Tierkrankheiten

Fettleber: Hepatische Lipidose bei Katzen

Die hepatitische Lipidose, auch als Fettleber bekannt, ist eine der häufigsten Lebererkrankungen bei Katzen. Sie tritt vor allem bei übergewichtigen Tieren auf, aber auch säugende Katzen oder Jungtiere in der Wachstumsphase können an der gefährlichen Leberverfettung leiden.
Übergewichtige Katzen neigen besonders zu einer Fettleber – Bild: Shutterstock / Pavel Mikoska
Übergewichtige Katzen neigen besonders zu einer Fettleber – Bild: Shutterstock / Pavel Mikoska

Eine Fettleber ist eine gefährliche Erkrankung, die vor allem eine zu dicke Katze treffen kann. Frisst ein solches Tier scheinbar von einem Tag auf den anderen nicht mehr und kommen zur Appetitlosigkeit auch noch Gewichtsabnahme, Mattigkeit und eine Gelbfärbung der Schleimhäute, der Haut und der Augenbindehäute hinzu, liegt der Verdacht auf eine Leberverfettung, im Fachjargon hepatitische Lipidose, nahe.

Fettleber: Darum darf die Katze nicht hungern

So paradox es klingt: Wenn eine Katze über längere Zeit keine Nahrung zu sich nimmt, kann das zu einer Leberverfettung führen. Denn wenn die Katze nicht frisst, mobilisiert ihr Körper seine Fettreserven. Während Menschen oder auch Hunde diese Fette dem Organismus zur Energielieferung zuführen können, fehlt der Katze dazu jedoch ein nötiges Enzym. Der Fettstoffwechsel der Leber gerät aus dem Gleichgewicht und die Fette lagern sich in den Leberzellen ein und zerstören diese.

Diese Besonderheit im Stoffwechsel, die bei Katzen heute zu einer Fettleber führen kann, war ursprünglich vermutlich durch das Fressverhalten der Vorfahren unserer Hauskatzen in freier Wildbahn bedingt. Die wilden Katzenarten jagten den ganzen Tag über nach Beute und fraßen viele kleine Portionen – durch die viele Bewegung und die eiweißreiche, allein aus Fleisch bestehende Nahrung, kam Übergewicht bei Katzen, die wild lebten, fast nie vor. Ihr Körper benötigte daher auch keine Enzyme, um Fettpolster für den Organismus verwertbar zu machen.

Hepatische Lipidose: Sofort zum Tierarzt

Haben Sie den Verdacht, dass Ihre Katze unter einer Fettleber leidet, besteht sofortiger Handlungsbedarf. Die Katze muss dringend Nahrung aufnehmen, um ihre Leberfunktion wieder ins Gleichgewicht zu bringen und eine Leberinsuffizienz zu verhindern. In den meisten Fällen ist dafür eine Zwangsernährung durch Infusionen oder eine Ernährungssonde in der Tierklinik nötig.

Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, ist es wichtig, dass Sie das Fressverhalten Ihrer Katze genau im Auge behalten – gerade wenn diese übergewichtig ist. Eine übergewichtige Katze dürfen Sie zudem niemals auf eine radikale Diät setzen. Soll Ihr Stubentiger abnehmen, darf das Futter nur sehr langsam und vorsichtig reduziert werden, um einer Fettleber vorzubeugen.

Diese Themen zur Katzengesundheit könnten Sie auch interessieren:

Leberinsuffizienz bei Katzen behandeln: Therapiemöglichkeiten

Lebererkrankungen bei Katzen: Formen und Ursachen

Grundregeln für eine gesunde Katze

Hat Ihnen der Artikel gefallen?
0
0
0 Kommentare

Weitere Artikel aus Katzengesundheit