Katzenhaltung

Musik für Katzen: Diese Klänge lieben Samtpfoten

Im Disney-Film "Aristocats" sangen die Fellnasen "Katzen brauchen furchtbar viel Musik", aber mögen die Samtpfoten tatsächlich die jazzigen Klänge aus dem Zeichentrickfilm? Wissenschaftler fanden heraus: Spezielle Katzenmusik gefällt den Stubentigern tatsächlich, doch mit Menschenmusik können sie nicht viel anfangen.
Welche Musik hören Katzen am liebsten? Diese Minimiez mag wohl am liebsten Klavierklänge – Shutterstock / Inna Astakhova
Welche Musik hören Katzen am liebsten? Diese Minimiez mag wohl am liebsten Klavierklänge – Shutterstock / Inna Astakhova

Menschenkinder können bereits hören, wenn sie auf die Welt kommen und nehmen vermutlich auch schon davor den Herzschlag ihrer Mutter wahr. Hören wir Menschen Musik, deren Takt und Frequenz uns an den Herzschlag erinnert, empfinden wir das als angenehm. Katzenbabys hingegen hören kaum etwas, wenn sie auf die Welt kommen, und lernen erst in den folgenden Wochen Geräusche und Lautsprache ihrer Artgenossen kennen. Unter anderem darauf sollte Musik für Katzen abgestimmt sein.

Mögen Katzen Musik für Menschen?

Menschen gefällt die unterschiedlichste Art von Musik – mit und ohne Text, laut und leise, schnell und langsam – mit den verschiedensten Instrumenten. Das Tempo des menschlichen Herzschlags liegt bei 60 bis 70 Schlägen pro Minute und wird als besonders beruhigend empfunden. Katzen entspannen hingegen am besten bei Klängen, die sich an das Tempo und die Frequenz des Katzenschnurrens orientieren – und das sind 1.200 Schläge pro Minute. Das Schnurrgeräusch klingt dennoch ruhiger und nicht hektischer für Katzenohren als der menschliche Herzschlag, da es gleichmäßiger klingt.

Laute Musik mit aggressivem Gesang und relativ viel Text sowie einem schnellen, abgehackten Rhythmus wie Heavy Metal mögen Katzen in der Regel am wenigsten. Auch Jazz ist nichts für sie, da es zu unruhig ist und zu viele verschiedene Instrumente spielen. Am ehesten können Katzen noch klassischer Musik etwas abgewinnen – sie scheinen sich zumindest nicht daran zu stören.

Komponist entwirft Musik für Katzen

Der Musiker David Teie machte es sich vor rund einem Jahr zur Aufgabe, Musik speziell für Katzen zu komponieren. Er legte den Fokus vor allem auf Klänge und Geräusche, die die Fellnasen als entspannend und vertrauenserweckend empfinden; neben dem wohligen Schnurren der Katzenmutter ist dies das Sauggeräusch beim Milchtrinken der kleinen Katzenbabys. Darüber hinaus nimmt das Katzengehör weitaus höhere Tonlagen wahr als das Menschengehör. Daher hat Teie in seinen Kompositionen hohe Harfenklänge eingebaut, die an Vogelzwitschern erinnern. Damit die Musik für Katzen auch für Menschenohren angenehm ist, hat er außerdem noch Cello und Geige hinzugenommen, die die Samtpfoten zumindest nicht für störend erachten.

In einer Studie, die 2015 im Fachjournal "Applied Animal Behaviour Science" veröffentlicht wurde, spielten Wissenschaftler Katzen einerseits klassische Musik vor, andererseits die speziell für sie komponierten Klänge. Auf die Klassik reagierten die Samtpfoten nicht, es schien sie nicht weiter zu interessieren. 77 Prozent der Stubentiger reagierten jedoch positiv oder entspannt auf die Katzenmusik. Sie näherten sich den Lautsprechern, schnupperten neugierig daran und stupsten sie teils mit ihren Köpfchen an.

Wenn Sie wissen wollen, wie Katzenmusik klingt, können Sie in das Video von "Music for Cats" von David Teie hineinhören:

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