Tierkrankheiten

So erholt sich Ihre Ratte nach einer OP am besten

Eine Operation kann bei Ratten ganz unterschiedliche Gründe haben wie Abszesse, Tumore oder Kastrationen. Aber ein derartiger chirurgischer Eingriff ist für so einen kleinen Nagerkörper schon ein einschneidendes und belastendes Erlebnis. So gibt es einige Regeln für die Zeit nach der OP zu beachten.
Der süße Fratz erholt sich von seiner Operation und schläft sich kräftig aus! – Shutterstock / Preobrajenskiy
Der süße Fratz erholt sich von seiner Operation und schläft sich kräftig aus! – Shutterstock / Preobrajenskiy

Völlig unvorbereitet in die Erholungsphase einer Operation zu starten, kann selbst nach einem erfolgreich überstandenen Eingriff noch unerwünschte Folgen haben. Lesen Sie in unserem Ratgeber, was nach einer OP zu beachten ist und was Sie gegebenenfalls schon vorbereiten sollten.

Ratten: Erholung nach einer Operation

Diese ausführliche Checkliste gibt Aufschluss darüber, was nach einer Operation zu beachten ist, damit sich Ihre Ratte schnell wieder erholt:

  • ● Separater "Krankenkäfig": Nach einer Operation wird Ihre Ratte geschwächt sein. Trotz aller Sehnsucht sollte das frisch operierte Tierchen auf keinen Fall sofort wieder zu seiner Gruppe gesetzt werden. Es benötigt Ruhe, um sich zu erholen und Sie müssen ein gutes Auge auf Ihren kleinen Patienten haben. Setzen Sie Ihren süßen Nager lieber zunächst für mehrere Tage in einen sterilen Einzelkäfig. Auch wird auf diese Weise die Wahrscheinlichkeit von Entzündungen möglichst gering gehalten. Dazu muss der Käfig immer so sauber wie möglich gehalten werden. Zudem ist Ihre Ratte nach der OP viel zu schwach sich zu wehren, wenn es zu Auseinandersetzungen im Rudel kommt.
  • ● Wasser und Futter: Solange Ihr Nager von der Narkose benommen ist, bieten Sie ihm keinerlei Futter an. In den nächsten Tagen sollte der kleine tierische Patient dann ausschließlich Brei und Frischfutter fressen. Am besten eignen sich flache Näpfe oder Tellerchen für Ihre gerade erst operierte Ratte – die Nippeltränke ist für das geschwächte Tier womöglich zu hoch.
  • ● Minimalistische Käfigeinrichtung: Richten Sie den "Krankenkäfig" minimalistisch ein. Das heißt: Hindernisse oder Klettermöglichkeiten darf die Ratte nicht nutzen, da sonst die Wunde wieder aufreißen kann. Verzichten Sie auf Einstreu und greifen Sie aus hygienischen Gründen lieber zu Küchentüchern.
  • ● Ratte warmhalten: Auch wäre es gut, wenn Sie Ihre Ratte versuchen warmzuhalten, zum Beispiel mit einer Wärmflasche. Im Handel gibt es spezielle Modelle für Heimtiere.

  • ● Möglichst wenig Stress: Der Auslauf oder Rattenspielplatz muss nun einige Zeit lang warten. Auch hier ist das Risiko einfach zu groß, dass die Naht aufgeht. Stressige Erfahrungen können den Heilungsprozess ebenso stören. Muten Sie Ihrer Ratte also nicht zu viel Aktivität zu. Leidet sie unter erheblichem Stress aufgrund der Isolation? Dann setzen Sie einen vertrauten, ruhigen Gefährten mit in den Krankenkäfig.
  • ● Kuscheleinheiten: Möglichst wenig Stress ja, aber das schließt andere Aufmerksamkeiten natürlich nicht aus. War Ihre Ratte schon immer ganz angetan vom Streicheln und Kuscheln? Dann kommen diese selbstverständlich auch dem Heilungsprozess zugute.
  • ● Hygiene: Ist Ihre Ratte sogar für die eigene Körperhygiene zu schwach, benötigt sie Hilfe dabei. Nehmen Sie hierzu einfach lauwarmes klares Wasser und einen weichen Waschlappen. Reinigen Sie den Genitalbereich, um an dieser Stelle Entzündungen vorzubeugen.

Komplikationen nach der OP

Leidet Ihre Ratte unter starken Schmerzen, verweigert Futter oder legt ein anderes ungewöhnliches Verhalten an den Tag, stimmt vermutlich etwas nicht. Auch wenn kein Kot oder Urin auf den Küchentüchern sichtbar wird, fahren Sie schnellstmöglich mit Ihrem kleinen Nager zum Tierarzt. Er kann Ihnen Schmerzmittel mitgeben und gibt Rat, sollte sich die Wunde entzündet haben oder andere Probleme aufgetreten sein.

Was ist, wenn sich Ihre Ratte die OP-Fäden ausreißt? Dieses Phänomen kommt ab und an mal vor, wenn die Ratte die Naht und die Fäden als störend empfindet. Hier empfiehlt sich ein Verband oder eine Halskrause. Letzteres gibt es speziell für Nagetiere im Handel, behindert Ihre Ratte allerdings in sämtlichen Alltagssituationen. Ein Verband lässt sich aus Mullbinde und beispielsweise einem Nylonstrumpf basteln. Dieser darf aber nicht zu fest sitzen und ist nicht ganz einfach dem Tier anzulegen. Hier benötigen Sie gegebenenfalls eine zweite Person als Unterstützung.

Nun sind Sie bestens gerüstet. Gibt der Tierarzt beim Nachsorgetermin grünes Licht, weil die Wunde gut verheilt und die Ratte wieder fit ist, können Sie Ihren Schützling wieder zu seinen Freunden setzen. Sie und ihr Rudel wird das Wiedersehen sicher erfreuen!

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