Schnurrhaare sind für Katzen lebenswichtig, da sie sich ohne sie nur schwer orientieren können, denn: Vibrissen sind ein wichtiger Teil ihres Tastsinns. Die feinen Antennen nehmen viel aus der Umwelt wahr und helfen den Samtpfoten dabei, sicher und präzise durch das Leben zu streifen.
Was sind Schnurrhaare eigentlich?
Bei Schnurrhaaren handelt es sich um die langen, zu den Seiten abstehenden Haare, rund ums Katzenmaul. Was die wenigsten Leute wissen: Auch über den Augen, an einigen Gelenken und am Kinn besitzen unsere Minitiger Vibrissen. Im Schnitt besitzt eine Miez 24 Schnurrhaare. Mit der Zeit kann es vorkommen, dass die dicken Haare ausfallen – sicherlich haben Sie schon einmal ein paar Exemplare davon in der Wohnung gefunden.
Dies ist normal und in der Regel kein Problem, da sie wieder nachwachsen. Übrigens: Der Name "Schnurrhaare" hat nichts mit dem Katzenschnurren zu tun. Woher der Name ursprünglich stammt, ist nicht klar. Womöglich hängt es damit zusammen, dass die Haare um Gesicht wie ein Schnurrbart aussehen, der zu den Seiten absteht. "Schnurrbart" stammt vermutlich vom niederdeutschen Wort "snurbaard" aus dem 18. Jahrhundert ab – "snurre" bedeutet hierbei soviel wie "Schnauze". Es handelt sich also um einen Bart, der im Mundbereich wächst, also da, wo sich auch die sichtbarsten Schnurrhaare bei der Katze befinden.
Schnurrhaare von Katzen sind Teil des Tastsinns
Die Vibrissen sind mit unzähligen Nervenenden verbunden und nehmen selbst die kleinsten Luftzüge in der Umgebung wahr. So sind die Schnurrhaare zum Beispiel bei der Jagd in freier Wildbahn unerlässlich, da sie der Katze einen Eindruck der Umgebung vermitteln, auch bei schlechter Sicht. Gleichzeitig geben die Haare Informationen darüber, ob sich Feinde anschleichen, sodass Katzen schnell flüchten können, wenn ihre Schnurrhaare das Signal dazu geben. Noch ein Beispiel aus der Wildnis: Mithilfe der Vibrissen, gelingt es Katzen auch, die ideale Stelle für den tödlichen Biss im Nackenbereich ihrer Beute ausfindig zu machen. Sie merken mit den "Katzenfühlern", ob sich das Tier noch bewegt, wo das meiste Blut pulsiert und können dann gezielt zubeißen.
Auch für Hauskatzen sind die Vibrissen natürlich wichtig, auch wenn es weniger um das Jagen oder Flüchten geht, sondern um andere, alltägliche Handlungen. Der Tastsinn kommt bei Katzen nahezu in jeder Situation zum Einsatz und gehört zu den wichtigsten Sinnen unserer Sofalöwen.
Vibrissen verraten uns viel über Gemütszustand
Vibrissen spielen auch in der Kommunikation eine Rolle. So können wir als Katzenhalter bei genauer Beobachtung viel über den Gemütszustand unserer Fellnasen herausfinden. Hier drei Beispiele, auf die Sie bei Ihrer Miez achten können:
• Seitlich ausgerichtete, kaum aufgefächerte Schnurrhaare: Die Katze ist wahrscheinlich ruhig und gelassen – es geht ihr gut.
• Dicht nach hinten gerichtete Schnurrhaare: Die Katze hat allem Anschein nach Angst und befindet sich womöglich sogar kurz vor einem Angriff.
• Aufgefächerte und nach vorne ausgerichtete Schnurrhaare: Die Katze ist aufmerksam und bereitet sich wahrscheinlich auf eine Aktion vor – womöglich einen Sprung oder Flucht.
Diese Themen auf einfachtierisch.de könnten Sie auch interessieren:
Orientierungssinn von Katzen: So finden sie zurück nach Hause