Katzenhaltung

Warum lieben Katzen enge Kisten und Kartons?

Viele Katzenhalter kennen es: Man bringt ein neues Katzenspielzeug mit, packt es aus und die Katze interessiert sich mehr für die Verpackung – egal ob Kiste oder Karton. Die Größe spielt dabei überhaupt keine Rolle, Hauptsache, man bekommt die Pfoten und am besten noch das Katzenköpfchen irgendwie hinein. Doch warum lieben Katzen die für unsere Augen ungemütlich wirkenden Kisten und Kartons?
"Was, wir ziehen um? Hauptsache ich darf meinen Karton behalten!", denkt sich diese "Kistenkatze" – Shutterstock / Vitaliy Hrabar
"Was, wir ziehen um? Hauptsache ich darf meinen Karton behalten!", denkt sich diese "Kistenkatze" – Shutterstock / Vitaliy Hrabar

Umzugskiste, Eierschachteln, Schuhkartons – Katzen lieben die mitunter engen Kisten und stellen die Wissenschaft damit vor ein Rätsel. Erklärungsversuche für die ungewöhnliche Vorliebe unserer Stubentiger gibt es allerdings schon. Und auch eine Studie, die besagt, dass Kartons und Kisten den Samtpfoten gut tun und zum Beispiel deren Stresslevel senken.

Studie: Kartons tun Katzen gut

Claudia Vinke von der Universität Utrecht machte in einem niederländischen Tierheim den Versuch: Sie stellte zehn neu eingetroffenen Katzen Kisten in ihre Boxen, neun andere Katzen bekamen keine Kiste. Nach nur wenigen Tagen konnte festgestellt werden, dass die Fellnasen, die einen Karton in ihrer Box hatten, deutlich entspannter und ausgeglichener waren als die Katzen ohne Kartons. Die "Kistenkatzen" kamen besser mit der neuen Umgebung zurecht und waren schneller aufgeschlossen gegenüber Menschen – die kartonlose Gruppe brauchte rund zwei Wochen, um ein ähnlich niedriges Stresslevel zu erreichen, so die Forscher gegenüber dem Fachmagazin "Applied Animal Behaviour Science."

Vinke berichtet: Die Kartons boten den Versuchskatzen Rückzugsmöglichkeiten und haben somit einen direkten Nutzen für die Katzengesundheit – die Formel: Weniger Stress durch das sichere Versteck sorgt für ein besseres Immunsystem der Katzen. Gestresst wirken die "Kistenkatzen" im folgenden Video tatsächlich nicht:

Kartons sind gemütlich und warm

Doch nicht nur die Möglichkeit, sich zu verstecken, beschert unseren tierischen Partnern so viel Freude an Kisten und Kartons. Neben der reinen Neugier sind es auch der Schutz vor Kälte und der Wunsch nach Geborgenheit. Die Wohlfühltemperatur der meisten Katzen liegt ungefähr zwischen 30 und 36 Grad Celsius und damit deutlich über der Temperatur in unseren Wohnungen. Ein Karton, am besten so eng, dass die Miez sich reinquetschen muss, isoliert gut und speichert die Wärme des Katzenkörpers, sodass sie sich wohlig warm und geborgen fühlt. Im folgenden Video haben Simon Tofield von "Simon's Cat" und eine Katzenverhaltensexpertin noch einmal zusammengefasst, warum Katzen Kartons so lieben:

Fakt ist: Katzen können von ihren Kisten nicht genug bekommen und das Internet bietet uns täglich viele Beweise hierfür. Lustig: Nicht nur Hauskatzen, auch große Wildkatzen scheinen die Pappverstecke zu lieben:

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