Dass Katzen ihrem Jagdtrieb gern allein nachgehen, heißt nicht, dass sie Einzelgänger sind. Sie putzen sich gegenseitig, kuscheln und spielen miteinander, fressen Kopf an Kopf und leisten sich Gesellschaft, während ihre Besitzer nicht da sind – kurz gesagt: Der Mensch ist für eine Katze nicht dasselbe wie ein Artgenosse. In Einzelhaltung wird sie einsam und traurig, wenn ihre Besitzer etwa bei der Arbeit sind – die Haltung von zwei gut harmonierenden Samtpfoten ist deshalb einfach artgerechter. Dies gilt insbesondere für Katzenbabys!
Wichtig: Die Katzen müssen zueinanderpassen
So sozial Katzen auch sind: Sie können auch das Gegenteil beweisen, wenn sie nicht zueinanderpassen. Im Hinblick auf Charakter, Temperament und Statur gibt es große Unterschiede bei Katzen, die zu ungünstigen Konstellationen führen können. Typ und Alter spielen dabei eine wichtige Rolle.
Tendenziell ist es eine gute Idee, sich von Anfang an zwei Kitten anzuschaffen, die sich schon im Wurf besonders gut verstanden haben. Vielleicht hat der Züchter ja ein Paar im Auge, das wunderbar miteinander harmoniert und kann Ihnen bei der Auswahl helfen. Auch er wird ihnen wahrscheinlich von der Einzelhaltung abraten.
Katze alleine halten: Nur in Ausnahmen
Es gibt natürlich auch Ausnahmen, in denen Sie eine Katze allein halten müssen: Manche Vierbeiner sind weniger auf das soziale Zusammenleben geprägt, als andere. Zum Beispiel, weil sie zu früh abgegeben und von ihrer Katzenmutter getrennt wurden, sodass ihnen die wichtige Zeit fehlt, in der sie noch mit ihren Geschwistern gespielt, gejagt und herumgetobt hätten.
Wenn Sie eine Katze alleine halten, kann es außerdem sein, dass sie sich daran gewöhnt und ihre sozialen Kompetenzen verlernt. Eine solche Katze wieder an eine zweite Katze zu gewöhnen, ist schwierig. Dass Katzen dagegen wirklich als Einzelgänger geboren werden, kommt selten vor – hält man sie trotzdem allein, kann es sein, dass man ihr die Chance auf ein artgerechtes Zusammenleben für immer nimmt.
Weitere Folgen der Einzelhaltung
Die Einzelhaltung von Katzen ist wie jede nicht artgerechte Tierhaltung in ihren Konsequenzen nur schwer abzusehen. Während einige Samtpfoten scheinbar relativ gut damit zurechtkommen, entwickeln andere ernsthafte psychische Probleme. Eine typische Folge der Einzelhaltung von Katzen ist eine extreme Anhänglichkeit dem Menschen gegenüber. Die Tiere suchen sich gewissermaßen Ersatz für den fehlenden Artgenossen. Ein Mensch kann diesem Anspruch der Miez jedoch nicht gerecht werden, auch, weil er natürlich nicht so viel Zeit hat, wie eine zweite Katze hätte – etwa zum Spielen. Schnell stellt sich daher Unterforderung ein. Hier eine Zusammenfassung möglicher Symptome in Folge der Einzelhaltung:
• Extreme Anhänglichkeit an den Menschen (Ersatzsuche)
• Unterforderung
• Hyperaktivität
• Aggressivität (z. B. Kratzen, Beißen)
• Depressionen
• Zerstörungswut (z. B. Kratzen an Möbeln)
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