Katzenhaltung

Sozialverhalten: So lösen Katzen Konflikte

Katzen verfügen über ein ausgeklügeltes Sozialverhalten, um mit ihren Artgenossen auszukommen. Konflikte bleiben dabei manchmal nicht aus, doch in der Regel versuchen die Samtpfoten, Streitereien aus dem Weg zu gehen.
Zwei Katzen begegnen sich und beschnuppern sich freundlich – Shutterstock / Seiji
Zwei Katzen begegnen sich und beschnuppern sich freundlich – Shutterstock / Seiji

Unter Katzen herrscht eine sogenannte relative Rangordnung, die das Sozialverhalten mitbestimmt. Das bedeutet, dass es in der Regel von Ort und Zeit abhängt, welche Katze dominiert und welche die Unterlegene ist. Um das herauszufinden, gehen die Tiere jedoch nur in Ausnahmefällen auf Konfrontationskurs. Konflikte klären sie im Prinzip lieber auf friedliche Weise.

Katzen vermeiden Konflikte gern

Durch Duftmarken, die sie mit Kratzspuren und Urin in ihrem Revier verteilen, kennzeichnen Katzen ihre bevorzugten Jagd- und Ruheplätze. Dabei kann es vorkommen, dass mehrere Samtpfoten dieselben Plätze für sich beanspruchen, jedoch zu unterschiedlichen Tageszeiten. Auch diese Informationen können die klugen Tiere den Duftmarken ihrer Artgenossen entnehmen. Auf diese Weise können sie ihren Tag so organisieren, dass sie sich mit anderen Katzen nicht ins Gehege kommen.

Passiert dies trotzdem einmal – zum Beispiel an Durchgängen oder Reviergrenzen – lässt eine Katze die andere meist an sich vorbeigehen und betritt den Weg erst danach. Mit diesem Sozialverhalten schont die Katze ihre Kräfte – schließlich kann sie nicht so gut jagen, wenn sie sich mit ihren Artgenossen vorher in einer Streitigkeit verausgabt oder gar verletzt hat.

Sozialverhalten bei Begegnungen mit Artgenossen

Doch auch unter Katzen gibt es Sympathien und Antipathien, die das Sozialverhalten beeinflussen können. Stehen die Tiere neutral zueinander, gehen sie normalerweise aneinander vorbei und lassen es nicht auf Konflikte ankommen. Oft lassen sich dabei Beschwichtigungssignale beobachten, die denen von Hunden ähneln. Gähnen, den Kopf abwenden oder Blinzeln gehören dazu. Artgenossen, die sich mögen und Freunde sind, beschnuppern sich und begrüßen sich mit Nasenstupsern und kurzem Aneinanderreiben. Ist das Vertrauen zwischen den Tieren besonders groß, darf auch einmal der Hintern der anderen Katze beschnüffelt werden.

Trotz dem für gewöhnlich friedlichen Sozialverhalten kann es passieren, dass zwei Katzen sich nicht ausstehen können. Oder eine Katze versucht, sich einen bestimmten Platz im Revier einer anderen Katze zu erkämpfen. Dann entstehen Konflikte, die ausgefochten werden müssen. Bei Katern kommt als Konfliktpotenzial noch ihr Paarungsverhalten hinzu, wenn sie eine rollige Katzendame entdeckt haben. Dann kämpfen sie mit ihren Geschlechtsgenossen um die Gunst der Katzendame. Meistens versuchen es die Katzengegner zunächst mit Imponiergehabe. Sie starren sich gegenseitig an, bis einer ausweicht und sich davonschleicht. Oder sie geben dunkel grollende Laute von sich und gehen in Kampfhaltung, um dem anderen zu drohen. Gibt in Ausnahmefällen keiner nach, kommt es zum Kampf.

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