Vor allem Leptospirose stellt eine Gefahr für Hunde dar, die gern aus Pfützen trinken. Die Erreger können auch auf Menschen übertragen werden und grippeähnliche Symptome hervorrufen. Aber auch durch Giardien im Pfützenwasser kann Ihr Hund krank werden.
Vorsicht! Leptospirose-Gefahr, wenn Hunde aus Pfützen trinken
Insbesondere Mäuse und Ratten tragen Leptospiren, wie die Erreger der Leptospirose heißen, in sich. Sie selbst werden zwar nicht krank, aber sie scheiden trotzdem Leptospiren über den Urin aus. Da wildlebende Ratten und Mäuse sich nicht darum kümmern, wo ihre Hinterlassenschaften landen, kann ihr Urin in der freien Natur fast überall sein. Die Leptospirose-Erreger fühlen sich vor allem in feuchter, milder Umgebung wohl – daher vermehren sie sich in Tümpeln, Teichen und eben Pfützen besonders rege.
Trinkt Ihr Hund das Pfützenwasser, nimmt er die Leptospiren direkt auf. Eine Infektion macht sich durch Erbrechen und Durchfall sowie häufigem Harnabsetzen bemerkbar. Außerdem färben sich Haut und Schleimhäute gelblich. Bei Verdacht auf Leptospirose sollten Sie mit Ihrem Hund sofort zum Tierarzt fahren. Früh erkannt lässt sich die Krankheit mit Antibiotika gut behandeln.
Achtung! Leptospirose gehört zu den sogenannten Zoonosen – Krankheiten, die von Tier zu Mensch übertragbar sind. Beobachten Sie bei sich starkes Fieber und Symptome, die einer Grippe ähneln, gehen Sie schnell zum Arzt und lassen Sie das abklären. Sonst kann es zu einer Hirnhautentzündung oder Organschäden kommen.
Giardien im Pfützenwasser lösen Durchfall beim Hund aus
Giardien werden über den Kot infizierter Tiere ausgeschieden und können in kühlem Wasser mehrere Wochen überleben. Pfützen in der Nähe von Hundewiesen und anderen Orten in der Natur, wo sich viele Hunde aufhalten, sind für die Parasiten eine ideale Brutstätte. Doch andere stehende Gewässer können ebenfalls mit den Erregern verseucht sein. Hunde, die das Wasser aus diesen Pfützen trinken, können sich mit Giardien anstecken. Die Folge: Durchfall, Erbrechen, Blähungen und Gewichtsverlust.
Auch hier gilt: Gehen Sie bei Verdacht schnell zum Tierarzt. Er kann Ihrem Hund helfen, die Darmparasiten wieder loszuwerden. Bestimmte Antibiotika oder Wurmkuren kommen dabei zum Einsatz. Leben noch weitere Tiere in Ihrem Haushalt, sollten Sie diese vorsichtshalber mit gegen Giardien behandeln lassen. Und passen Sie auch auf sich auf: Giardien können auf Menschen übergehen. Nutzen Sie Gummihandschuhe, wenn Sie mit den Ausscheidungen Ihres kranken Hundes in Kontakt kommen.
Kann man Hunde vom Pfützentrinken abhalten?
Hunde wissen nicht, dass sie nicht aus Pfützen trinken sollten, weil sie davon krank werden können. Für sie bedeutet es Vergnügen und Genuss, sich am Pfützenwasser zu laben. Das gilt umso mehr für Jagdhunde und andere Hunderassen, die gern in der freien Natur stöbern und auf Forschungstour gehen. Es ist daher nicht einfach, Hunde vom Pfützentrinken abzuhalten.
Sie können versuchen, Gefahrenstellen zu meiden – etwa Hundewiesen oder Naturwege in der Nähe stehender Gewässer. Oder Sie leinen Ihren Hund konsequent an und sagen sofort "Nein!", sobald er sich einer Pfütze nähert. Bieten Sie ihm am besten eine Alternative, indem Sie ihm einen Trinknapf mit frischem Wasser hinstellen. Dann empfindet er es weniger als Strafe, nicht aus der Pfütze schlabbern zu dürfen.
So können Sie Leptospirose und Giardien vorbeugen
Gegen einige Leptospirose-Erreger gibt es einen Impfstoff. Leider hilft die Impfung nicht gegen die vielen anderen Leptospiren, aber immerhin lässt sich die Gefahr einer Infektion dadurch deutlich reduzieren. Die Leptospirose-Impfung empfiehlt sich vor allem für Hunde, die keiner Pfütze und keinem Tümpel aus dem Weg gehen können. Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, ob es für Ihren Hund von Nutzen ist, sich impfen zu lassen.
Eine Impfung gegen Giardien gibt es leider nicht. Hier können Sie im Wesentlichen nur versuchen, Ihren Hund von Pfützen fernzuhalten. Achten Sie außerdem auf ausreichende Hygiene in Ihrer Umgebung und achten Sie darauf, dass Ihr Vierbeiner möglichst nicht mit Exkrementen anderer Tiere in Kontakt kommt.
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