Ein Katzenbiss wird leicht unterschätzt. Wer von einer Katze gebissen wurde, sollte den Vorfall nicht einfach abhaken. Experten schätzen, dass jeder zweite Katzenbiss zu behandlungswürdigen Problemen führt. Grundsätzlich sollten Sie Tierbisse immer behandeln lassen. Dies gilt noch mehr für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Bakterien können nach Katzenbiss Infektionen hervorrufen
Katzen haben relativ lange, spitze Zähne, die tief ins Gewebe eindringen können. Bakterien, die an den Katzenzähnen beziehungsweise am Speichel haften, können unter die Haut geraten und zu einer Infektion führen. Häufig sind Hände oder Unterarme betroffen, wenn Katzen beißen. Im schlimmsten Fall kann der Biss – auch, wenn er kaum sichtbar ist – zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung (Sepsis) oder anderen Krankheiten führen, meist dann, wenn eine Infektion auf die Gelenke oder die Sehnenscheiden übergreift.
Die Infektionsgefahr bei einem Katzenbiss ist auch deshalb so hoch, weil die Bisswunde eher dezent ausfällt und – anders als etwa bei der Wunde nach einem Hundebiss – schneller verschlossen ist und so nicht ordentlich ausgewaschen werden kann. Dies führt dazu, dass sich die Bakterien ungestört unter der Haut vermehren können. Ein Katzenbiss ist daher meist gefährlicher als der oft schlimmer aussehende Hundebiss.
Von Katze gebissen: Was tun?
Wenn Sie von einer Katze gebissen wurden, sollten Sie die Wunde schnellstmöglich desinfizieren. Haben Sie kein Desinfektionsmittel zur Hand, waschen Sie die Bissstelle gründlich mit Wasser aus. Wurden Sie im Bereich von Gelenken oder Sehnen gebissen, ist ein Besuch beim Arzt immer ratsam. Die gefährlichen Bakterien im Katzenmaul sorgen oft dafür, dass die Wunde anschwillt. Charakteristisch für eine Infektion sind auch Rötungen, die auch nach Stunden noch vorhanden sind. Der Arzt reinigt die Wunde und verschreibt Ihnen womöglich Antibiotika.
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