Katzen hatten im alten Ägypten die meiste Zeit über eine Sonderstellung, wurden oftmals feierlich bestattet und im Rahmen der Bastet-Verehrung sogar mumifiziert. Kein Wunder also, dass die Katze als Motiv auch in der Religion beziehungsweise in den Bildnissen einiger Götter auftauchte. Leider hatte der Katzenkult für die Fellnasen zeitweise auch unschöne Folgen.
Eigenschaften der Göttin Bastet im alten Ägypten
Die sanftmütige Göttin Bastet hat viele Eigenschaften, die der Katzengöttin einen besonderen Platz in der ägyptischen Mythologie zuweisen. Ursprünglich besaß sie auch zornige Eigenschaften, die jedoch an die Göttin Sachmet abgegeben wurden. Die als Tochter des Sonnengottes Ra dargestellte Frau mit dem Katzenkopf (in älteren Überlieferungen mit Löwenkopf), steht unter anderem für:
• Fruchtbarkeit und Schwangerschaft
• Liebe und Sexualität
• Freude und Feiern
• Tanz und Musik
Sie wurde auch als Schutzgottheit gegen das Böse und die Dunkelheit verehrt. Der Kampf Licht gegen Schatten hatte eine große Bedeutung im alten Ägypten. Die Katzengöttin Bastet kämpfte den Überlieferungen zufolge unter anderem gemeinsam mit dem Sonnengott Ra gegen die Schatten und den Schlangengott Apohis.
Auch bei schwangeren Frauen hatte Bastet einen besonderen Stand, da sie auch als Patronin der Schwangeren angesehen wurde. So betete man etwa zu ihr, wenn die Niederkunft bevorstand.
Verschiedene Darstellungen der Göttin Bastet
Im Laufe der Jahre gab es immer wieder verschiedene Darstellungen der Katzengöttin Bastet. In der Frühzeit wurde sie als Löwin oder Frau mit Löwenkopf gezeigt. So konnte man sie leicht mit Sachmet, Menhit oder auch Thermutis verwechseln. Später gab es mehr und mehr Darstellungen als Frau mit Katzenkopf – der Kopf entsprach in etwa dem einer Hauskatze. Neuere Überlieferungen zeigen Bastet auch als eine sitzende Katze ohne menschliche Elemente.
Kulturraum und Verehrung von Bastet in Ägypten
Bastet wurde zunächst im Alten Reich in Memphis und vor allem Bubastis verehrt. Ihr "Katzenkult" verbreitete sich später dann über ganz Ägypten. Der Höhepunkt wird der griechisch-römischen Zeit im alten Ägypten zugeschrieben.
Aus Sicht von uns Katzenliebhabern grausam: Die Opferung von Katzen zur Mumifizierung war ein gängiges Motiv in der Verehrung von Bastet. Die Priester und Anhänger der Katzengöttin zogen durch das Land und verkauften Katzen in der Bevölkerung für Opferzwecke. Im berühmten Tal der Könige etwa wurden unzählige Katzenmumien gefunden, die dieser unschönen Praxis entstammen, bei der die Priester die Katzen nach Verkauf feierlich töteten und mumifizierten.
Immerhin: Wurde eine Katze außerhalb der heiligen Orte beziehungsweise nicht im Rahmen der Ehrerbietung von Bastet getötet, galt dies in Ägypten als schwerwiegendes Verbrechen. Zum Teil hatte dies sogar die Todesstrafe zur Folge.
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