Wenn eure Katze Junge bekommen hat, ist die Neugier natürlich groß, aus wie vielen Männchen und Weibchen sich der Neuzugang zusammensetzt. Je jünger die Kätzchen sind, desto schwieriger ist es allerdings, das Geschlecht zu bestimmen – die winzigen Geschlechtsorgane sind einfach noch zu wenig entwickelt.
Ab wann kann man bei Katzen das Geschlecht erkennen?
Gerade in den ersten Lebenswochen ist der Unterschied zwischen weiblichen Katzen und Katern wirklich winzig und ihr müsst schon sehr genau hinschauen.
Je älter die Fellnasen jedoch werden, desto besser lassen sich die Geschlechter unterscheiden. Spätestens im Alter von zwei Monaten lässt sich zuverlässig bestimmen, ob es sich um ein männliches oder weibliches Tier handelt.
Der kleine Unterschied: Welches Geschlecht hat die Katze?
Ob weibliche Katze oder Kater, bei beiden Geschlechtern befindet sich direkt unter dem Schwanz der Darmausgang (Anus). Bei weiblichen Tieren könnt ihr dicht unter dem Anus einen kleinen Schlitz erkennen: die Vulva.
Bei Katern hingegen kommen mit einem kleinen Abstand zum Anus die Hoden und mit etwas mehr Abstand ein kleines, rundes Loch: die Penisöffnung. Der Penis von Katern ist nämlich in der Regel eingezogen und wird nur zum Geschlechtsakt ausgefahren.
Bei kastrierten Katern wurden die Hoden operativ entfernt, sodass allein das Fehlen dieser Geschlechtsteile noch nicht automatisch heißt, dass es sich um eine weibliche Katze handelt.
Das folgende Video ist auf Englisch, veranschaulicht aber sehr gut, wie die äußeren Geschlechtsorgane bei ganz jungen weiblichen Katzen und Katern aussehen:
Geschlecht einer Katze erkennen: Geschlechtsteile freilegen
Ein junges Kätzchen haltet ihr zur Geschlechtsbestimmung einfach vorsichtig in der Hand und legt es behutsam auf den Rücken. Der kleine Schwanz klappt dabei nach unten und gibt den Blick auf die Geschlechtsteile frei. Ältere Katzen stellt ihr am besten auf einen festen Untergrund und hebt vorsichtig den Schwanz an.
Stress vermeiden bei der Geschlechtsbestimmung
Auch wenn ihr unbedingt wissen wollt, welches Geschlecht eine Katze hat, solltet ihr das Tier nicht zu sehr stressen. Kombiniert das Nachschauen deshalb am besten mit Schmuse- oder Spieleinheiten. Die meisten Katzen lieben es außerdem, wenn sie am hinteren Rücken, direkt vor der Schwanzwurzel, gekrault werden und heben dann von ganz allein den Schwanz.
Wenn ihr bei Babykatzen das Geschlecht erkennen wollt, die jünger als acht Wochen sind, achtet bitte darauf, die Kleinen nicht länger als fünf Minuten von der Mutter und den Geschwistern zu trennen.
Fellfarbe als Indiz für das Geschlecht von Katzen
Wenn die Minitiger noch zu klein sind, um das Geschlecht sicher zu bestimmen, kann die Fellfarbe erste Hinweise darauf geben, wie viele weibliche Katzen und Kater im Wurf sind.
Katzen mit einem sogenannten Schildpattmuster, also drei verschiedenen Fellfarben, sind fast immer Weibchen. Der Grund dafür: Für eine solche Zeichnung müssen zwei X-Chromosomen vorliegen. Trägt ein Lebewesen eine Doppel-X-Kombination, ist es genetisch weiblich, wohingegen genetisch männliche Artgenossen ein X- und ein Y-Chromosom tragen.
In seltenen Fällen können auch Kater eine Schildpatt-Färbung haben, wenn sie aufgrund eines Gendefekts drei Geschlechtschromosomen in der Variation XXY haben. Sie sind dann aber unfruchtbar.
Warum rote Kätzchen meist männlich sind
Rote Kätzchen entpuppen sich mit großer Wahrscheinlichkeit als Männchen. Sicher ist das zwar nicht, es gibt auch rote Katzendamen, aber die Farbe ist bei Katern weiter verbreitet. Das liegt daran, dass sowohl Vater als auch Mutter rotes Fell haben müssen, damit ein weibliches Katzenbaby mit rotem Fell auf die Welt kommt – und das passiert nicht oft.
Die Fellfarbe kann also ein erster Hinweis auf das Geschlecht eurer Katze sein. Eine definitive Bestimmung ist aber nur mit einem Blick auf die Geschlechtsteile möglich. Im Zweifelsfall bittet ihr den Tierarzt um Hilfe.
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