Katzen mit Freigang haben vor allem in der Brutzeit Auswirkungen auf die Vogelwelt. Nur was können Sie eigentlich tun, um das Risiko für Amseln, Meisen, Tauben und Co. zu minimieren?
Was bedeutet der Freigang für Vögel in der Brutzeit?
In der Hauptbrutzeit zwischen April und Juni tragen Katzenhalter eine besondere Verantwortung, wenn sie Ihre Samtpfote herauslassen. Für Jungvögel ist der Freigang Ihres Tieres nämlich mit enormem Stress verbunden.
So können Vögel beispielsweise nur über Umwege zum Nest gelangen, gegebenenfalls nicht überall nach Nahrung suchen und ihre Jungtiere nur dann füttern, wenn gerade keine Katze zugegen ist. Der Vogel-Nachwuchs kann in Anwesenheit eines Freigängers also nur suboptimal versorgt werden.
Damit aber nicht genug: Denn Katzen besitzen auch über einen Jagdinstinkt. Ihren Spieltrieb leben sie beim Freigang dann oftmals auf Kosten der Vögel aus. Sie machen Jagd auf die Tiere, indem sie etwa auf Bäume klettern und Nester plündern.
Wenn Sie also Jungvögel vor Ihrer Freigänger-Katze schützen möchten, können Sie zum Beispiel dafür sorgen, dass Ihre Haustiere nicht allzu weit streunen – dafür ist es wichtig, sie kastrieren zu lassen. Eine kastrierte Katze bleibt normalerweise näher am Haus und der Kreis der Vogelbrutstätten in ihrem Revier wird überschaubarer.
Brutvögel im Garten schützen: Das können Sie noch tun
Ihre Freigänger-Katze während der Brutzeit zu Hause einzusperren, ist keine optimale Lösung für Ihr Tier. Die meisten freiheitsliebenden Samtpfoten werden dadurch schnell unruhig und können aggressiv reagieren.
Eine gute Alternative bestünde allerdings darin, den Freigang der Katze während der Brutzeit etwas einzuschränken, beispielsweise indem Sie sie an die Leine nehmen und ausführen.
Wenn sogar ein eigener Garten vorhanden ist, können Sie diesen vogelsicher gestalten und Ihrer Katze dort Freigang gewähren. Wie? Brüten in einem der Bäume in Ihrem Garten Vögel? Dann können Sie den Stamm mit einer glatten Manschette umwickeln, die der Katze das Hochklettern unmöglich macht.
Auch Hecken und Büsche, in denen Vögel brüten, sind schnell vogelsicher gemacht: Die sogenannte Verpiss-dich-Pflanze zum Beispiel verströmt einen Duft, den Katzen nicht leiden können – das liegt an den ätherischen Ölen, die sie absondert. Siedeln Sie diese Pflanze in der Nähe der Hecke an, die in der Brutzeit von Vögeln bevölkert wird. Dieselbe Wirkung hat übrigens Kaffeesatz, den Sie zum Beispiel in einem Beet verteilen können.
Worauf Sie beim Freigang während der Brutzeit achten sollten
Wenn Ihre Katze zeitlich begrenzten Freigang hat, sollten Sie sie möglichst in den Morgenstunden im Haus lassen. Zu dieser Zeit haben die Jungvögel oft Flugunterricht und wären dabei ein gefundenes Fressen für die talentierten Jäger.
Aber auch tagsüber sollten Sie besonders aufmerksam sein. Wenn Sie schimpfende Vögel im Garten hören, könnte es sein, dass eine Katze ihre Brut gefährdet – rascheln Sie mit Futter, um Ihr Haustier abzulenken und anzulocken und holen Sie es für eine Weile ins Haus.
Katzen und Brutzeit: Jagdspiele und Futter machen Vögel uninteressant
Eine ausgepowerte und satte Katze hat meist wenig Lust, sich draußen beim Freigang noch mit der Vogeljagd zu vergnügen. Spielen Sie also in der Brutzeit so viel wie möglich mit Ihrer Samtpfote und sorgen Sie dafür, dass sie ihren Jagdtrieb bei spannenden Spielen im Haus ausleben kann.
Natürlich sollten Sie Ihre Katze auch gut füttern, damit der Appetit auf Vögel aus dem Garten gar nicht erst aufkommt. Bedenken Sie das auch, wenn Sie in den Urlaub fahren und Nachbarn oder Freunde mit dieser Aufgabe betrauen.
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