Der Moment, wenn Ihre Katze kratzt, und dies am Fenster und das erste Mal, dürfte den zugehörigen Menschen ganz schön verwundern. Denn es ist schon verblüffend: Kaum haben Sie das Gefühl, Ihre Maunz komplett durchschaut zu haben, da fällt ihr schon wieder etwas völlig Neues ein. Hier können Sie sich ein Bild davon machen, was hinter diesem Verhalten steckt.
Was geht da draußen?
Auch für eine Katze ist es interessant, was hinter der Fensterscheibe existiert und passiert. Noch spannender wird die Angelegenheit, wenn ein Artgenosse oder ein Hund zu sehen ist. Dann lautet die Frage ihres Stubentigers: "Die da draußen werden doch wohl nicht zu mir hereinkommen, oder?" Um sich dessen zu versichern, wird die Glasfläche mit den Pfoten abgecheckt. Ergo: Ihre Katze kratzt am Fenster. Auch die umgekehrte Variante ist denkbar und das Haustier will an etwas da draußen gelangen – dann beinhaltet das vergebliche Kratzen an der Scheibe meistens einen ordentlichen Schuss Frustration.
Ich will meine Krallen schärfen
Wenn Ihr schnurrender Begleiter auf dem Allerwertesten sitzt und die Katze kratzt mit beiden Pfoten am Fenster, folgt sie höchstwahrscheinlich dem instinktiven Bedürfnis, ihre Krallen zu schärfen. Glas wird dazu nicht in der Lage sein. Aber Hand aufs Herz: Wer kommt nicht auf krude Ideen zuweilen?
Mein Duft soll in die Welt
Auch diese Variante ist instinktgesteuert: Ihre Fellnase will unbedingt ihren Duft in die Welt tragen. Dafür wird alles Mögliche angekratzt, um an der Oberfläche ihr persönliches Aroma zu hinterlassen – ob Möbel, Menschen oder Fenster. Duftdrüsen an den Pfoten Ihrer Mieze sind die Voraussetzung, dass dieser Plan gelingt. Ihre Katze kratzt also aus reinen Parfum-Gründen.
Ich muss mich dringend mal strecken
Steht die Katze sehr aufrecht und mit den Vorderbeinen weit über den Kopf gestreckt, handelt es sich wohl um eine Dehnungsmaßnahme. So ein Yoga-Stretching ist auch für Ihre Fellis ziemlich entspannend – vor allem dann, wenn sie vorher ewig lang in ein und derselben Position ein Nickerchen gehalten hat. Die Streckung nach oben und das Kratzen am Fenster dehnt die Rückenmuskulatur des Tieres.
Maßnahmen gegen das Fensterkratzen
Geht Ihnen das Kratzen am Fenster auf die Nerven oder zieht der Gebrauch von Pfoten und Krallen Materialschäden an Rahmen und Fenster nach sich, hilft der Versuch, die Zone für Ihr Tier uninteressant zu machen. Stellen Sie zum Beispiel etwas Größeres vor das Fenster. Gleichzeitig können Sie ein anderes Plätzchen anbieten und gestalten, das als neuer Beobachtungsposten dient. Auch ein Versuch mit doppelseitigem Klebeband hat bei so einigen Samtpfoten Früchte getragen. Kleben Sie einen Streifen auf der Höhe auf, in der Ihre Katze mit den Pfoten kratzt. Der Klebeeffekt ist dem Tier für gewöhnlich unangenehm und die meisten Katzen ziehen es vor, diese Fläche künftig nicht mehr zu berühren. Ein Kratzbaum könnte überdies helfen, Ihrer Katze die Möglichkeit zum Krallenwetzen zu geben, ohne dass Ihre Fenster darunter leiden müssen.
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