Ein Leckerli hier, ein Stück Fleischwurst da – nach und nach können solche Leckereien zu Übergewicht beim Hund führen. Bewegt Ihr Hund sich nicht genug, kann aber auch schon die für seine Rasse, Größe und sein Alter empfohlene Futterportion auf Dauer zu viel sein. Lesen Sie hier, welche Ursachen Fettleibigkeit bei Hunden haben kann und wie Sie dem vorbeugen können.
Falsche Ernährung als Ursache für Übergewicht beim Hund
Die häufigste Ursache für zu viele Kilos auf den Rippen ist auch bei unserem tierischen Freund eine falsche Ernährung. Oft füttern Hundehalter zu energiereiches Futter, der Vierbeiner kann nicht die gesamte aufgenommene Kalorienmenge verbrauchen und wird zu dick. Jede Hunderasse und jede Altersgruppe weist einen anderen Energiebedarf auf – darüber sollten Sie sich umfassend informieren.
Halten Sie die Fütterungsempfehlungen auf den Futterpackungen ein und fragen Sie im Zweifel Ihren Tierarzt um Rat. Berücksichtigen Sie auch zusätzlich verfütterte Leckerlis. Diese werden häufig bei der Berechnung der täglichen Kalorienmenge vergessen. Besonders wichtig ist eine ausgewogene Ernährung im Welpenalter. Denn Hunde, die in jungem Alter falsch ernährt wurden, leiden später häufiger unter Übergewicht.
Des Weiteren kann es sein, dass Welpen, die zu energie- und nährstoffreich gefüttert werden, zu schnell wachsen, sodass ihre Knochen und Gelenke instabil werden. Das erhöht das Risiko für eine spätere Hüftdysplasie (HD) oder Ellbogendysplasie (ED).
Hund ist zu dick: Bewegungsmangel als Ursache für Übergewicht
Begünstigt wird das Übergewicht beim Hund durch zu wenig Bewegung. Die Energie, die Ihr Hund in Form von Kalorien über das Futter aufnimmt, muss er auch wieder verbrennen, um ein gesundes Gewicht zu erhalten. Alle Kalorien, die er nicht verbraucht, lagert der Hundekörper als Fettreserven an. Dabei gilt: Kleinvieh macht auch Mist. Das heißt, wenn Ihr Hund über einen längeren Zeitraum nur ein bisschen zu viel frisst und sich nur ein bisschen zu wenig bewegt, nimmt er trotzdem allmählich zu und ist irgendwann zu dick.
Als weiteres Problem kommt bei Bewegungsmangel hinzu, dass unterforderte Hunde sich schnell langweilen. Wie sie auf diese Langeweile reagieren, ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Manche nehmen die Wohnung auseinander, andere wiederum entdecken das Fressen als Beschäftigungsmaßnahme. Da ist Übergewicht vorprogrammiert.
Für sehr aktive Hunderassen wie dem Husky wird in der Regel sehr energiereiches Futter empfohlen. Halten Sie sich genau an die Vorgaben zu Nährstoffen und Portionsgrößen, gehen aber mit Ihrem Husky jeden Tag nur eine Stunde spazieren, nimmt er zu. Um das Übergewicht zu vermeiden, müssen Sie mit ihm zusätzlich Hundesport machen und das Futter genau an seinen Verbrauch anpassen. Ihr Tierarzt kann Ihnen dabei helfen.
Sonstige Ursachen von Übergewicht beim Hund
Übergewicht beim Hund kann auch mit bestimmten Krankheiten einhergehen. Dazu gehören zum Beispiel:
● Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
● Morbus Cushing (Fehlfunktion der Nebenniere und des Hypothalamus)
● Gelenkprobleme (zum Beispiel Arthrose, HD oder ED)
Die Schilddrüsenunterfunktion hat zur Folge, dass Ihr Hund weniger Kalorien verbraucht als ein gesunder Artgenosse gleichen Alters und gleicher Größe. Wird er trotzdem wie ein gesunder Hund gefüttert, führt das zu Gewichtszunahme.
Die Stoffwechselstörungen beim Morbus Cushing machen Ihren Hund einerseits müde, sodass er sich nicht mehr so gern bewegt. Andererseits steigert sie den Appetit, sodass er auch mehr frisst. Beides in der Kombination verursacht Übergewicht.
Arthrose, Hüftdysplasie und Ellbogendysplasie verursachen Schmerzen in den Gelenken, die zur Folge haben, dass Ihr Hund sich weniger bewegt und zunimmt. Mit dem Alter leiden Hunde vermehrt an Gelenkschmerzen, sodass vor allem vierbeinige Senioren häufig mit überschüssigen Kilos zu kämpfen haben.
Bestimmte Medikamente, zum Beispiel solche die Kortison enthalten, können ebenfalls Übergewicht beim Hund verursachen. Ein häufiger Risikofaktor für eine Gewichtszunahme ist darüber hinaus eine Kastration. Kastrierte Hunde sind aufgrund des fehlenden Sexualtriebs gemütlicher als ihre unkastrierten Artgenossen. Sie haben außerdem oft einen verstärkten Appetit.
Überprüfen Sie das Gewicht Ihres Hundes regelmäßig und notieren Sie Veränderungen. Haben Sie den Verdacht, dass eine Krankheit hinter den zusätzlichen Pfunden stecken könnte, lassen Sie vom Tierarzt einen Herz-Kreislauf-Check und einen Bluttest durchführen. Achtung! Beobachten Sie bei Ihrem Hund eine ungewöhnliche, nicht durch Fehlernährung oder Bewegungsmangel erklärbare Gewichtszunahme an einer bestimmten Körperstelle, gehen Sie vorsichtshalber damit zum Tierarzt. Es könnte ein Tumor dahinterstecken.
Welche Hunderassen neigen besonders zu Übergewicht?
Manche Hunderassen sind anfälliger für Übergewicht als andere. Die Ursachen dafür liegen beispielsweise in ungünstigen Körperproportionen – kurze Beine zum Beispiel schränken die Bewegungsfähigkeit ein – oder einer ausgeprägten Veranlagung zur Verfressenheit. Kleine Hunde verleiten durch ihr niedliches Aussehen ihre Besitzer oft dazu, sie mit Leckerlis zu verwöhnen. Da kleine Hunde aber gar nicht so viel Energie brauchen, legen sich die Zusatzleckerchen als Fettpolster ab.
Hunderassen mit Hang zu Übergewicht aufgrund körperlicher Merkmale sind zum Beispiel:
● Basset Hound
● Dackel
● Englische Bulldogge
● Mops
Diese Hunderassen gelten als verfressen:
● Beagle
● Golden Retriever
● Labrador Retriever
● Rottweiler
Hunderassen, die oft zu sehr mit Futter verwöhnt werden, sind:
● Cocker Spaniel
● Yorkshire Terrier
● Chihuahua
Bei manchen Hunderassen kommen auch mehrere Risikofaktoren für Übergewicht zusammen. Möpse etwa sind sowohl körperlich eingeschränkt als auch häufig Opfer von Verwöhnung.
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