Katzenhaltung

Katzen & Mimik: Körpersprache im Gesicht richtig deuten

Mimik ist ein wichtiger Anhaltspunkt, um die Körpersprache von Katzen zu deuten. Die Stellung von Ohren und Schnurrhaaren, die Bewegung der Lippen und die Größe der Pupillen verraten einiges über die Gefühle der Vierbeiner.
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Nicht nur die Körpersprache, auch die Mimik ihrer Lieblinge sollten Katzenbesitzer deuten können. Oft klappt das intuitiv. Doch manchmal liegen Menschen auch arg daneben, denn die Mimik von Katzen ist teilweise sehr verschieden von menschlichen Gesichtsausdrücken.

Blickkontakt: Wer wegschaut, verliert

Wenn Katzen jemanden anschauen, kann das ganz unterschiedliche Intentionen haben. Gegenüber vertrauten Menschen signalisieren die Samtpfoten damit einfach nur Aufmerksamkeit. Mit ihren Artgenossen veranstalten Katzen aber schon mal Anstarrwettbewerbe: Wer wegschaut, verliert; denn das Vermeiden von Blickkontakt zeigt Friedfertigkeit oder die Bereitschaft zur Unterwerfung.

Das mag ein Grund sein, warum sich Katzen immer an die Besucher anschmiegen, die am wenigsten mit Katzen anfangen können – im Gegensatz zu echten Katzenfans starren sie die Stubentiger nicht ständig an und verhalten sich aus Katzenperspektive damit viel einladender.

Zwinkern & Pupillengröße in der Katzensprache

Die Größe der Pupillen verändert sich bei wechselnden Lichtverhältnissen, doch auch die Gefühlslage der Katze hat Einfluss auf die Pupillengröße: Bei großer Erregung wird der schwarze Bereich im Auge deutlich größer. Diese Erregung kann sowohl Freude über ein Leckerchen sein als auch Anspannung, weil ein Feind in der Nähe ist. Weit geöffnete Augen zeigen ebenfalls, dass das Tier seine Umgebung sehr aufmerksam beobachtet, womöglich Angst hat. Nur wenn sie sich wirklich sicher und entspannt fühlen, schließen die Tiere die Augen komplett.

Bei einem typischen, schlitzförmigen Katzenauge ist tendenziell Vorsicht geboten. In Angriffslaune kneifen sie die Augen zu einem schmalen Schlitz zusammen, um das Verletzungsrisiko zu verringern. Ein schnelles Zwinkern deutet auf Stress hin, wohingegen ein- bis zweimal langsames Blinzeln eine freundliche Geste darstellt. Ihre Katze lächelt Sie damit quasi an.

Ohrenstellung ergänzt die Katzen-Mimik

Ohren sind ein wichtiger Teil der Mimik einer Katze. Zum Lauschen drehen die Samtpfoten die Ohren allerdings in die Richtung, aus der das Geräusch kommt. Das macht es mitunter schwierig, die Ohrenbewegungen richtig zu deuten. Grundsätzlich gilt aber: In entspanntem Zustand schauen die Ohrmuscheln nach vorn. Passiert gerade etwas Spannendes, richten sie sich besonders gerade auf.

Zeigen die Ohrmuscheln der aufgestellten Ohren nach hinten, ist das eine Drohgebärde, die einem möglichen Angriff vorausgeht. Außerdem können die Ohren aus dieser Position schnell angelegt werden – das schützt vor Verletzungen. Angelegte Ohren zeigen Angst, wenn die restliche Mimik und Gestik nicht auf eine Angriffshaltung hindeuten. Bewegen sich die Ohren unruhig, ist das Tier vermutlich nervös.

Mundbewegungen und Schnurrhaare als Mittel der Kommunikation

In einem entspannten Normalzustand bewegen sich die Lippen nicht besonders und die Schnurrhaare stehen unauffällig zur Seite. Passiert etwas Aufregendes, fächern sich die Barthaare sehr weit auf, damit der Katze nichts entgeht. Bei Angst oder Skepsis wirkt das Katzengesicht schmal und spitz: Die Lippen sind zusammengepresst und die Schnurrhaare eng an den Kopf gelegt.

Ziehen die Samtpfoten die Oberlippe hoch und lassen dabei den Unterkiefer fallen, bringen sie damit Frustration zum Ausdruck. Auch das Lecken der Nase steht nicht etwa für Hunger, sondern eher für: "Beschäftige mich!"

CatFACS – die Wissenschaft hinter der Katzen-Mimik

FACS steht für Facial Action Coding System, also ein System zur Kodierung von Gesichtsbewegungen, und wurde ursprünglich für Menschen entwickelt. Heute wird es aber in Abwandlungen auch für andere Säugetiere, wie Pferde (EquiFACS) und Katzen (CatFACS) angewendet.

Wissenschaftler aus dem englischen Portsmouth haben die möglichen Muskelbewegungen im Katzengesicht katalogisiert und so eine Grundlage geschaffen, auf der Forscher den Zusammenhang zwischen Mimik und Emotion bei Katzen deuten können. Bisher sieht es so aus, als hätten Katzen nur drei messbare Gesichtsausdrücke. Vermutlich kommt das computergestützte System bei der Auswertung des Bildmaterials aber nicht gut mit dem Fell der Vierbeiner klar. Außerdem waren die Versuchsgruppen bisher eher klein.

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