Haltet euren Hund möglichst davon ab, Holz zu fressen oder darauf herumzukauen. Ansonsten drohen Verletzungen oder Vergiftungen. Zunächst ist es allerdings wichtig, den Grund für das Verhalten eurer Fellnase herauszufinden. Nur so könnt ihr eurem Vierbeiner das unerwünschte Verhalten langfristig abgewöhnen.
Hund frisst Holz: Instinktives Verhalten als Ursache
Das Kauen ist für Hunde ein völlig natürliches Verhalten. So erkunden sie ihre Umwelt und suchen nach Essbarem. Eigentlich hat euer Haustier das gar nicht nötig, schließlich füttert ihr es regelmäßig. Doch solche Instinkte sind tief in eurem Vierbeiner verankert.
Wenn euer Hund Holz oder Rinde frisst, ist der Instinkt allein aber nicht immer die einzige Ursache. Oft steckt mehr hinter diesem Verhalten, weshalb ihr euren Hund genau beobachten solltet. Er könnte etwa gelangweilt sein.
Frustration als Ursache, wenn Hunde Holz fressen
Ist euer Vierbeiner unterfordert und bekommt nur wenig Aufmerksamkeit in Form von Spielen, sorgt das für Frustration – die euer Hund an Holz auslassen könnte.
Reagiert auf dieses Verhalten eurer Fellnase keinesfalls aufbrausend. Eine solche Reaktion könnte das Fehlverhalten verstärken, denn euer Hund lernt, dass ihm Holzfressen eure Aufmerksamkeit sichert.
Euer Hund frisst Holz? Trennungsangst als möglicher Auslöser
Das Fressen von Holz kann aber auch ein Hinweis darauf sein, dass Hunde an Trennungsangst leiden. Das kommt vor allem bei Hunden vor, die lange allein gelassen werden.
Die Einsamkeit kann bei den Vierbeinern zu auffälligem Verhalten führen, wozu auch das verstärkte Kauen auf Holz gehört. Die Tiere versuchen so, sich selbst zu beruhigen. Oft hilft hier nur ein professioneller Hundetrainer oder Hundepsychologe und jede Menge Zuwendung.
Mangelerscheinungen und Pica-Syndrom als mögliche Ursachen
Wenn euer Hund nicht nur Holz, sondern auch Kot frisst, ist dies möglicherweise ein Anzeichen für einen Nährstoffmangel. Dieses Defizit versucht das Tier mit dem Fressen schlecht verdaulicher Dinge auszugleichen. Ein faserreiches Hundefutter kann in diesem Fall bereits Abhilfe schaffen.
Ein weiterer möglicher Auslöser für das Fressen von Holz ist das Pica-Syndrom. Dieses gibt es nicht nur beim Menschen, sondern auch beim Hund. Es handelt sich dabei um eine Essstörung, bei der die Betroffenen Dinge zu sich nehmen, die allgemein als nicht essbar verstanden werden, zum Beispiel Holz, Haare, Kot (Koprophagie) oder Erde.
Die Gründe für diese Erkrankung können Stoffwechselstörungen oder auch Probleme im Magen-Darm-Trakt sein. Ein Tierarzt kann eine genauere Diagnose stellen. In den meisten Fällen wird er zu einer Futterumstellung raten, die individuell an Alter, Gewicht und Gesundheitszustand des Hundes angepasst ist.
Wenn Welpen auf Holz kauen: Zahnwechsel?
Gerade junge Hunde fressen Holz oder kauen darauf herum, wenn sie zahnen. Wie bei uns Menschen auch, tut es ihnen gut, auf etwas herumzubeißen, wenn sich die Zähne ihren Weg durch das Zahnfleisch bahnen.
Trotzdem solltet ihr euren Junghund nicht einfach auf Holz herumkauen lassen. Bietet ihm stattdessen ein geeignetes Kauspielzeug an. Das ist ungefährlicher und sorgt ebenfalls für Erleichterung.
Soll es unbedingt Holz sein, achtet darauf, welches Holz für euren Hund zum Kauen geeignet ist. Hochwertige Kauhölzer wie beispielsweise Kaffeeholz sind besser für euren Liebling geeignet, da sie weichere Fasern haben, die das empfindliche Hundemaul nicht verletzen.
Hund hat Holz gefressen: Mögliche Folgen
Frisst euer Hund Holz, solltet ihr eurer Fellnase den Ast oder Holzscheit lieber wegnehmen. Denn: Holz zu fressen kann durchaus gefährlich für euren Vierbeiner werden. Hier einige der häufigsten Folgen:
- Kleine Holzsplitter können sich in den Gaumen, die Zunge, das Zahnfleisch oder die Lefzen bohren.
- Größere Holzstücke können zwischen Gaumen und den oberen Zähnen stecken bleiben.
- Größere Holzstücke können den Verdauungstrakt des Hundes reizen. Die Folge: der Vierbeiner erbricht sich.
- Verschluckte Holzstücke können die Speiseröhre, den Magen oder den Darm verletzen und zu inneren Blutungen führen.
- Eingeatmete Holzteilchen können die Atemwege blockieren oder verletzen.
- Einige Pflanzen wie Flieder, Eberesche oder Rosskastanie sind für Hunde giftig, es könnte zu einer Vergiftung kommen.
Tauschgeschäft: Hunden das Holzfressen abgewöhnen
Doch was tun, wenn der Hund Holz frisst? Damit euer Vierbeiner diesem Verhalten nicht mehr nachgeht, solltet ihr ihm das Holz vorsichtig wegnehmen. Tauscht das Stück am besten gegen ein noch interessanteres Spielzeug ein, das für euren Liebling ungefährlich ist.
Vor allem Kauspielzeuge sind ein guter Ersatz fürs Holz. Hier kann nichts abplatzen oder verschluckt werden und damit eliminiert ihr mögliche Gefahrenquellen. Wahrscheinlich müsst ihr ein paar Varianten ausprobieren, bis ihr das Lieblingsspielzeug für euren Hund gefunden habt. Hat er sich aber erst mal verliebt, dann interessiert ihn das Holz bald schon nicht mehr.
Hund beschäftigen: Bindet ihn stärker in die Familie ein
Eine andere Möglichkeit ist es, Hunde mehr in die sozialen Gefüge der Familie oder des Freundeskreises zu integrieren. Hunde sind Rudeltiere und möchten nicht gerne allein sein. Gebt eurem Haustier die Möglichkeit, mitten im Geschehen zu sein. Spielt mit eurem Hund und fordert ihn regelmäßig mit kleinen Aufgaben heraus. So langweilt er sich nicht.
Ihr habt alle Tipps befolgt und könnt eurem Hund das Holzfressen dennoch nicht abgewöhnen? Dann ist es ratsam, eure Fellnase von einem Tierarzt untersuchen zu lassen und gegebenenfalls einen Tierverhaltenstherapeuten oder Hundetrainer einzuschalten. Letztere kennen weitere Übungen, mit denen sie einen Hund spielerisch davon abbringen können, Holz zu fressen.