritt wieder an sein normales Futter gewöhnen. Geben Sie Ihrem Hund vor allem am Anfang nur kleine Portionen.
Füttern Sie die kleinen Portionen mehrmals über den ganzen Tag verteilt. Behalten Sie Ihr Haustier dabei aufmerksam im Auge: Verträgt er sein gewohntes Futter bereits gut? Oder scheint seine Verdauung noch nicht damit zurechtzukommen?
Im Zweifel wechseln Sie die kleinen Futterportionen mit Schonkost ab, bis Sie sicher sind, dass Ihr Hund wieder genesen ist. Und zögern Sie nicht, Ihren Tierarzt um Rat zu fragen, wenn Ihr Vierbeiner Ihnen weiter Sorge bereitet!
Hund hat ständig Durchfall: Was tun?
Manche Hunde leiden ständig an Durchfall, der sich nicht durch die genannten Maßnahmen lindern lässt. Dies ist dann meistens ein Symptom für eine chronische Krankheit, zum Beispiel eine Futterallergie, eine chronische Darmentzündung (IBD) oder eine Bauchspeicheldrüsenschwäche (EPI). Gehen Sie daher unbedingt mit Ihrem Hund zum Tierarzt, wenn der Durchfall nicht nachlässt.
Hunde, die an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, einer Allergie auf ihr Futter oder einer chronischen Magen-Darm-Erkrankung leiden, brauchen dauerhaft spezielles Futter. Denn durch ihre Krankheit können sie die Vitamine und Nährstoffe aus herkömmlichem Hundefutter nicht richtig verwerten. Auf Dauer drohen hierbei Mangelerscheinungen.
Besprechen Sie in diesem Fall mit dem Tierarzt, ob Ihr Hund Nahrungsergänzungsmittel oder bestimmte Medikamente benötigt, die ihm helfen, die Symptome seiner Erkrankung zu lindern und Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Durchfall beim Hund: Mögliche Ursachen
Eine eigenständige Erkrankung ist Durchfall beim Hund nicht, sondern immer ein Symptom. Der Körper versucht sich auf diese Weise möglichst schnell von etwas zu entledigen, was er nicht verträgt, ihm vielleicht sogar schadet.
Leidet Ihr Vierbeiner unter einer Futtermittelallergie, Nahrungsmittelunverträglichkeit oder einer chronischen Magen-Darm-Erkrankung, kann es sogar sein, dass normales Hundefutter den Durchfall auslöst und dieser chronisch verläuft.
Zu den häufigsten Ursachen für akuten Durchfall zählen beim Hund:
● falsche Ernährung oder etwas Falsches gegessen
● Ernährungsumstellung, zum Beispiel Durchfall durch Barfen
● Vergiftungen
● Infektion mit Parasiten, Bakterien oder Viren
● Nebenwirkung nach Entwurmung
● Unverträglichkeit von Medikamenten, zum Beispiel Grünlippmuschel-Präparate
So können Sie Durchfall bei Hunden vorbeugen
Geben Sie Ihrem Hund am besten nur Futter, das auch wirklich für ihn geeignet ist. Also keine Grillreste oder andere Essensreste, keine Wurst, keinen Aufschnitt und keine Süßigkeiten. Vor allem Schokolade ist giftig für Hunde!
Achten Sie außerdem auf hochwertiges Futter, dann ist die Gefahr, dass darin irgendein Stoff versteckt ist, den Ihr Vierbeiner nicht verträgt, recht gering. Das Hundefutter und das Wasser für Ihren Hund sollte außerdem stets frisch sein. Denn auch abgestandene Lebensmittel können für Durchfall sorgen.
Schützen Sie Ihren Hund vor Vergiftungen
Vorsicht auch vor giftigen Substanzen im Garten oder giftigen Pilzen, die Ihr Hund versehentlich fressen könnte. Am besten meiden Sie potenziell gefährliche Pflanzenschutzmittel, Dünger, Schädlingsbekämpfungsmittel und dergleichen ganz und entfernen die Giftpilze nach Möglichkeit.
Überlegen Sie des Weiteren, ob Sie mit Ihrem Hund ein Anti-Giftköder-Training absolvieren. Das kann sinnvoll sein, wenn Ihr Vierbeiner dazu tendiert, alles Mögliche zu fressen, was er auf dem Boden findet, und davon dann Durchfall bekommt.
Mit sanfter Ernährungsumstellung Durchfall vermeiden
Sie wollen die Ernährung Ihres Hundes auf ein anderes Futter oder aufs Barfen umstellen? Dann gehen Sie dabei behutsam vor. Mischen Sie beispielsweise erst kleinere und dann größere Mengen des neuen Futters unter das gewohnte Fressen Ihres Vierbeiners. Sollten Sie sich unsicher sein, lassen Sie sich hierbei von Ihrem Tierarzt beraten.
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