Verhalten

Schlafmangel beim Hund: Unterschätztes Risiko

Schlafmangel beim Hund ist eine ernstzunehmende Sache, die im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich werden kann. Damit es nicht soweit kommt, ist es wichtig, dass Vierbeiner immer genug Ruhe bekommen. Als Hundehalter sollten Sie stets für einen erholsamen Schlaf Ihrer Fellnase sorgen.
Welpen und kranke oder alte Hunde brauchen besonders viel Schlaf – Shutterstock / dogboxstudio
Welpen und kranke oder alte Hunde brauchen besonders viel Schlaf – Shutterstock / dogboxstudio

Schlafende Hunde soll man bekanntlich nicht wecken – und das stimmt. Wenn Hunde sich hinlegen, um zu schlafen oder zu ruhen, sollten wir Zweibeiner dies immer akzeptieren und sie nicht ohne Grund aufscheuchen und wecken. Hunde, die nicht genug Ruhe und Schlaf bekommen, laufen nämlich wie auch Menschen und die meisten anderen Tiere Gefahr, krank zu werden.

Hunde brauchen zwischen 17 und 20 Stunden Ruhe am Tag

Erwachsene Hunde brauchen sehr viel Schlaf am Tag, nämlich in der Regel zwischen 17 und 20 Stunden, Welpen oder kranke und alte Hunde sogar noch mehr; wobei der Begriff "Schlaf" hier etwas verwirrend ist. Wenn Hunde die Augen schließen, schlafen sie nicht immer tief und fest, sondern verbringen auch viel Zeit mit Halbschlaf beziehungsweise Dösen.

Die kurzen Nickerchen werden in die Schlafstatistik jedoch miteinbezogen. Im Gegensatz zu Katzen, die übrigens nur geringfügig weniger Schlaf und Ruhe brauchen als Hunde, ziehen sich die Vierbeiner für ihre Ruhephasen nur selten zurück, sondern legen sich auch gerne einfach mitten in den Raum. Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass die Ruhe nicht gebraucht wird.

Schlafmangel bei Hunden erkennen: Symptome

Schlafmangel äußert sich im Prinzip bei Hunden nicht viel anders als bei Menschen. Je nach Hund, können die folgenden Symptome allerdings auch unterschiedlich ausfallen. Können Hunde ihr natürliches Schlafbedürfnis nicht befriedigen, zeigen sie Verhaltensauffälligkeiten. Sie werden in der ersten Phase des Schlafentzugs oft unruhig und überdreht. Danach zeigt sich Schlafmangel in einer zweiten Phase als Unkonzentriertheit oder Grobmotorik; viele übermüdete Hunde werden gewissermaßen fahrig in ihren Handlungen. Die nächste Stufe ist Nervosität und Reizbarkeit. Sie kennen es sicherlich von Mitmenschen, die wenig geschlafen haben, und die dann reizbar sind und schneller aus der Haut fahren.

In einer vierten Schlafmangelphase zeigen sich Hunde dann womöglich sogar richtig aggressiv und können auch kränklich werden. Bekommt der Körper zu wenig Schlaf, schlägt der Schlafmangel nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf den Körper, der zu wenig Erholung bekommen hat. Im schlimmsten Fall können durch fehlende Ruhe ernsthafte und chronische Erkrankungen auftreten, die lebensbedrohlich werden können. Zusammenfassend könnte Schlafmangel sich bei Hunden also zum Beispiel so äußern:

• Phase 1: Unruhe und überdrehtes Verhalten
• Phase 2: Unkonzentriertheit, grobmotorisches Verhalten
• Phase 3: Nervosität und Reizbarkeit
• Phase 4: Aggressivität und Kränklichkeit
• Phase 5: Ernsthafte und/oder chronische Erkrankung

Schlafmangel bei Hunden vermeiden

Sind Hunde übermüdet und zeigen Symptome der oben genannten Phasen, sollten Sie als Halter natürlich dafür sorgen, dass Ihr Vierbeiner zur Ruhe kommt und erst einmal weniger fordern. Sprechen Sie am besten mit dem Tierarzt darüber. Sollten gesundheitliche Probleme, sowohl psychischer als auch körperlicher Natur, dafür verantwortlich sein, dass Ihr Hund nicht gut schläft, kann der Tierarzt die Ursache klären und helfen.

Meistens gründet Schlafmangel bei Hunden allerdings darin, dass sie zuhause nicht ausreichend viel Erholung bekommen, was an den verschiedensten Ursachen liegen kann. Von spielenden Kindern, die den Familienhund unbewusst vom Schlaf abhalten, über bestimmte Umstände wie nächtlicher Krach, bis hin zu einem falschen Schlafplatz, ist sehr viel möglich. Wertvolle Hinweise, wie sich das vermeiden lässt, finden Sie im Ratgeber: "Für guten Schlaf: 5 Tipps, wie der Hund besser schläft".

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