Wenn Katzen ihren eigenen Kopf haben und rigoros Zuwendung von ihren Besitzern einfordern, dann kann das ein Anzeichen von Statusaggressionen sein. Doch wie genau macht sich dieses seltene Phänomen bemerkbar?
Symptome von Statusaggressionen bei Katzen
Statusaggressionen sind eine Aggressionsform, die im Zusammenleben einer Gemeinschaft auftreten kann. Sie steht im Zusammenhang mit dem sozialen Status. Damit ist sowohl der des Tieres als auch der des Menschen gemeint.
Typisch für statusaggressive Katzen ist, dass sie stets die Kontrolle haben wollen. Tanzt der Zweibeiner mal nicht nach ihrer Pfeife, dann wird nicht nur gefaucht, geschlagen oder gekratzt, sondern auch ernsthaft zugebissen. Statusaggressionen bei Katzen gehen also mit heftigem Widerstand gegen den Besitzer einher.
Die US-amerikanische Katzenverhaltenstherapeutin Mikel Maria Delgado hat sich einmal genauer mit statusbedingten Aggressionen bei Katzen befasst. Ihr zufolge sind betroffene Tiere selbstbewusst und menschenbezogen. Darüber hinaus zeichnen sich die Katzen dadurch aus, dass sie intensiven Körperkontakt zu Menschen suchen – und das muss nicht zwangsläufig eine vertraute Person sein.
Gerne legen sich statusaggressive Katzen auf den Schoss oder die Brust einer auserwählten Person. Auf Versuche, sie zu entfernen, reagieren die Tiere mit heftigen Attacken, und zwar ohne, dass es vorher Anzeichen dafür gibt.
Woher kommt das aggressive Verhalten?
Wenn die Katze Königin sein will, dann liegt diesem Verhalten in erster Linie die Angst um das eigene Territorium zugrunde. Revierstreitigkeiten sind die häufigste Ursache für Statusaggressionen bei Katzen. Sie sind jederzeit möglich – selbst dann, wenn die Tiere jahrelang mit ihren Besitzern friedlich zusammengelebt haben.
Was begünstigt Statusaggressionen bei Katzen?
Katzenexpertin Mikel Maria Delgado hat herausgefunden, dass statusaggressive Katzen insbesondere aus kleinen Haushalten stammen, in denen die Vierbeiner häufig zurechtgewiesen wurden und in denen es viele Tabuzonen gab. Bestimmte Räume, Betten, Esstische oder Arbeitsplatten wurden den Katzen verboten, sodass es für die Tiere kaum Rückzugsmöglichkeiten gab.
Statusbedingte Aggressionen bei Katzen: Was tun?
Wenn Halter Statusaggressionen bei ihrer Katze feststellen, dann kann eine tierpsychologische Beratung helfen. In den meisten Fällen wirkt sich ein Beschäftigungsprogramm positiv auf das Verhalten des Vierbeiners aus. Das kann zum Beispiel ein Clickertraining sein.
Auch kann eine katzengerechte Wohnungsgestaltung die Angst um das eigene Territorium und die damit verbundenen Statusaggressionen ausbremsen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass sich die Besitzer Tipps holen, wie sie sich selbst schützen können und wie sie deeskalierend auf ihre statusaggressive Katze einwirken können.
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