Hundehaltung

Trauer unter Hunden: Wenn Tiere den vierbeinigen Kameraden vermissen

Trauern Hunde auch? Stirbt der geliebte Kamerad Ihres Hundes, kann die Trauer des Tieres um den anderen Vierbeiner tatsächlich ungemein groß werden. Der Tod geht dem Haustier dabei genauso nah wie dem Herrchen und endet oft in einer Depression. Sie können Ihrem Hund aber helfen, die Trauer zu überwinden.
Trauer bei Hunden
Auch Hunde trauern um ihre Artgenossen - manchmal bis zur Depression. – Foto: Unsplash/Bharathi Kannan

Die Vierbeiner trauern in der Regel intensiv um ihre verstorbenen Kameraden im Haushalt. Sie suchen nach ihm, wollen nicht mehr fressen, nicht mehr spielen. Die Trauer ist für Hunde dabei eine genauso emotionale Angelegenheit, wie wir es von uns selbst kennen. Gründe dafür liegen in der sozialen Wesensart des Hundes.

Trauer von Hunden: Ganz ähnlich wie bei Menschen

Die Bindung des Hundes zu seinem Artgenossen oder seinem Herrchen ist ähnlich der Bindung zwischen Eltern und Kindern. Dazu kommen Hirnstrukturen, in denen Gefühle verarbeitet werden. Ein weiterer Faktor ist der Hormonhaushalt. Trauer führt bei Menschen zu einem Anstieg der Stresshormone im Blut, die Trauer bei Hunden läuft genauso ab.

Anzeichen für Trauer beim Hund:

  • Veränderungen der Schlafgewohnheiten
  • Verändertes Fressverhalten, möglicherweise Verweigerung des Futters
  • Nachlassendes Interesse an Aktivitäten
  • Plötzliche Angst vor dem Alleinsein
  • Ruheloses und zielloses Verhalten
  • Vermehrtes Heulen und Winseln
  • Rangstreitigkeiten mit anderen Hunden, falls zum Beispiel weiterhin mehrere Vierbeiner im Haushalt leben
  • Plötzliches angstbedingtes, aggressives Verhalten anderen Hunden gegenüber

Lassen Sie Ihren Hund Abschied vom tierischen Partner nehmen

Ihr Hund wird nach einem Verlust also auch trauern und Mitgefühl zeigen. Wie ihr Vierbeiner sanft über diese Trauer hinweg kommt? Viele Hundepsychologen empfehlen, dem Tier die Gelegenheit zum Abschied zu geben.

Falls es Ihnen möglich ist, holen Sie für eine eventuelle Einschläferung den Tierarzt zu sich nach Hause. So können Sie und Ihr Haustier gemeinsam vom besten Freund Abschied nehmen. Ihr Hund wird dabei auf natürliche Weise Kenntnis vom Tod des tierischen Kameraden bekommen und weniger trauern, da er mit Ihnen im Rudel lernt, dass der Tod etwas ganz Natürliches ist.

Routine und Gewohnheiten in der Trauerphase sind wichtig

Überfordern Sie Ihren Hund in der Anfangsphase der Trauer nicht und geben Sie ihm Zeit, allein über den Verlust hinwegzukommen. Allerdings ist es wichtig, dass Sie dabei die Routine im Umgang mit Ihrem Vierbeiner beibehalten. Füttern Sie ihn weiterhin zu den gewohnten Uhrzeiten oder gehen Sie mit ihm spazieren, wie Sie es auch vor dem Tod seines Partners getan haben. Das hilft Ihrem Hund, sein Stresslevel zu senken.

Verhätscheln sollten Sie Ihr Tier allerdings nicht, etwa, indem Sie es aus der Hand füttern, wenn es sein Futter verschmäht. Dieser Umgang könnte kontraproduktiv für Ihren Hund in seiner Trauerphase sein. Besser sind feste Gewohnheiten und Sicherheit, die Ihren Vierbeiner stärken.

Hilfe für den Hund: Die Trauer über den Tod des Partners überwinden

Wie lange trauern Hunde? Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültig Antwort, denn es hängt vom individuellen Charakter Ihres Tieres ab. Falls Ihr Vierbeiner länger über den Verlust seines Hunde-Freundes trauern sollte, helfen Sie ihm mit homöopathischen Mitteln zur Beruhigung.

Auch eine zusätzliche Beschäftigung, indem Sie etwa versuchen, Ihrem Hund neue Tricks beizubringen, kann für Ablenkung sorgen. Ihr bester Freund wird es Ihnen danken. 

Nach der Trauerphase – wie geht es weiter?

