Krankheitssymptome

Krebs bei Ratten: Tumore erkennen

Leider kommt es häufig vor, dass bei Ratten Tumore auftreten. Es muss sich aber nicht zwangsläufig um Krebs handeln. Gehen Sie mit Ihrer Ratte also zum Tierarzt, sobald Sie eine Schwellung oder Beule entdecken. Er kann Ihnen meist sagen, worum es sich handelt.
Der Tierarzt untersucht die süße Farbratte auf Wucherungen und Tumore. Sei tapfer kleiner Drops! – Shutterstock / Roman Pelesh
Der Tierarzt untersucht die süße Farbratte auf Wucherungen und Tumore. Sei tapfer kleiner Drops! – Shutterstock / Roman Pelesh

Die Gesundheit einer Ratte liegt ihren Lieblingsmenschen sehr am Herzen. Aber was tun, wenn plötzlich seltsame Wucherungen an dem süßen Nager auftreten? Diese Geschwülste frühzeitig zu erkennen ist ebenso wichtig wie die korrekte und möglichst genaue Diagnose durch einen Tierarzt. Daraus ergibt sich dann auch die richtige Therapie.

Wucherung entdeckt: Ist es überhaupt Krebs?

Sobald Sie eine unnatürliche Beule an Ihrer Ratte entdecken, handelt es sich um einen Tumor. Das heißt jedoch nicht, dass Ihre Ratte zwangsläufig Krebs hat. Tumor bedeutet lediglich "Geschwulst". Bei Krebs handelt es sich um maligne, also bösartige, Tumore, die sich weiter im Körper ausbreiten und Metastasen bilden. Überall, wo sich diese malignen Tumore im Körper befinden, wird Gewebe verdrängt, was auch irgendwann lebenswichtige Organe betreffen kann. Ein Anzeichen für Krebs ist auch, wenn der Tumor sehr schnell an Größe zunimmt.

Ratten: Tumore ausfindig machen

Vorsorgeuntersuchungen, die eine rechtzeitige Feststellung aber auch nicht garantieren, kann ein rattenerfahrener Tierarzt vornehmen; er weiß, wo er gucken und fühlen muss. Sie können Ihre Lieblinge aber auch selbst regelmäßig abtasten. Wenn Sie die verschiedenen Tumorarten und die jeweils häufigsten betroffenen Körperstellen kennen, kann dies ganz gezielt erfolgen.

Bösartige Tumore bei Ratten (Krebs)

Es gibt eine Vielzahl Krebsarten. Bei Ratten häufig beobachtete bösartige Tumore sind zum Beispiel Liposarkome, Fibrosarkome und Osteosarkome. Beim Letzteren handelt es sich um einen bösartigen, äußerst aggressiven Knochentumor. Durch Bildung neuer Knochenmasse wird alles Umliegende – Knochen und Gelenke – zerstört. Osteosarkome können an allen Knochen vorkommen, aber typische Stellen bei Ratten sind zum Beispiel der Hinterkopf zwischen den Ohren (hier vermehrt als harte Beule) und an den Hinterläufen – meist werden sie hier erst festgestellt, wenn die Ratte nicht mehr gehen kann.

Gliedmaßen können amputiert werden, aber ob der Krebs sich ausgebreitet hat, lässt sich schwer nachvollziehen, weshalb das Röntgen notwendig wird. Oft gibt es Tochtergeschwülste, die zusätzlich Schaden anrichten. Ein Liposarkom ist ein bösartiger Tumor, der sich im Fettgewebe befindet. Er lässt sich oft gut ertasten, weil er direkt unter der Haut sitzt. Diese Tumorart wächst sehr schnell und bereitet dem Tier Schmerzen. Bei sogenannten Fibrosarkomen handelt es sich um Krebs der Bindegewebszellen. Auch diese Art ist bösartig und wächst äußerst schnell. Metastasen bilden sich oft zunächst in der Lunge.

Gutartige Tumore bei Ratten

Aber es gibt auch viele Tumore, die gutartig sind. Diese können dennoch die Lebensqualität beeinträchtigen, wenn beispielsweise Organe oder Gelenke abgedrückt werden oder aufgrund der Geschwulstgröße das alltägliche Leben des Tieres behindert wird. Einige Tumore, die zunächst keine Gefahr darstellen, sind beispielsweise Lipome (harmlose Fettgeschwulste) oder Atherome (gutartige Zysten). Dann gibt es noch Abszesse, eitergefüllte Kapseln zum Beispiel am Kiefer. Bei gutartigen Wucherungen von Bindegewebszellen handelt es sich um sogenannte Fibrome. Diese sind in der Regel klar begrenzt und müssen nicht behandelt werden, solange das Tier damit gut leben kann.

Untersuchen Sie Ihre weiblichen Ratten zudem regelmäßig an den Milchdrüsen, vor allem die Tiere, die schon mehrmals geworfen haben. Diese leiden häufig an Mammatumoren, die sich an Gesäuge und Milchdrüsen befinden. Gesäugetumore sind oft hormonbedingte Arten, die zwar schnell an Größe gewinnen, aber keine Metastasen bilden und somit in den meisten Fällen gutartig sind.

Um eine richtige Diagnose zu erhalten, gehen Sie grundsätzlich bei jeder Geschwulst zum Tierarzt. Dieser kann eine Biopsie durchführen, also eine Gewebeprobe entnehmen und untersuchen lassen. Voraussetzung ist natürlich, dass die betroffene Körperstelle eine Probeentnahme zulässt.

Hypophysentumor bei Ratten

Weibchen sind zudem anfällig für den hormonbedingten Hypophysentumor. Dieser lässt sich leider nicht ertasten, da es sich dabei um eine Geschwulst an der Hirnanhangdrüse handelt. Bei zunehmender Größe werden durch Verdrängung oft neurologische Symptome ausgelöst, wie Koordinationsprobleme oder Lähmungen. Schläft die Ratte übermäßig viel, streckt alle Gliedmaßen von sich, dreht sich verrückt im Kreis oder hält den Kopf schief, so sind dies Anzeichen für diese gefährliche Tumorart.

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