Nicht nur Hunde, sondern auch Katzen knurren. So ganz scheint der Laut nicht zu den niedlichen Samtpfoten zu passen. Tatsächlich ist das Knurren aber eine vielfältige und vor allem wichtige Art der Katzenkommunikation, die in freier Wildbahn mitunter Leben retten kann.
Wenn eine Katze knurrt, dann verengt sie ihre Augen, zeigt mitunter ein Stück weit ihre Zähne und legt ihre Ohren zurück. Nur warum genau verhalten sich die Vierbeiner so?
Katze knurrt zur Drohung und Warnung
Wie bei anderen Tieren auch kann das Knurren bei Katzen eine als Vorstufe zum Angriff gesehen werden. Dann bedeuten die bedrohlichen Laute so viel wie: "Bleib mir bloß vom Leib!" Eure Katze knurrt beim Essen beispielsweise, um Artgenossen ebenso wie euch zu signalisieren, dass ihr dieses Futter besser niemand streitig machen sollte. Getreu dem Motto: "Pfoten weg vom Napf, das ist meins!"
Eine Katze knurrt eine andere Katze zudem an, wenn sie das andere Tier vor einer Gefahr warnen möchte. In freier Wildbahn ist dies etwa dann wichtig, wenn die Katzenmama ihren Jungen signalisieren möchte, dass ein Fressfeind kommt und die Kleinen schnell ins Versteck zurückkehren sollen.
"Meine Katze knurrt und faucht aber mich an und nicht ihre Artgenossen", denkt sich nun möglicherweise manch ein Katzenhalter. Auch dann kann das Geräusch als Warnsignal gemeint sein! Hat möglicherweise gerade jemand geklingelt und die Katze nimmt beispielsweise den Postboten vor der Tür als Eindringling wahr, warnt sie Herrchen und Frauchen unter Umständen mit ihrem Knurren.
Knurren aus Angst und Überraschung
Das Knurren aus Angst und Überraschung ist ebenfalls von einer möglichen Gefahr motiviert. Sieht sich eure Fellnase plötzlich einem Hund oder einem fremden Menschen gegenüber, kann sie sich so erschrecken, dass Knurren eine instinktive Furcht-Reaktion ist. Sie geht dann in die Defensive und zeigt dies dem Gegenüber mit Knurrgeräuschen.
Ein Knurren infolge einer Stresssituation ist ebenso denkbar. Hat die Katze keine Möglichkeit, aus einer Situation zu entkommen, reagiert sie mitunter mit genau diesem Verhalten.
Genervtes Knurren bei Katzen
Ähnlich wie ein "knurriger Mensch", der genervt von anderen ist, kann auch eine Katze ihren Unmut oder ihre schlechte Laune durch Knurren ausdrücken.
Beispielsweise wenn ihre eure Mieze aus dem Schönheitsschlaf weckt. Möglicherweise knurrt eure Katze auch beim Streicheln. Dann kann es sein, dass sie möglicherweise in dem Moment einfach keine Lust auf eure Liebkosungen hat.
Eine weitere Möglichkeit: Eure Katze knurrt und faucht beim Spielen, wenn sie ein Spielzeug nicht mehr hergeben will oder von dem Spiel frustriert ist. So ergeht es auch der Samtpfote im folgenden Video.
Knurren als Zurechtweisung
Viele Katzen knurren auch dann, wenn sie ihre Katzenbabys erziehen beziehungsweise maßregeln wollen. Jungkatzen stellen mitunter viel Blödsinn an, begeben sich in Gefahren oder stecken ihre Nasen irgendwo hinein, wo sie nicht hingehören. Da kann Mama Katze schon einmal ungemütlich werden und ihren Rabauken durch Anknurren mitteilen, dass sie gar nicht erfreut über deren Verhalten ist.
Knurren beim Schlafen
Schlaf nimmt bei Katzen einen Großteil ihres Tages ein. So wie die Samtpfoten dabei schon mal Geräusche wie Schnurren, Kauen oder Schmatzen von sich geben, so können sie währenddessen auch schon mal knurren – gerne auch in Verbindung mit zuckenden oder zappelnden Bewegungen. All das ist dann lediglich Indiz dafür, dass eure Katze höchstwahrscheinlich im Schlaf träumt.
Schmerzen als mögliche Ursache
Könnt ihr all diese Möglichkeiten als Grund für das Knurren eures Stubentigers ausschließen, bleibt noch der Faktor Schmerz. Arthritis, Zahnschmerzen und andere Krankheiten können dazu führen, dass Berührungen eurem Haustier unangenehm sind oder es unleidlich wird. In diesem Fall solltet ihr einen Tierarzt aufsuchen.
Kann eine körperliche Ursache ausgeschlossen werden, hat eure Katze eventuell seelischen Kummer – ein Katzenpsychologe kann dann helfen.
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