Sie fragen sich, wann die richtige Zeit gekommen ist, Ihrem Hund einen neuen tierischen Partner zur Seite zu stellen? Auch, wenn Ihr Hund die erste Trauerphase überwunden hat, sollten Sie diese Entscheidung nicht überstürzen. Zum einen müssen Sie selbst bereit für einen weiteren Hund sein, zum anderen sollte auch Ihr Vierbeiner offen dafür sein. 

Ein zweiter Hund im Haushalt könnte die Situation möglicherweise sogar verschlimmern, wenn sich Ihr alter Hund durch den fremden Neuankömmling gestresst fühlt oder sein Territorium bedroht sieht.

Tipp: Probieren Sie es zuerst mit dem Hund eines Freundes oder Bekannten aus. Lassen Sie Ihren Vierbeiner sich intensiv mit dem anderen Hund beschäftigen. Wenn Sie sehen, dass er gut mit ihm auskommt und mit ihm spielt, ist das ein Anzeichen dafür, dass Ihr Hund bereit für einen neuen Partner sein könnte.

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7 Kommentare
  • Lammpie

    12-07-2021 08:07:07

    Lammpie: Vor einer Woche ist unsere Labradohünd8n Kara über die Regenbogenbrücke gegangen. Es tut sehr weh, sie war fast 13 Jahre unser Familienmitglied.Auch Unser kleiner Havaneser Lucky trauert.Er will nicht so richtig fresse.Wir fahren in zwei Wochen 1 Woche in Urlaub.Vieleicht hilft es uns ein wenig uns abzulenken.
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  • Dzy

    19-04-2021 09:04:49

    Dzy: Mein kleine Fok 6 Jahre (Westi) ist gestern früh verstorben da sie durch Rattengift vergiftet wurde ???? ich muss sagen es ist eine richtige Qual besonders wenn man den Hund als Welpen hat schmerzt es besonders. Mein anderer Hund leidet richtig darunter er Frisst nichts und möchte auch nichts trinken, wir versuchen alles um sie abzulenken. Ich kann nur sagen es ist sehr schwer damit umzugehen dieser Schmerz dieser Verlust auf einmal es ist unerträglich ???? man vermisst den Hund so sehr und möchte es einfach nicht glauben das sie nicht mehr da ist....
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  • person

    19-04-2020 19:04:44

    Ivonne: Gestern musste ich meine Border Collie Hündin Kim gehen lassen. Sie wurde 15 Jahre und 5 Monate. Es war furchtbar. Von klein auf war sie an meiner Seite und 10 Jahre mit Luna meiner schäferhund mix Hündin ein Team. Ich musste die Entscheidung fällen. Sie konnte nicht mehr laufen oder richtig stehen und viel zur Seite :'( Luna trauert auch. Ich versuche für sie da zu sein. Aber es tut sehr weh.
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    11-11-2017 21:11:03

    BjrnDunkel: Heute musste schweren Herzens unsere geliebte 10 jährige Border Collie Hündin Bonnie-Lisa, wegen schwerer Krankheit, den Weg zum Hundehimmel gehen, Sie wird immer in unserem Herzen und Erinnerung bleiben, Wir werden Sie sehr vermissen. Wir Danken Ihr für die viele schöne Momente und Zeit, die wir mit Ihr verbringen durften, die Gedanken sind immer bei Dir liebe Bonnie !!!
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    04-07-2016 17:07:55

    maxl2010: Hallo zusammen, ich bin neu hier. Wir mussten unseren Max (Bolonka) am 31.5.2016 einschläfern lassen. Er ist gerade einmal 6 Jahre alt geworden. Er war sehr krank, wir mussten entscheiden ob er weiter leben soll ( aber mit Qualen, Schmerz verbunden), oder ob er besser über die RBB gehen soll. Wir haben unseren Max gehen lassen. Jetzt geht es ihm gut, er braucht jetzt nicht mehr die Qualen erleiden. Er war so krank...Bauchspeicheldrüsenentzündung, Leukämie, Lebensmittelallergie, und vieles mehr. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Ich weiß nicht wie ich es ohne ihn schaffen soll. Hört der Schmerz je auf...ich fühle mich sehr leer....es ist alles so traurig......
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    06-10-2014 09:10:51

    svensaban: meine bx hundinn ist am samstag gestoben die tochter und vater der tochter tauern wie mache ich das sie wieder zusammen kommen
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    26-07-2013 11:07:33

    sabinehartung33: Es ist ganz schlimm, wenn der geliebte Hundepartner stirbt. Ich habe das mal bei dem und meiner Oma erlebt. Sie waren jahrelang zu zweit und dann ist Bernhard gestorben. Es war furchtbar mit anzusehen. Viele sagen ja, dass ein Hund nicht um einen Hund trauern kann aber das ist falsch. Sie trauern.
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