Es ist sehr ungewöhnlich, dass Hunde nicht fressen wollen; kommt es dennoch zu Appetitlosigkeit bei Ihrem Vierbeiner, sollten Sie das daher aufmerksam beobachten. Ein Hund ist normalerweise nicht wählerisch mit dem Futter, trotzdem können Sie – sofern er keine anderen Krankheitssymptome zeigt – probieren, ob er generell das Fressen verweigert, oder ob er besondere Leckereien problemlos frisst. Beim leisesten Zweifel aber gilt: lieber zum Tierarzt gehen!
Ihr Hund will nicht fressen: Körperliche Gründe
Magen-Darm-Beschwerden, eine leichte Infektion oder ein verdorbener Magen durch schlechtes Essen können die Ursache sein, wenn Ihr Hund nicht fressen will. Bei Schmerzen verlieren Vierbeiner, nicht anders als wir Zweibeiner, den Appetit. Neben Bauchschmerzen sind jedoch auch Zahnschmerzen als Grund für die Appetitlosigkeit möglich. Haben sich Karies, Parodontitis und Zahnfleischentzündungen im Maul ausgebreitet, schmerzt das Kauen und der Hund verweigert die Nahrungsaufnahme.
Auch kann Ihr Geselle aus psychischen Gründen das Futter verweigern. Stirbt zum Beispiel ein enges Familienmitglied, schlägt das Tieren oft genauso auf den Magen wie Ihnen. Der Appetit wird nämlich über das Hungerzentrum im Gehirn gesteuert. Wenn dort Störungen vorliegen, frisst er nicht mehr. Neben Trauer können auch Stress, Angst oder Depressionen dazu führen, dass der Futternapf voll bleibt.
Bei Futterverweigerung lieber zum Tierarzt
Versuchen Sie, die Ursache für den "Hungerstreik" zu erkunden. Scheint er Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken zu haben, schauen Sie ihm am besten ins Maul, um Rötungen, Schwellungen oder nässende Stellen zu entdecken. Auch Zahnbelag und Zahnstein deuten darauf hin, dass das Problem im Hundemaul zu finden ist.
Wenn die Zähne und das Zahnfleisch Ihres Hundes gesund aussehen, sind Magen-Darm-Beschwerden eine weitere häufige Ursache für Appetitlosigkeit. Tasten Sie den Hundebauch ab: Ein verräterisch schmerzender Bauch ist meist steinhart. Das kann mehrere Gründe haben, womöglich hat Ihr Hund etwas gefressen, was er nicht vertragen hat, oder einen Fremdkörper verschluckt. Letzteres kann zu einem gefährlichen Darmverschluss führen. Eine Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit kann ebenfalls dahinter stecken – das gewohnte Hundefutter führt dann zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, Bauchschmerzen und Übelkeit.
Weitere chronische Erkrankungen können den Magen-Darm-Trakt in Mitleidenschaft ziehen und unter anderem zu Appetitlosigkeit führen. Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung etwa kann mit Futterverweigerung einhergehen. Wenn Ihr Hund nicht fressen will und außerdem schlapp, antriebslos wirkt sowie in kurzer Zeit viel Gewicht verliert, gehen Sie schnellstmöglich zum Tierarzt und lassen die Symptome abklären.
Tierpsychologe hilft bei seelischen Ursachen
Konnte der Tierarzt keine körperliche Ursache für die Appetitlosigkeit feststellen, stecken vermutlich psychische Gründe dahinter, dass Ihr Hund nichts frisst. Versuchen Sie, ihn mit viel Zuwendung, Spielen und gemeinsamen Spaziergängen und Ausflügen wieder aufzumuntern. Außerdem lässt er sich womöglich überzeugen, zimmerwarmes Futter zu fressen – vor allem, wenn es sich um seine Lieblingssorte oder eine besondere Delikatesse wie Rinderherz handelt. Ist Ihr Hund untröstlich, finden Sie Hilfe bei einem Tierpsychologen oder einem psychologisch geschulten Hundetrainer. Hauptsache, Sie warten nicht zu lange, bevor Sie mit Ihrem Vierbeiner erst zum Tierarzt und dann eventuell zum Tiertherapeuten gehen. Erkrankungen lassen sich in der Regel am besten behandeln, wenn sie möglichst früh erkannt wurden.
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